Montag, 12. Dezember 2011

Gastbeitrag: Christian Tobler und Monika Diaz bei tangoNegro, Regensburg

So jetzt mal im Vertauen... so ganz unter uns... Wenn uns jemand von einem sechsstündigen Vortrag über die klassische Tangomusik erzählen würde, dann würden wir vermutlich denken, ein solcher Vortrag ist ein Spartenprogramm, wirtschaftlich nicht zu rechtfertigen und extrem langweilig für einen Großteil der Zuhörer. So einen Vortrag kann nur ein Phantast verfassen und halten, organisiert wird er von Veranstaltern, die Lust am finanziellen Selbstmord haben...

Daß dies nicht so sein muss, hat Christian Tobler aus Zürich bei tangoNegro in Regensburg eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Am 3. und 4. Dezember hielt er - zusammen mit seiner Partnerin Monika Diaz - seinen komplett ausgebuchten Workshop über die musikalische Vielfalt der EdO. Klaus Schwarzwälder aus Biel/CH hat darüber einen detailierten Gastbeitrag verfasst. Klaus hat hier im Blog schon einmal geschrieben. Damals ging es um seine Milonga in Biel; er hat (mit Christians Hilfe) die Tonanlage neu konzipiert. In dem Artikel ging es "nur" um technische Aspekte der Tango-Wiedergabe an einer Milonga. Mich freut es außerordentlich, daß er nun auch inhaltlich zu den Ideen von Christian Tobler zum Tango geschrieben hat.



Einführung in die Epoca de Oro - ein Vortrag/Workshop von Christian Tobler
und der Versuch, dieses Ereignis vom 3./4. Dezember 2011 in Regensburg zu würdigen.
Ein Gastbeitrag von Klaus Schwarzwälder Biel/CH

Die Legende und ihr Sachwalter - Christian Tobler spricht über Aníbal Troilo

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Für die neue Woche 129: Osvaldo Fresedo, Roberto Ray - Niebla del riachuelo

Wieder einmal leicht verspätet stelle ich den Tango für die neue Woche ein. Ich habe es mir dieses Mal sehr leicht gemacht. Am Wochenende war ein bisher unbekanntes Tangopaar zu Besuch und ich habe die Tanguera einfach nach Ihrem Lieblingstango gefragt.

Mittwoch, 30. November 2011

Für die neue Woche 128: Alfredo Gobbi - A Orlando Goñi

... vielleicht doch schnell einen Beitrag für die neue Woche?

Wie wäre es denn heute mit Alfredo Gobbi? Ein Interpret, der sich streng der decareanischen Tradition verpflichtet sieht und gleichzeitig den Ehrentitel El violín romántico del tango trug. A Orlando Goñi ist eine Komposition von Gobbi zu Ehren seines zu früh verstorbenen Freundes, des Pianisten Orlando Goñi. Den Mythos only the good die young schien es auch im klassischen Tango gegeben zu haben. Bei todotango heißt es grenzwertig pathetisch: His life of bohemia drove him to "burn" his life prematurely. Nun sind die wenigsten Tango-Musiker der Epocha de Oro wirklich alt geworden (mir fallen da jetzt spontan nur Osvaldo Fresedo und Osvaldo Pugliese ein, vielleicht noch Alberto Podestá, der immer noch ab und zu auftritt), aber Gobbi und Goñi sind sehr jung gestorben. Haben sie das Ideal des Bohemian zu kräftig gepflegt?

Montag, 14. November 2011

Für die neue Woche 127: Enrique Francini, Armando Pontier, Alberto Podestá - Sin palabras

Montagmorgen - und ich stelle wieder einen Tango vor. Momentan muss ich aus Zeitgründen meine Aktivitäten auf diesen kurzen Gruß für die neue Woche beschränken. In den letzten Tagen habe ich kreuz und quer Tangos gehört und schließlich Sin palabras, eine Komposition von Mariano Mores mit einem Text von Enrique Santos Discépolo, ausgewählt. Irgendwann muss ich einmal zu den Dichtern im Tango schreiben. Da fehlt mir momentan noch das Wissen. Als ersten Schritt verweise ich auf die Anekdote 136 von Rodrigo in tango-de zu Enrique Santos Discépolo, sehr lesenswert!

Montag, 7. November 2011

Für die neue Woche 126: Orquesta Típica Víctor, Ortega del Cerro - Una vez

Eigentlich wäre ja das Orquesta Típica Víctor noch gar nicht wieder dran. Es war erst im August mit einer Milonga vorgestellt worden. Una vez (Komposition: Carlos Marcucci / Text: Lito Bayardo) wurde von dem Orchester ungefähr ein halbes Jahr vor dessen Auflösung mit dem Sänger Ortega del Cerro eingespielt. (Es gibt übrigens einen weiteren Tango Una vez, eine Komposition von Osvaldo Pugliese aus dem Jahr 1946.)

Montag, 31. Oktober 2011

Für die neue Woche 125: Rodolfo Biagi, Alberto Amor - Seamos amigos

Nachdem ich schon in der letzten Woche einen Titel von Rodolfo Biagi vorstellen wollte und keinen passenden Vals gefunden habe, gibt es diese Woche einen Tango von Rodolfo Biagi mit dem Sänger Alberto Amor (was für ein Name).

Seamos amigos (wenn mich meine äußerst lausigen Spanischkenntnisse nicht im Stich lassen, ist das etwa mit Lass uns Freunde sein zu übersetzen) ist eine Einspielung aus dem Jahr 1944.

Montag, 24. Oktober 2011

Für die neue Woche 124: Francisco Canaro - Trés jolie (muy lindo)

Heute sollte es ein Vals sein und ich hatte mich ursprünglich für Rodolfo Biagi entschieden und seine Stücke kreuz und quer gehört: Großartiger Tango im 3/4 Takt - aber er ließ mich irgendwie kalt. Mir fiel einfach keine kleine Geschichte ein, die ich im Umfeld eines solchen Stücks erzählen wollte. Also überlegte ich noch einmal und dann kam mir Francisco Canaro mit einem Vals aus der Feder von Émile Waldteufel in den Sinn.

Dienstag, 18. Oktober 2011

Für die neue Woche 123: Aníbal Troilo, Francisco Fiorentino - El encopao

Mit einer kleinen Verzögerung gibt es jetzt den Tango für die neue Woche. Diese Woche habe ich eine Komposition von Osvaldo Pugliese (Text: Enrique Dizeo) aus dem Jahr 1942 ausgesucht. El encopao ist der resignierende Monolog eines Alkoholikers, dem sein Umfeld gleichgültig geworden ist. Und... welch eine Überraschung; Schuld ist mal wieder eine Frau. :-(

Sonntag, 16. Oktober 2011

FcA 2011

Thank you, Tangokombinat!


Blogger unter sich... MsHedgehog, Melina und Cassiel


[Update 20. Oktober 2011: Ich habe mich nach reiflicher Überlegung entschieden, den vollständigen Strang von 83 Kommentaren zu diesem Bild zu verbergen und weitere Kommentare nicht zuzulassen. In den letzten Tagen hat die Diskussion eine beängstigende Eigendynamik bekommen. Da waren hier und an anderen Stellen im Internet Dinge zu lesen, die m.E. dem Tango abträglich sind. Bei der Abwägung, was mir wichtiger ist, habe ich entschieden, daß in diesem Fall ein friedlicher Umgang höher zu bewerten ist, als mein Ideal einer freien und offenen Kommunikation. Wer hier eine Weile mitgelesen hat weiß, daß ich sehr zurückhaltend beim Zensieren von Anmerkungen bin (das kommt praktisch nicht vor). Allerdings hatte sich ein Automatismus entwickelt, Destruktivität auf die Spitze zu treiben. Hier wurde in Kommentaren teilweise mit abenteuerlicher Wortwahl argumentiert. Andersdenkende haben vereinzelt bei Facebook nicht minderschwere Verbalkeulen ausgegraben (Niemand muss sich jetzt auf die Suche begeben, die Einträge sind nicht mehr zu finden). Absurde Zugriffszahlen in den letzten Tagen belegen z.T. einen Voyeurismus, den ich abstoßend finde. In der gesamten Situation war es einigen Lesern offensichtlich nicht mehr möglich, zwischen meiner Meinung, den Meinungen in Kommentaren und den Meinungen Dritter, die an anderer Stelle im Internet publizieren, zu differenzieren.

Natürlich ist das Entfernen von Kommentaren ein schwerwiegender Eingriff und ich bin mir sicher, daß die Folgen noch lange spürbar sind (vielleicht erholt sich dieses Blog nicht mehr davon). Trotzdem sehe ich keinen anderen Ausweg.

Ich finde es mehr als tragisch, daß Menschen, die im Tango ähnliche Ziele haben, sich derartig missverstehen können; so kurz nach einem wunderschönen Festival.]

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Besitzstandswahrung

Nachdem mein Beitrag über den wundervollen Tango von Tanturi und Castillo vom Montag so überhaupt nicht kommentiert wurde, darf ich ja vielleicht einmal wieder zu einem abstrakteren Thema schreiben...

Vor meinem geistigen Auge tauchen schon die Kommentare zu diesem Beitrag auf: "Thema verfehlt", oder zumindest: "Zu weit hergeholt"; so oder ähnlich wird es vermutlich zu lesen sein. Ich habe in den letzten Tagen sehr intensiv die Diskussion um den sog. Staatstrojaner verfolgt und in der Diskussion (die mir übrigens nicht weit genug ging) wurde die Ohnmacht der Verantwortlichen deutlich, oder aber der teilweise äußerst bizarre Versuch unternommen, die Vorgänge zu verharmlosen.

Montag, 10. Oktober 2011

Für die neue Woche 122: Ricardo Tanturi, Alberto Castillo - Pocas palabras

Für diese Woche habe ich einen Tango von Ricardo Tanturi mit dem Sänger Alberto Castillo ausgesucht. Pocas palabras ist eine Komposition von Ricardo Tanturi selbst (Text: Enrique Cadícamo).

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Steve Jobs (1955 - 2011)

Warum bloggt ein Tangoblogger zum Tode von Steve Jobs? Ganz einfach: Vermutlich gäbe es das Internet (in dieser Form), die große weltweite Tango-Gemeinde oder speziell dieses Blog nicht, wenn es ihn nicht gegeben hätte. Es gibt hier keine Biographie oder detailierte Würdigung, das kann man bei Wikipedia oder in Zeitungen lesen. Ich beschränke mich auf den Text der "Think different"-Kampagne von Apple Computer aus dem Jahr 1997.

Montag, 3. Oktober 2011

Für die neue Woche 121: Pedro Laurenz, Alberto Podestá - Todo

Für diese Woche habe ich den Tango Todo - interpretiert von Pedro Laurenz - ausgesucht. Von Laurenz gibt es nur vergleichsweise wenige Einspielungen mit seinem eigenen Orchester. Man darf aber nicht vergessen, daß Pedro Laurenz eine typische EdO-Biographie vorweisen kann. So spielte er anfangs in einem Orquesta mit Edgardo Donato, löste dann Pedro Maffia bei Julio de Caro ab und gründete 1934 sein eigenes Orquesta (in dem u. a. auch ein gewisser Osvaldo Pugliese spielte). In einer späteren Phase spielte er (u.a. mit Horacio Salgan) im Quinteto Real.

Dienstag, 27. September 2011

Tango & Tschäritie

Eigentlich hätte ich mir ja hier mit Glossen häufig genug den Mund verbrannt, aber diese Steilvorlage (eine Ankündigung eines Kriminaltangos als charity event), die heute in mein Postfach flatterte, reizt mich über alle Maßen, es noch einmal zu probieren...

Liebe Funktionäre vom bdk(*),

wer von Euch hat denn (um Himmels willen) bittschön diese Idee ausgebrütet? Das ist doch wohl nicht Euer Ernst! So, so! Ihr veranstaltet also einen Kriminaltango als Tschäritie-Iwänt. Das ist ja prinzipiell sehr löblich. Wir Tangotänzerinnen und -Tänzer hätten da allerdings so unsere erheblichen Zweifel, ob denn der Tango Argentino unbedingt als Deko für Eure Gala herhalten muss. Um genau zu sein: Es stört einige von uns gewaltig und das hat rein gar nichts mit Eurem Beruf zu tun; wohl eher mit den Rahmenbedingungen.

Montag, 26. September 2011

Für die neue Woche 120: Enrique Rodríguez, Roberto Flores - Vendrás alguna vez

Diese Woche gibt es eine Aufnahme von Enrique Rodríguez mit dem Sänger Roberto "el chato" Flores aus dem Jahr 1938. Der Tango Vendrás alguna vez (Komposition: Alfredo Malerba Text: Luis César Amadori) wurde auch von Francisco Lomuto (mit dem Sänger Jorge Omar) eingespielt.

Montag, 19. September 2011

Für die neue Woche 119: Roberto Firpo - Milonga del 38

Mit der Musik von Roberto Firpo habe ich, ich gebe es zu, immer noch meine Schwierigkeiten. Um aber seinen Stellenwert im Tango zu würdigen, stelle ich heute einmal eine Milonga vor, die er mit seinem Quartett 1938 einspielte: Milonga del 38.

Montag, 12. September 2011

Für die neue Woche 118: Alfredo De Angelis, Carlos Dante - Para qué te quiero tanto

Und weil es in den letzten Wochen häufiger zu Verspätungen bei der Veröffentlichung des Tangos für die neue Woche gekommen ist, gibt es diese Woche den Beitrag etwas früher... ;-)

Für diese Woche habe ich den vor Liebeskummer nur so triefenden Tango Para que te quiero tanto (Komposition: Juan Larenza Text: Cátulo Castillo - 1945) ausgesucht und stelle ihn in den drei wichtigsten Versionen vor (Federico, De Angelis, Di Sarli).

Dienstag, 6. September 2011

Für die neue Woche 117: Carlos Di Sarli, Alberto Podestá - Nada

Natürlich wieder zu spät... Diese Woche habe ich Nada, einen gesungenen Tango in drei Interpretationen ausgesucht.

Donnerstag, 1. September 2011

Warum eigentlich? ... applaudlieren sich manche Paare nach einem gelungenen Show-Tango selbst?

Auf diese Frage fand ich zunächst keine Antwort. Ich erinnere mich noch an meine Kindheit, als das sozialistische Ritual des Selbst-Applaudierens nach einer Rede z.B. in der Volkskammer der damaligen DDR immer äußerstes Befremden in mir ausgelöst hat. Angeblich war diese sozialistische Unterform des Eigen-Applauses auf Stalin zurückzuführen - ich kann das weder bestätigen noch dementieren. Aber warum findet man diese Verhalten auch im Tango Argentino?

Montag, 29. August 2011

Für die neue Woche 116: Orquesta Típica Víctor, Mariano Balcarce - Milonga de los fortines

In der letzten Woche musste ich einfach einmal eine Pause in meiner liebgewonnenen Serie machen. Diese Woche möchte ich eine Milonga von 1937 präsentieren, die ich auf der Suche nach anderen Milongas zum Auflegen gefunden habe. Milonga de los fortines vom Orquesta Típica Víctor mit dem Sänger Mariano Balcarce.

Donnerstag, 25. August 2011

Kampf dem Sommerloch - Der Schuh des Tangueros

In jüngster Zeit häufen sich die Stimmen, die hier "echte" Inhalte und Informationen zum Tango Argentino vermissen. Leider kann ich nicht auf Knopfdruck "echte" oder "wertvolle" Inhalte produzieren und so gibt es heue aus den Tiefen des Sommerlochs cat-content (cat-content ist eine Klassifizierung aus der Blogger-Szene; manchmal bloggt der Blogger über seine Katze... oder, wenn er keine Katze hat, über seine Schuhe). Nachdem mir neulich ein Forenteilnehmer inhaltliche Defizite vorgehalten hat und gleichzeitig einen Beitrag über das Schuheputzen anregte, greife ich seinen Vorschlag heute auf und schreibe zu meinen Schuhen... :-)

Nachdem es bislang ein Privileg der weiblichen Tango-Bloggerinnen war, über die eigenen Tango-Schuhe zu schreiben, breche ich heute das Tabu und schreibe aus männlicher Sicht über den Schuh des Tangueros, das unbekannte und wenig geliebte Wesen. Tangueras entwickeln zum Teil eine hingebungsvolle Liebe zu ihren Tango-Schuhen und jeder, der länger in Tango-Blogs stöbert, gerät früher oder später auf eine Seite, auf der eine Tanguera ihre Comme Il Fauts - manchmal auch liebvoll als CIFs abgekürzt - präsentiert (trotz anders lautender Gerüchte: Comme Il Faut produziert keine Tangoschuhe für Männer!). Diese hingebungsvolle Schuhleidenschaft teilen männliche Tangueros i.d.R. nicht.

Freitag, 19. August 2011

Der Tango und die Politik - Der Versuch einer Miniatur

Eigentlich - so dachte ich jedenfalls bislang - sollte der Themenfokus für ein Tangoblog ziemlich eng liegen. Möglicherweise wäre es nicht gut, wenn ich andere Themen in dieses Blog trage und somit das Thema Tango aufweiche. In dem amerikanischen Blog Alex.Tango.Fuego wurde es schon immer deutlich lockerer gehandhabt und so schrieb der Autor auch über Umweldprobleme, Staatsverschuldung usw. und der britische Blogger Tangocommuter schrieb unlängst in einem Exkurs zu den Unruhen in Großbritannien.

Aufmerksame Leserinnen und Leser werden es vielleicht bemerkt haben: Ich bin in den letzten Wochen ziemlich stumm gewesen. Das liegt zu einen Teil an meiner (häufig eher stressigen, bisweilen extrem ärgerlichen) beruflichen Umgebung, zu einem anderen Teil liegt es aber auch darin begründet, daß ich von anderen Themen absorbiert bin. Im Denken bin ich eher langsam und gründlich und somit gibt es bei mir Phasen, in denen ich Eindrücke von außen aufsauge wie ein Schwamm und in einer solchen Phase befinde ich mich gerade.

Donnerstag, 18. August 2011

Für die neue Woche 115: Enrique Francini, Armando Pontier, Roberto Rufino - Dejame, no quiero verte mas

Diese Woche habe ich es einfach nicht früher geschafft - am Montag war (zumindest hier) Feiertag und dann war ich in der Tretmühle der (verkürzten) Arbeitswoche.

Enrique Francini (Violine) und Armando Pontier (Bandoneon) leiteten ein Orchester, welches zwar seltener auf Milongas erklingt, trotzdemist es wichtig. Üblicherweise bevorzuge ich die instrumentalen Titel. Heute habe ich einen gesungenen Tango ausgewählt. Der Sänger ist Roberto Rufino (der seine größten Erfolge wohl mit Carlos die Sarli hatte).

Und so habe ich Dejame, no quiero verte mas ausgewählt. Einen Tango, komponiert von Francisco Canaro und Mariano Mores. Es geht natürlich um die unglückliche Liebe, die Zerissenheit zwischen Erinnerungen und aktuellen Schwierigkeiten - kein neues Thema in Tango-Texten. Den spanischen Text und die englische Übersetzung findet man übrigens bei planet-tango.com.

Montag, 8. August 2011

Für die neue Woche 114: Angel D'Agostino, Angel Vargas - Esquinas Porteñas

Eigentlich wäre ja Urlaubszeit und deshalb hätte ich ja vielleicht auch frei. Andererseits mag ich meine kleine Serie zur Musik und so veröffentliche ich diese Woche ein paar Zeilen zu einem Tango im 3/4 Takt.

Montag, 1. August 2011

Für die neue Woche 113: Francisco Lomuto, Charlo - Dónde estás, corazón?

Heute habe ich leider wenig Zeit und so gibt es ganz schnell und ohne großen Text einen Titel von Francisco Lomuto.

Donnerstag, 28. Juli 2011

Der 300. Beitrag: Innenansichten eines Bloggers

Meine Leserinnen und Leser mögen es mir nachsehen: Alle 100 Beiträge geht es um dieses Blog und seinen Autor. Mit dem 300. Beitrag muss ich wohl einräumen, daß die Anfangsphase meines Blogs endgültig beendet ist. Etwa zeitgleich bin ich vom C-Blogger (Katzen, Orchideen, Ikebana) zum B-Blogger aufgestiegen (eine stabil dreistellige Leserzahl täglich); der Aufstieg zum A-Blogger wird wohl nie erfolgen, mehr als eintausend Leserinnen und Leser täglich ist mit einem Themenblog zum Tango in Deutschland m.E. wohl kaum erreichbar.

Montag, 25. Juli 2011

Für die neue Woche 112: Adolfo Carabelli, Elvino Vardaro (Violine), Alberto Gómez - Alma

Heute habe ich für die neue Woche einen Tango von 1932 ausgesucht, der für mein Empfinden leider viel zu selten auf Milongas gespielt wird. Alma mit Adolfo Carabelli und dem Sänger Alberto Gómez ist ein wunderschöner Titel und ist eines der Stücke, in denen Elvino Vardaro zu hören ist.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Gastbeitrag von Klaus Schwarzwälder: Ein Weg zum guten Klang

Ich freue mich ganz besonders, daß ich heute einen fundierten Praxistest einer gelungenen Audio-Umgebung als Gastbeitrag von Klaus Schwarzwälder veröffentlichen darf. Klaus hat (zusammen mit dem gesamten Team der Milonga) die Anregungen von Christian Tobler in der Vergangenheit hier im Blog ernst genommen und der Milonga in Biel eine gute Anlage verpasst. Den Weg dorthin hat er in einem Gastbeitrag zusammengefasst. Ich habe schon mit eigenen Ohren hören dürfen, wie eine gute Anlage den alten Tango-Aufnahmen einen atemberaubenden Detailreichtum entlocken kann. Vielleicht ist manche Leserin, mancher Leser versucht, zu behaupten, man könne dies auch mit weniger Aufwand erreichen. All diesen Menschen möchte ich jedoch Mut machen, die Milonga in Biel erst einmal zu besuchen. Danach können wir dann immer noch debattieren... :-)))
Mir bleibt es nur, mich ganz herzlich bei Klaus für den Gastbeitrag zu bedanken.


Ein Weg zum guten Klang
Ein Gastbeitrag von Klaus Schwarzwälder aus Biel/CH
Kann es sein, dass mehr als eine Handvoll Leser daran interessiert sind, was wir in unserer kleinen Stadt unternehmen, um an unserer Milonga die Gäste mit einem guten Sound zu verwöhnen?

Montag, 18. Juli 2011

Für die neue Woche 111: Osvaldo Fresedo, Roberto Ray - No quiero verte llorar

Am Samstagabend habe ich einen sehr schönen Tango getanzt (Osvaldo Fresedo mit Roberto Ray). Gestern habe ich dann nachmittags beim Kochen (ich kann immer noch keine vernünftigen Bratkartoffeln von rohen Kartoffeln machen) noch einmal Fresedo mit dem iPod in der Küche gehört.

Freitag, 15. Juli 2011

Der Tango und die Relativität

Am vorletzten Wochenende sagte die mir liebste Tanguera von allen plötzlich, sie müsse mir etwas vorlesen, es hätte sie sehr berührt und sie las mir den folgenden Absatz aus ihrer aktuellen Lektüre vor:

"Ich habe mir hier die Hände gewaschen", sagte der Vater einmal. "War das erlaubt?" "Ja, das ist dein Haus und dein Waschbecken." Er schaute mich erstaunt an, lächelte verlegen und sagte: "Meine Güte, hoffentlich vergesse ich das nicht wieder!" Das ist Demenz. Oder besser gesagt: Das ist das Leben - der Stoff aus dem das Leben gemacht ist.

Alzheimer ist eine Krankheit, die, wie jeder bedeutende Gegenstand, auch Aussagen über anderes als nur über sich selbst macht. Menschliche Eigenschaften und gesellschaftliche Befindlichkeiten spiegeln sich in dieser Krankheit wie in einem Vergrößerungsglas. Für uns alle ist die Welt verwirrend, und wenn man es nüchtern betrachtet, besteht der Unterschied zwischen einem Gesunden und einem Kranken vor allem im Ausmaß der Fähigkeit, das Verwirrende an de Oberfläche zu kaschieren. Darunter tobt das Chaos.
Auch für einen einigermaßen Gesunden ist die Ordnung im Kopf nur eine Fiktion des Verstandes.
Uns Gesunden öffnet die Alzheimerkrankheit die Augen dafür, wie komplex die Fähigkeiten sind, die es braucht, um den Alltag zu meistern. Gleichzeitig ist Alzheimer ein Sinnbild für den Zustand unserer Gesellschaft. Der Überblick ist verlorengegangen, das verfügbare Wissen nicht mehr überschaubar, pausenlose Neuerungen erzeugen Orientierungsprobleme und Zukunftsängste. Von Alzheimer reden heißt, von der Krankheit des Jahrhunderts reden. Durch Zufall ist das Leben des Vaters symptomatisch für diese Entwicklung. Sein Leben begann in einer Zeit, in der es zahlreiche feste Pfeiler gab (Familie, Religion, Machtstrukturen, Ideologien, Geschlechterrollen, Vaterland), und mündete in die Krankheit, als sich die westliche Gesellschaft bereits in einem Trümmerfeld solcher Stützen befand.
[Arno Geiger, Der alte König in seinem Exil, Hanser - München 2011.]

Montag, 11. Juli 2011

Für die neue Woche 110: Juan D'Arienzo - El puntazo

Die Diskussion um den Instrumentaltitel von Alfredo De Angelis in der letzten Woche hat mich noch sehr beschäftigt. Möglicherweise war es nicht besonders klug, da einfach einmal meine ungefilterten Eindrücke zu veröffentlichen - vielleicht war es vorschnell. Ich möchte deshalb diese Woche einen weiteren instrumentalen Tango präsentieren, der im Gegensatz zu dem Stück von letzter Woche für mein Empfinden deutlich komplexer und schöner ist.

Montag, 4. Juli 2011

Für die neue Woche 109: Alfredo De Angelis - Re Fa Si

Und manchmal muss man einen Umweg gehen, um seine Vorstellungen zu verdeutlichen.

Heute wähle ich einmal einen instrumentalen Tango aus der post-Edo-Ära um meine Vorstellungen von gelungenenem Tango an einem Anti-Beispiel zu demonstrieren.

Dienstag, 28. Juni 2011

Offener Brief an Bruno R.

Jetzt reicht's! Ich kann auch anders...

Werter Kollege Bruno R.,

bekanntlich bin ich ja ein sehr höflicher Mensch und so habe ich mich bereits vor Wochen vermittelnd auf tango-de versucht, aber nun drängt es mich doch zu schreiben. Deine Einlassungen in tango-de in den letzten Tagen haben für mein Empfinden das Fass zum Überlaufen gebracht.

Eingangs habe ich Dich als Kollegen angesprochen, aber bist Du das wirklich? Ich bemühe mich hier seit gut zwei Jahren die Daseinsform eines Bloggers zu erlangen und Du arbeitest kräftig daran, auf der (Vor-)Stufe des Blog-Befüllers zu verharren. Unter einem Blog-Befüller verstehe ich jemanden, der die technische Umgebung eines Blogs mit alphanumerischen Zeichen befüllt. Viel mehr ist bei Dir bislang noch nicht herausgekommen. Leider!

Montag, 27. Juni 2011

Für die neue Woche 108: Orquesta Típica Brunswick, Antonio Rodriguez Lesende - Vos tenés que entrar

Diese Woche gibt es eine Tangoaufnahme aus dem Jahre 1931. Das Orquesta Típica Brunswick war - ähnlich wie das Orquesta Típica Victor - eine Formation eines Plattenlabes. Sie musizierten u.a. unter der Leitung von Pedro Maffia und Juan Polito (der wiederum später der Nachfolger von Rodolfo Biagi am Klavier im Orchester von Juan D'Arienzo wurde). Mit dem Sänger Antonio Rodriguez Lesende spielten sie den Tango Vos tenés que entrar ein.

Montag, 20. Juni 2011

Für die neue Woche 107: Aníbal Troilo, Astor Piazzolla - Volver

Ich wollte dieses Stück schon immer einmal vorstelllen. Aníbal Troilo und Astor Piazzolla waren beide große Bandoneon-Interpreten, allerdings hatten sie ein unterschiedliches Verständnis vom Tango. Während Troilo die Kunst der Reduktion auf das Wesentliche immer weiter perfektionierte, verzierte Astor Piazolla immer mehr. Es ist überliefert, daß es häufiger zu Unstimmigkeiten zwischen den Beiden kam, wenn Troilo dem jungen Piazzolla immer wieder Noten aus seinen Arrangements herausstrich.

Freitag, 17. Juni 2011

Zum gefühlten Widerspruch zwischen umarmungsfokussiertem- und bewegungsfokussiertem Tango - Ein Debattenbeitrag

Zugegeben, das Thema quält mich. Es ist ein Teil meiner unlängst beschriebenen Tango-Krise und so muss ich vielleicht doch noch einmal schreiben. Seit Wochen trage ich das Thema mit mir herum, seit mehreren Tagen wird es virulent und es gibt sicherlich ein halbes Dutzend Versuche, mich dem Thema adäquat zu nähern.

Dienstag, 14. Juni 2011

Für die neue Woche 106: Lucio Demare, Juan Carlos Miranda - Milonga en rojo

Lucio Demare war schon lange nicht mehr vertreten. Sicherlich gibt es nur ein kleines Repertoire, das soll aber nicht verhindern, daß ich ihn hier gelegentlich präsentiere.

Freitag, 10. Juni 2011

Hinweis: MsHedgehog: Evelyn Glennie on sound, the body, meaning, and music

Ich möchte nur ganz schnell auf einen m.E. bahnbrechenden Vortrag hinweisen, den meine überaus geschätzte Kollegin MsHedgehog ausgegraben hat. Die fast gehörlose schottische Percussionistin Evelyn Glennie spricht über Klang, Körper, Bedeutung und Musik. Das Video dauert etwa eine halbe Stunde (bei Bedarf mit deutschen Untertiteln) und ich finde das ganz wichtig für Tanguer@s.

Montag, 6. Juni 2011

Für die neue Woche 105: Juan D'Arienzo, Alberto Echagüe - La bruja

Heute möchte ich einmal auf die unterschiedlichen Versionen von einer Einspielung auf verschiedensten CDs hinweisen. Natürlich muss ich mit den Einschränkungen der Musikwiedergabe im Netz leben. Ich habe nachfolgend drei unterschiedliche Versionen des Tangos La bruja (komponiert von Juan Polito Text von Francisco Gorrindo) in der Einspielung vom 26. August 1938 mit Juan D'Arienzo, seinem Orchester und dem Sänger Alberto Echagüe gefunden. Ich stelle die unterschiedlichen Versionen von drei CDs einmal kommentarlos nebeneinander. Wer sich für den Text von La bruja (Die Hexe) interessiert wird hier fündig (span. u. engl.).

Dienstag, 31. Mai 2011

Eine Nebensächlichkeit? Die Pause zwischen zwei Tangotiteln...

OK, ich gebe es zu. Was ich hier jetzt schreibe ist ein absolutes Minderheitenthema. Es ist vermutlich für viele meiner Leserinnen und Leser vollkommen uninteressant weshalb es von mir an dieser Stelle eine Vorwarnung gibt. Wer überhaupt nicht an den Details der Musikgestaltung einer Milonga interessiert ist möge einfach an dieser Stelle mit der Lektüre aufhören und in ein paar Tagen wiederkommen. Dann gibt es einen anderen (hoffentlich spannenderen) Artikel.

Sollte ich eine Gebrauchsanweisung für Tango-DJs schreiben wollen, wie man mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Milonga sprengt, so wäre vermutlich einer der ersten Tipps:
"Reduziere die Pause zwischen zwei Musiktiteln auf unter zwei Sekunden - das wirkt garantiert immer und verwandelt eine Milonga innerhalb kürzester Zeit in einen Wespenschwarm."
Ich habe das selbst schön häufiger erlebt. Spielt ein Tango-DJ / eine Tango DJane Titel an Titel mit keiner Pause (oder nur einer sehr kurzen Unterbrechung), so macht sich Unruhe breit und ich meine beobachten zu können, daß die Rempeleien zunehmen.

Montag, 30. Mai 2011

Für die neue Woche 104: Miguel Caló, Alberto Podestá - Bajo un cielo de estrellas

Also gut! Vielleicht versuche ich heute einmal den Wiedereinstieg in meine Serie zur Musik.

Im Nachgang zu meinen Versuchen über die Tangokrise habe ich bemerkt, daß ich eigentlich die Erklärung schuldig geblieben bin, warum mir i.d.R. moderne Tanzmusik nicht gefällt. Ich gehe sogar noch etwas weiter und behaupte, daß m.E. die Tanzqualität beim übertriebenen Spielen dieser Musik leidet. Heute will ich das einmal mit einem Beispiel belegen.

Ich habe dazu Bajo un cielo de estrellas (komponiniert von Enrique Francini und Héctor Stamponi, Text: José María Contursi aus dem Jahr 1941) ausgewählt und stelle diese Vals in drei Versionen vor.

Donnerstag, 26. Mai 2011

Zwei neue deutsche Tangoblogs | Upd. und das dritte Tangoblog wurde nachgereicht

Zwischendurch möchte ich kurz auf eine höchst erfreuliche Entwicklung hinweisen. Es gibt zwei drei neue deutsche Tango-Blogs.

Dienstag, 24. Mai 2011

Die Tango-Krise - der Versuch das "Monster" zu beschreiben

Bevor ich über Figuren (d.h. Sequenzen von Schritten) nachdenke, will ich mein Gehen korrigieren,

bevor ich über das Gehen nachdenke, will ich meine Umarmung und meine Gewichtswechsel korrigieren,

bevor ich über die Umarmung nachdenke, will ich meine Haltung und die Achse korrigieren

und bevor ich über meine Haltung nachdenke, stelle ich mir einmal grundsätzlich die Frage: "Warum eigentlich Tango?"


Und... über Musikalität habe ich jetzt noch gar nicht gesprochen.

Irgendwann muss ich meine Sprache ja wiederfinden und dieser Text ist jetzt ein erneuter Versuch. Die Zeilen oben sind eine Zusammenfassung meiner Gedanken der letzten Zeit.

Anfang des Jahres habe ich einen Kurs bei Melina Sedó und Detlef Engel besucht. Ich arbeite noch bis jetzt an der Umsetzung ihrer Konzepte. Das ist für mich guter (im Sinne von: nachhaltiger) Unterricht. Meine Defizite in meiner bisherigen Tango-Karriere sind mir noch einmal bewußter geworden und das Loslassen bekannter Bewegungsmuster und das Ersetzen dieser fehlerhaften Motorik durch angenehmere Bewegungsabläufe braucht seine Zeit.

Montag, 28. Februar 2011

Für die neue Woche 103: Francisco Canaro, Tita Merello - Se dice de mí

Und in dieser Woche hat sich Stammkommentator Uralt freundlicherweise bereit erklärt, den Musikbeitrag beizusteuern. Herzlichen Dank!

Hier einen Gastbeitrag über Musik verfassen zu dürfen verpflichtet, aber es lässt mir auch ein kleines Mass an Narrenfreiheit. Ich probiere beidem gerecht zu werden.

Als gelegendlicher DJ und passionierter Milongatänzer, stelle ich natürlich eine Milonga vor. Was wäre das Milonga-Repertoire ohne die Stücke von Francisco Canaro und Juan d‘Arienzo? Ohne diese beiden Giganten wäre es noch bedeutend schwieriger, als DJ schöne und vor allem gut tanzbare Milongas zu spielen. Dabei steht Canaro eher für die langsamen und d‘Arienzo für die schnellen Milongas.

Montag, 21. Februar 2011

Für die neue Woche 102: Rodolfo Biagi, Hugo Duval - Alguien

Für diese Woche hat sich chamuyo bereiterklärt und den Tango für die neue Woche ausgewählt. Herzlichen Dank!

Hallo Cassiel,

auf Deine Bitte hin nach einem Songvorschlag kommt dies, um ein wenig vom Mainstream abzulenken:
Alguien
Letra de Eugenio Majul
Musica de Héctor Stamponi

Montag, 14. Februar 2011

Für die neue Woche 101: Juan Maglio "Pacho" - Un placer

Es ist mir eine große Ehre, daß Swetoslaw Beltschew (genannt: Sweti) aus Dresden in der zweiten Woche die "Urlaubsvertretung" in meiner Reihe übernimmt. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und Hören!

Auch ich nehme das Angebot von Cassiel hier ein Tango vorzustellen dankend an und nach dem Monika so treffend das Struktur des Tango-Vals beschrieben hat, bleibt mir nichts übrig als noch einen Tango-Vals vorzustellen. Ein Vals der mir, und ich hoffe auch euch, ein große Vergnügen bereitet – Un Placer (Musik: Vicente Romeo, Text: Juan Andrés Caruso).

Dienstag, 8. Februar 2011

Der zweite TangoBlog-Geburtstag

Für meinen zweiten Blog-Geburtstag hatte ich mir eigentlich vorgenommen, der Tangoplauderei ein neues zeitgemäßeres grafisches Design zu verpassen. Wenn man aber einmal spielerisch anfängt mit den verschiedensten Optionen zu basteln, dann merkt man schnell, es ist gar nicht so einfach. Und so habe ich dieses Redesign noch einmal verschoben. Es ist noch immer auf der ToDo-Liste und wird irgendwann erfolgen. Aber ich bräuchte dafür einmal zwei bis drei Tage frei um es ordentlich zu machen.

Ein weiterer Plan von mir betraf statische Seiten. Mir wäre es eigentlich sehr wichtig, ein Register anzulegen um auch alte Beiträge für Leserinen und Leser schnell und bequem auffindbar zu machen. Die fünf zufällig ausgewählten Artikel am rechten Seitenrand des Blogs waren ein Test. Das wird sehr häufig genutzt und irgendwann werde ich also auch ein Register erstellen. Diese Arbeit ist jedoch nicht so wirklich dringend, da alter Inhalt i.d.R. sehr gut über Google gefunden wird. Eine handverlesene und gut kommentierte Linksammlung als weitere statische Seite wäre natürlich das Sahne-Häubchen für mein Blog. Aber auch das ist (wenn es wirklich gut sein soll) mit viel Arbeit verbunden und kostet somit Zeit, die ich gerade nicht habe.

Montag, 7. Februar 2011

Für die neue Woche 100: Ricardo Malerba - Corazón de artista

Nach fast zwei Jahren In der Serie "Für die neue Woche" verließ mich in der letzten Zeit häufiger die Inspiration einen neuen Tango auszuwählen. Ich stand vor dem Dilemma, entweder einfach schlechte Stücke lieblos auszuwählen, oder die Serie einzustellen - mindestens jedoch einmal länger zu unterbrechen. Nachdem ich in Kommentaren gebeten worden bin, die Serie weiterzuführen, habe ich mich für einen Urlaub von mir im Rahmen dieser Serie entschieden. Ich werde jetzt zehn Ausgaben Pause machen und Gastautoren aus dem Kreis meiner Leserinnen und Leser werden jeweils einen Tango auswählen und kurz dazu schreiben.
Es ist für mich eine große Ehre und zugleich auch eine außergewöhnliche Freude, daß die Reihe dieser Gastbeiträge von Monika Diaz von Argentango aus Zürich eröffnet wird.


Cassiel hat mich eingeladen für die kommende Woche einen Titel für seine Reihe "Für die neue Woche" auszusuchen. Das freut mich sehr. Und dass es gerade der hundertste ist macht es erst recht spannend :-)

Mittwoch, 2. Februar 2011

Für die neue Woche 99: José García, Alfredo Rojas - Lloran las campanas

... und diese Woche wollte mir einfach kein Titel einfallen. Der nun präsentierte Tango Lloran las campanas ist nicht zuletzt aufgrund des Interpreten ausgewählt worden (José García war hier noch nicht erwähnt worden). Ich muß einmal ernsthaft über ein Pause in der Serie nachdenken...

Dienstag, 25. Januar 2011

Für die neue Woche 98: Orquesta Típica Select - A la gran muñeca

Gestern habe ich leider keine Zeit für mein Blog gefunden und so gibt es heute einen Tango für die Woche. In dieser Woche habe ich A la gran muñeca, eine Komposition von Jesús Ventura aus dem Jahre 1919 ausgewählt. Sicherlich ist die Interpretation von Carlos Si Sarli die bekannteste (er spielte übrigens den Titel dreimal ein - ich werde hier seine erste Einspielung vorstellen). Doch zunächst möchte ich eine Aufnahme vom Orquesta Tipica Select erwähnen. Natürlich würde ich so etwas nicht auf einer Milonga spielen, das ist dann doch zu ungewöhnlich für die Ohren der Tanguer@s. Ich stelle diese frühe Aufnahe auch hier nur deshalb vor, um an einem Beispiel das sehr frühe Auftreten einer polyphonen Instrumentierung zu belegen. Im Orquesta Típica Select spielte übrigens Osvaldo Fresedo, von dem ich hier schon einige Titel vorgestellt habe. Üblicherweise wird die Innovation im Tango häufig Julio De Caro zugeschrieben. Vielleicht vernachlässigt man mit dieser These aber das Wirken von Fresedo (der übrigens in der frühen Zeit in einem Orquesta mit De Caro spielte). Zur Abrundung habe ich einen typischen Vertreter der Alten Garde (guardia vieja) im Tango dazugenommen: Roberto Firpo. Beim Hören wird der Unterschied sofort deutlich. Miguel Caló (übrigens in einer Vokalversion mit Roberto Arrieta zu hören) ist ein Vertreter der eher ruhigeren, melodiöseren Hochphase der goldenen Ära.

Montag, 17. Januar 2011

Für die neue Woche 97: Osvaldo Pugliese - Patético

Ich bin wieder einmal spät diese Woche. Im Rahmen meines Projektes, verstärkt instrumentale Tangos vorzustellen, gibt es diese Woche Patético (eine Komposition von Jorge Caldera) mit Osvaldo Pugliese.

Freitag, 14. Januar 2011

Ein Besuch bei Monika Diaz und Christian Tobler

[Update 14.01.2010 Ich habe gerade nachträglich das Datum dieses Beitrags manuell geändert. Ich finde diesen Beitrag wichtiger als die sicherlich notwendige Klarstellung zum Mythos vom Tango im Bordell]

Nachdem ich schon länger in meinem Tango herumdümpelte und ein Treffen mit Monika und Christian überfällig war, habe ich die Zeit zwischen Neujahr und Dreikönig genutzt und bin mit der mir liebsten Tanguera von Allen nach Zürich gefahren. Wir hatten bisher nur ein ausgiebiges Mittagessen mit Monika und Christian beim letzten Festivalito con Amigos in Saarbrücken und seit der Zeit suchten wir nach einer Gelegenheit uns einmal intensiver zum Tango auszutauschen.

Das verlockende Angebot von Christian, seine Anlage einmal zu hören, stand noch immer im Raum und das hat mich natürlich sehr neugierig gemacht. Zunächst aber muss ich zu der sehr unaufdringlichen aber stets aufmerksamen Gastfreundschaft der Beiden schreiben. Das ist nämlich umwerfend! Sicherlich sind sie aufgrund des Beherbergens argentinischer Gastlehrer (auch für Wochen) trainiert, Gäste aufzunehmen und die richtige Mischung aus Begegnung und normalen Alltag zu leben. Das macht die Zeit mit ihnen immer äußerst angenehm und bereichernd. Die Gespräche sind tiefgängig ohne problembeladen zu sein. Der Humor der Zwei ist immer erheiternd... zwingt aber dazu, seine eigenen Standpunkt stets zu überdenken. Kurz: Es ist eine Freundschaft, die aus einer offenen Tango-Begegnung entstanden ist und die eine wirkliche Bereicherung zum manchmal anstrengenden Tango-Alltag vor Ort ist.

Donnerstag, 13. Januar 2011

Die Tragödie der Raquel Liberman, oder: Das Märchen vom Ursprung des Tangos im Bordell

Nachdem die Diskussion in dem Beitrag Nackter Tango - ein verbalisiertes Unbehagen nach über einem Jahr wieder entflammt ist, ist es vielleicht notwendig einmal über den Tango im Bordell zu schreiben und einige historische Tatsachen zu erwähnen um einer romantischen Verklärung der Geschichte vorzubeugen. Das gehört für mich zur Diskussion dazu. Natürlich habe ich überlegt, ob es überhaupt Sinn macht, zum Thema noch einmal zu schreiben. Schließlich kam ich zu der Überzeugung, daß Schweigen keine Option sein kann - zu grausam war das Schicksal der betroffenen Frauen.

Mit schöner Regelmäßigkeit wird noch immer das moderne Märchen vom Ursprung des Tangos im Rotlicht-Milieu von Buenos Aires kolportiert. Dieses vermeintlich authentische, erotisch aufgeladene Setting wird immer wieder gerne bemüht, um müde Phantasien ordentlich zu beflügeln. Es bleibt aber trotz aller Wiederholungen ein Märchen und hält sich ähnlich hartnäckig wie die Geschichte von der Vogelspinne im Stamm der Yukkapalme.

Vielleicht helfen da ein paar Fakten weiter. Der Ursprung des Tangos liegt weit vor der Hochphase der organisierten Prostitution in Buenos Aires. Dazwischen liegt so ungefähr ein halbes Jahrhundert. Insofern muss man zu diesen historisch nicht haltbaren Mythen eigentlich kaum etwas anmerken. In den kritischen Jahren der Blütezeit der organisierten Prostitution und des brutalen Menschenhandels in Buenos Aires war der Tango schon längst erwachsen. Wer es ganz genau wissen will, dem sei die Lektüre eines Beitrags auf der Website VeryTango empfohlen. Es verwundert nicht, daß in den Bordellen auch Tango getanzt wurde, es war zu der Zeit üblich (wenn die ausgebeuteten Frauen überhaupt Zeit dazu fanden; Quellen berichten von 70 Freiern pro Tag, andere Quellen erzählen von 600 Freiern pro Woche).

Aber wenn wir schon beim Thema sind, dann könnte ich vielleicht einmal das Schicksal der Raquel Liberman erzählen. Sie war eine Prostituierte in den zwanziger Jahren in Buenos Aires. Arm, ausgebeutet, bestohlen und wiederholt zur Prostitution gezwungen starb sie im Alter von 35 Jahren an Schilddrüsenkrebs.

Montag, 10. Januar 2011

Für die neue Woche 96: Edgardo Donato - Mishiadura

[Update 14:30h: Christian Tobler hat sich die Mühe gemacht und sehr fundiert noch zu Ausgabe 94 (Troilo, Gricel) kommentiert. Das ist sehr lesens- und wissenswert.]

In der letzten Woche habe ich u.a. über die Frage nachgedacht, wie hoch der Anteil der instrumentalen im Vergleich zu den gesungenen Tangos in der Milonga sein sollte. Ich habe mit einem Freund diese Frage am Rande unserer sehr ergiebigen Gespräche gestreift (über diesen Gedankenaustausch werde ich gesondert schreiben). Da ich hier schon lange keinen Instrumentaltitel eingestellt habe, gibt es diese Woche Mishiadura, eine Komposition von Eduardo Arolas in einer Interpretation von Edgardo Donato.

Dienstag, 4. Januar 2011

Für die neue Woche 95: Juan D'Arienzo, Alberto Echagüe - Mandria

Ich bin gerade einmal für ein paar Tage unterwegs und stelle deshalb nur ganz kurz Mandria in der Interpretation von Juan D'Arienzo und Alberto Echagüe ein. Ich melde mich in ein paar Tagen wieder ausführlicher.