Donnerstag, 25. August 2011

Kampf dem Sommerloch - Der Schuh des Tangueros

In jüngster Zeit häufen sich die Stimmen, die hier "echte" Inhalte und Informationen zum Tango Argentino vermissen. Leider kann ich nicht auf Knopfdruck "echte" oder "wertvolle" Inhalte produzieren und so gibt es heue aus den Tiefen des Sommerlochs cat-content (cat-content ist eine Klassifizierung aus der Blogger-Szene; manchmal bloggt der Blogger über seine Katze... oder, wenn er keine Katze hat, über seine Schuhe). Nachdem mir neulich ein Forenteilnehmer inhaltliche Defizite vorgehalten hat und gleichzeitig einen Beitrag über das Schuheputzen anregte, greife ich seinen Vorschlag heute auf und schreibe zu meinen Schuhen... :-)

Nachdem es bislang ein Privileg der weiblichen Tango-Bloggerinnen war, über die eigenen Tango-Schuhe zu schreiben, breche ich heute das Tabu und schreibe aus männlicher Sicht über den Schuh des Tangueros, das unbekannte und wenig geliebte Wesen. Tangueras entwickeln zum Teil eine hingebungsvolle Liebe zu ihren Tango-Schuhen und jeder, der länger in Tango-Blogs stöbert, gerät früher oder später auf eine Seite, auf der eine Tanguera ihre Comme Il Fauts - manchmal auch liebvoll als CIFs abgekürzt - präsentiert (trotz anders lautender Gerüchte: Comme Il Faut produziert keine Tangoschuhe für Männer!). Diese hingebungsvolle Schuhleidenschaft teilen männliche Tangueros i.d.R. nicht.

Diamant-Tanzschuh für den Tanguero (nach Jahren)
Mein Verhältnis zu meinen Tangoschuhen ist eher pragmatisch: Unauffällig sollen sie sein - fast langweilig. Ich spreche jetzt nur für mich, aber ich muss mich nicht über mein Schuhwerk im Tango definieren. Ziemlich bald nachdem ich mit dem Tango begonnen hatte, sah ich ein, daß die Investition in ein paar vernünftige Tanzschuhe eine sinnvolle und extrem friedensstiftende Aktion sein kann. Und so betrat ich einen Tanzschuhladen irgendwo in Norddeutschland und wählte schließlich den schlichtesten Vertreter seiner Gattung aus. Es war ein Diamant-Schuh. Alle Modelle mit mehr oder weniger gelungenen Verzierungen und Applikationen ließ ich im Regal stehen. Ich war mir der Begrenztheit meiner Tangokünste durchaus bewußt. Diese Schuhe haben mich über Jahre begleitet und verschiedene Tango-Abende haben ihre Spuren hinterlassen.

Manchmal, wenn ich am Rande der Tanzfläche saß und auf die passende Musik (oder die passende Tanguera) gewartet habe, habe ich intensiv die Schuhe der Tanguer@s studiert. Ich beschränke hier einmal meine Schilderungen dieser Beobachtungen auf die Exemplare für Männer. Was habe ich nicht schon alles gesehen: Den Anzugschuh mit Ledersohle, den Bequemschuh mit durgehender Sohle, den Turnschuh, den Dance-Sneaker, den spitz zulaufenden Stiefel (irgendwo zwischen Cowboy und NewWave), andere Schuhe - ebenfalls mit 3 oder vier Zentimetern Absatz und schließlich den Schuh des Tangueros in der Bicolorausführung (Modell Budapest - vorzugsweise mit der Zweitfarbe Weiß).

Nun bin ich in der Frage des Schuhwerks für den ambitionierten Tanguero äußerst konservativ. Mit einem ganz oder teiweise weißen Schuh verbinde ich die Botschaft des Trägers: "Schaut her, wie schön und kunstvoll ich tanzen kann". Das ist sicherlich stark überzeichnet, aber es wird vielleicht etwas Wahres daran sein. Deshalb mag ich meinen Tangoschuh schlicht und langweilig. Jede Tanguera darf neben mir glänzen - ich bevorzuge die Unauffälligkeit für mich. Nach meiner höchst subjektiven Meinung ist ein weißer Tangoschuh etwas für den argentinischen Tangogott, der darf auch im weißen Anzug tanzen - manchmal verzeiht man ihm sogar die Jogginghose und das ärmellose Doppelfeinripp-Unterhemd - wenn er nur gut genug tanzen kann.

Werner Kern - nach der zweiten Milonga
Mein erstes Paar Tangoschuhe ist nach Jahren fertig und so bestellte ich mir ein Ersatzpaar, dieses Mal: Werner Kern. Es muss wieder einige Jahre halten. Allerdings möchte ich nicht verschweigen, daß mir bei diesem Kauf meine Eitelkeit ein Schnippchen geschlagen hat. Der Preis für die innenverstärkte Schuhspitze war ein längerer (und manchmal schmerzhafter) Eingewöhnungsprozess. Der Schuh drückte am Vorderfuß seitlich. Ich brachte die Schuhe zweimal zum Schuhmacher zum Weiten. Das brachte jedoch nichts (außer dem Schuhmacher zweimal 10 Euro Umsatz). Abhilfe schaffte erst böse Chemie. Ich erstand bei einer Filiale einer Schuhreparatur- und Schlüsselnachmach-Kette eine Sprühdose mit einem Weichmacher für Leder. Jetzt passt der Schuh und drückt nicht mehr. Eine Tanguera hat es sogar bemerkt und mich gefragt, ob meine geänderten Tanzfertigkeit in den neuen Schuhen begründet sind. :-)

Bevor es nun einen Sturm der Entrüstung gibt: Dieser Beitrag ist mit einem Augenzwinkern geschrieben und ich bitte darum, ihn auch entsprechend zu lesen. Ich sortiere ihn sicherheitshalber in die Kategorie Glosse.

22 Anmerkung(en):

chamuyo hat gesagt…

Wieso Stichwort Glosse??
Ein überaus wichtiges und ernstes Thema! Der Schuh muss passen. Alles andere führt zu Verkrampfungen und zu schlechtem Tanzen. Damit ist das Thema Schuhe für Männer ziemlich abgehandelt... Naja, wie Birkenstock muss es auch nicht unbedingt aussehen.
Ansonsten gebe ich Cassiel recht, alles außer schlicht und schwarz ist was für Angeber!

KlausPP hat gesagt…

Das ist doch sehr ähnlich zu meinem Schuhverlauf, Nr. 1 und 2 sind wohl nur in den Größen unterschiedlich:

1. Diamant (schwarz)
2. Kern (schwarz)
3. Kern (braun)
... die Jahre vergehen und ich bekomme Schmerzen im Fußgewölbe.
4. Kern (braun) eine Nummer ...größer, damit Platz für Einlagen ist ... suboptimal.
5. "ECCO Urban light" mit PU Sohle waren dann die Lösung.
Ich tanze darin als wäre ich tiefergelegt und habe sehr guten Bodenkontakt und keine Gewölbeschmerzen mehr.
Sie sehen leider sehr "casual" aus und wenig elegant. Da meine Hosen aber auch immer sehr "casual" sind passt dass schon.
Pirouetten ;-) gehen mit den Dingern nicht, aber ich kann jetzt stundenlang schmerzfrei durchtanzen.

lg
Klaus

Anonym hat gesagt…

Der Schuh des Meisters! Er hat uns ein Zeichen gegeben! Folgt der Flasche!

Chris hat gesagt…

an den Schuhen sollt ihr sie erkennen, Frauen wie Männer!

Der Schuh ist das Handwerkszeug des Tänzers/der Tänzerin. Wer diese vornehmlich nach Ideologien auswählt wie z.B. schlicht und schwarz sollen sie sein oder von CIF, ist in meinen Augen ein Kretin. Das ist hart, aber kaum anders zu sagen.
Downsizing des Möglichen für eine calvinistischen Attitüde ist dabei schlimmer als jede Angeberei.

Understatement ist was für Könner, ihr Lieben, und nur für die. Jeder, der es praktiziert, sollte gründlich in sich gehen, ob er es sich leisten kann.

Anonym hat gesagt…

ad chamuyo
Es war wohl doch notwendig, dass Cassiel den Beitrag als Glosse markiert hat. Wenn ich die Kommentare 3 und 4 lese, verspüre ich Erregtheit. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

Ich bevorzuge auch schlichte schwarze Schuhe und bin kein Calvinist. Ob ich mir das Understatement leisten kann mögen meine Tanzpartnerinnen beurteilen.

Es ist wohl eine Folge der Verbreitung von diesem Blog, manche Kommentator(inn)en benehmen sich hier inzwischen wie auf tango-de. Schade!

Tangosohle hat gesagt…

Das freut mich doch sehr, dass du dieses wertvolle Thema aufgegreifst. Auf den Füßen tanzen wir und die Schuhe sollen diese dabei unterstützen und entlasten.

Nun, ganz so bescheiden tu ich mir selbst da nicht. Auch Männer dürfen schön sein dürfen. Manche Tangueras vermissen das übrigens regelrecht.
Und die Marke "Paso del Fuego" hat als Name für Männerschuhe ja was für sich, auch wenn das Feuer nicht nur im Schritt sein sollte, sondern als gesteuerte Energie der Musik folgen sollte. Tango eben.

Ich persönlich achte allerdings in erster Linie auch auf ein vernünftiges Verhältnis zu Schuhen: Unter 3 Paar Schuhen geht gar nichts. Kern, 2 cm Absatz, PdF, 2,5 cm Absatz, Sneakers. Bei langen Ballnächten liegt ein zweites Paar immer in der Garderobe. Die Füße danken den Schuhwechsel mit mehr und unbeschwerter Ausdauer. Bei unbekannten Tanzböden liegt ein zweites Paar im Auto. Was war ich vor einiger Zeit auf einer unbekannten Milonga darüber froh. Was der Veranstalter "Holzboden" nannte, entpuppte sich als aalglattes Laminat. Da war die Gummisohle unschlagbar. Auch wenn die Schuhe dazu unpassende Sommerschuhe waren.

Ja, und nach einer Milonga steht ein Paar Schuhe mindestens 1 Tag unberührt, natürlich mit Schuhspanner. Allein daher ist ein mindestens zweites Paar unabdingbar.

Neben Oberleder und Absatz ist der Kern des fußentspannten Tanzvergnügens in der Sohle zu finden. Über das Material der Laufsohle wird ja vielerorts diskutiert, wichtig ist aber der Kern, die stabile Brandsohle (für Salontänzer) oder die flexible (für "Neotänzer"). Und liebe Tangueros, schaut ab und zu auf die versteckte Decksohle. Spätestens, wenn diese hart oder gar brüchig ist, ist ein Wechsel dringend angezeigt. Der Decksohle, nicht der Schuhe.

Und zu guter letzt gibt es natürlich noch die *Tangosohle* *zwinker*.
Auch sie zieht ihre Wege, ab und zu bleibt sie stehen. Auf oder neben den Tanzflächen. Immer mit geöffneten Augen. Und manchmal schreibt sie auch :)
Herzlichst
"Tangosohle"

Anonym hat gesagt…

Bei diesem Thema bin ich als Frau offentsichtlich keine Expertin. Zum Fuehren ziehe ich Tanz-Sportschuhe von Bloch an (normale Maennertangoschuhe sind mir alle, aber alle, viel zu breit; ich habe einen eher schmalen Fuss).

Es gibt ein paar Lehrer, die ihre maennliche Schueler dazu ermuntern, weisse Tangoschuhe zu tragen. Nicht weil sie Angeber sein sollten. Aber eben aus dem selben Grund, den du erwaehnt hast, Blogger-Engel: weisse Schuhe springen ins Auge. Es ist wichtig, dass der Mann auch um die Aesthetik seines Schrittes Sorgen macht (wenn man durcheinander oder unsauber laueft hat das eine verheerende Wirkung auf den Tanz und ist auch fuer die Frau unbequem und unschoen -- obwohl die Frau offentsichtlich da nichts sieht, aber frau fuehlt das sehr wohl). Wenn die Maenner wissen, dass alle Blicke auf ihre Fuesse gelenkt werden, legen sie viel Wert auf die Praezision ihrer Schritte. Deswegen die weissen Schuhe. Als Ansporn.

Monika hat gesagt…

Ein ungemein wichtiges Thema!

Tanzschuhe müssen bequem sein, Hausschuhe sozusagen. Alles andere macht das Tanzen unbequem und schmerzhaft. Und mit schmerzenden Füssen kann niemand entspannt tanzen.

Tangueros die auffällige Schuhe (Stichwort schwarz-weiss oder sonstwie bunt oder auffällig) tragen beobachte ich sehr genau: stimmt die Auffälligkeit des Schuhs mit dem am Gesicht der Parnerin abzulesenden Wohlfühlfaktor überein - wunderbar. Wenn nicht weiss ich mit wem ich sicher nicht tanzen werde. Und über wen ich sehr genüsslich lästern werde ;-)

(Dasselbe gilt mit Abstufungen - hey, wir sind das "schöne Geschlecht" - natürlich auch für die Damen)

Nochmal zurück zu Punkt 1, und diesmal für die Damen: Ladies, tragt keine Schuhe die Euch schon Fussweh machen wenn Ihr nur daran denkt sie anzuziehen! Schuhe müssen bequem sein. Punkt. Und wenn (momentan) die Bequemlichkeitsphase bei 4 cm Absatz aufhört dann tragt 3,5 und nicht 5 oder mehr... Und quetscht Eure Füsse nicht in Schuhe die zu eng oder zu kurz (bäääh, nix grässlicheres als wenn Zehen über den Schuh hinausragen) sind. Sucht Euch die Marke die zu Euch und Euren Füssen (!) passt.

(Und hier schreibt eine die das grosse Glück hat dass der eine Leisten der geliebten sexy Cifs perfekt passt und die von dieser Marke zwei Paar - speziell dafür gekaufte - Sandalen zum arbeiten gehen trägt, weil sie einfach bequemer sind als alle bei Deichmann, Walder oder sonstigen Schuhgeschäften zu erwerbenden Sandalen. Und nein, wenn die Cifs nicht perfekt sässen trüge ich sie nicht. Meine Füsse sind wichtiger als sexy aussehen.)

Ach, und Tangosohles Tip mit dem zweiten Paar Schuhe in der Garderobe ist ein sehr heisser, bei Ladies: einer mit anderer Absatzhöhe, sinnvollerweise 1 oder 2 cm niedriger als der zuerst getanzte.

Monika hat gesagt…

Noch was, andere Baustelle: Cassiel, was bitte ist ein innen verstärkte Fussspitze und wofür ist die gut? - Ich assoziiere damit Spitzenschuhe der Ballettänzerinnen, aber das kann wohl nicht gemeint sein?!

Austin hat gesagt…

Zwei Bemerkungen:

1. Ich würde nicht so weit gehen, zu sagen, dass nur schwarz akzeptabel ist, auch wenn man damit nichts falsch macht. Trotzdem: wenn man insgesamt eine extravagante Erscheinung ist und natürlich ein guter Tänzer, dann darf es auch was anderes als schwarz sein. Weiß allerdings in keinem Fall. Auch die coolste Tango-Sau sieht darin nicht gut aus. Abgesehen davon ist es fast unmöglich, einen weißen Lederschuh adäquat zu pflegen.

2. Die schwarz-weißen Schuhe können am richtigen Typen schon gut aussehen (und der Tango ist die einzige Möglichkeit, schwarz-weiße Schuhe zu tragen). Was wirklich schade ist, dass Tanzschuhe von der Qualität her, eben weil sie weich sein müssen, nie nach dem Qualitätsstandard eines "normalen" rahmengenähten Herrenschuhs gefertigt sein können. Das sieht man auch am Preis. Da ist dann halt vieles geklebt und nicht genäht und das Oberleder bekommt Risse, weil nicht durchgefärbt etc. Weil man sich als Qualitäts- und Stylefetischist bei Tangoschuhen nicht austoben kann, sollte man eher funktional wählen.

Anonym hat gesagt…

Was das Aussehen angeht, sollte man(n) eins nicht vergessen. Wenn du wirklich schoen tanzt, werden sie dich angucken (vor allem die Maenner, die dir die schoene Art und Weise zu tanzen abgucken wollen). Wenn du schlecht tanzt werden die meisten dir nicht mehr als hoechstens 2 Sekunden lang anschauen. Auch wenn deine Schuhe eine knall-pinke Neonfarbe haben.

Nochmals entschuldigt meinen Deutschfehlern.

Anonym hat gesagt…

Ich habe herzhaft lachen müssen, ein schöner Einstieg in das Wochenende.

eine Tanguera

JottWeh hat gesagt…

Was habt ihr eigentlich alle gegen schwarz-weisse Schuhe? Mir gefallen die eigentlich sehr gut, und ich nenne auch ein Paar mein eigen, wenn ich auch zugeben muss, dass ich sie seeehr selten anziehe, eben weil sie doch ein Blickfänger sind und sich Fehler dadurch (noch) schlechter verstecken lassen - aber prinzipiell... find ich die sehr schick.

Anonym hat gesagt…

Schuhe! *seufz* Tangoschuhe *seufz* Endlich hat dieses wunderbare Thema auch die Herren erreicht, Es ist ihnen nicht gleichgültig, wie man lesen darf, es erhitzt sie geradezu. Wie wunderbar! Der Tanguero hat demnach doch ein Verhältnis und seinem Schuhwerk, das über das der bloßen Zweckmäßigkeit hinaus geht. Er hat ein emotionales Verhältnis zu seinen Schuhen, jedenfalls die Vertreter, die hier so aufschlussreich bloggen. Ich persönlich gebe mich meiner Lust am schönen Tangoschuh nahezu hemmungslos hin, ideologisch völlig unbeeinträchtigt übrigens und nicht auf CIF fixiert. Ich mache mir keine Gedanken, ob die gewählten Schuhe meinem Können auf dem Parkett entspricht oder ob understatement nur die wirklich wahren Tangogötter/-göttinnen üben dürfen. Ich trage sie lustvoll, und so tanze ich bei aller Begrenztheit des Könnens auch. Cassiel hat eines der letzten Geheimnisse der Menschheit gelüftet, nämlich dieses: DEr Mann an sich und der Tanguero im Besonderen hat DOCH ein Verhältnis zu seinen Schuhen. In diesem Sinne: Ein sonniges Wochenende.

warum schwarzweiß hat gesagt…

Darf ich eine Frage stellen? Warum hast Du die Bilder schwarweiß veröffentlicht?

Liebe Grüße

eine Tänzerin

Peter Fangmeier hat gesagt…

das schwarze tangoschuhe eher langweilig sind. liegt vieleicht auch daran das ich extrem selten schwarze kleidung trage. ich habe allerdings auch ein paar in schwarz, hatte es allerdings gerne und oft als büroschüh getragen (das ganze gebäude hatte tepichboden) und ein schöner nebeneffekt waren die stets sauberen sohlen.

meine favoriten sind die farben braun und grau in all ihren schattierungen. dazu trage ich auch gerne die passenden schuhe ... auch zum tango, und da beginnt das problem .... rein schwarze schuhe werden immer angeboten aber mit einer zweitfarbe wird das angebot schon dünner und in anderen farben oder farbkombinationen find ich eher eine nadel im heuhaufen als schöne tangoschuhe. ein weiteres hindernis ist die schuhgröße ... ab gr45 wird das angebot an tangoschuhen knapp und wir sind gezwungen auf andere schuhe/schuhmodelle auszuweichen, weil das angebot fehlt. ein lichtblick ist mi passion in stuttgart, da gibts endlich mal einen laden der eine größeres Farbauswahl zu einem günstigen preis anbietet.

peter fangmeier

dansante hat gesagt…

@ tangosohle

sorry, ich weiß, dies ist ein ernsthafter Blog, aber du hast mit der Doppeldeutigkeit des Satzes

"auch wenn das Feuer nicht nur im Schritt sein sollte"

bei mir einige Heiterkeit ausgelöst ...

Und zurück zum Thema: hier vertrete ich die Meinung, selbst ein mittelguter Tänzer darf schöne Schuhe tragen und muss sich nicht in der Unauffälligkeit verstecken. Auch Damen, die (noch) nicht so gut tanzen, tragen schöne Schuhe und ich bin für Gleichberechtigung was das angeht.

Rettungsring hat gesagt…

Den Tipp mit den zwei Paar Schuhen zur Milonga werde ich auch mal ausprobieren, irgendwie schaffen es einige Veranstalter, den Glättegrad innerhalb einer Woche von spiegelglatt zu kaugummiklebrig zu verwandeln.
Zum Style - bei den Tangokursen nehme ich gerne Sneaker, die mir gefallen, etwas schicker aussehen (Selbst von den Tanzlehrern bekam ich schon positive Kommentare dazu :-) ) und außerdem bequem sind.
Als noch relativer Anfänger und ohnehin eher leger gekleidete Person bevorzuge ich auf Milongas aber doch eher einfache schwarze Tanzschuhe. Zuviel Aufmerksamkeit wäre meinem Können dann doch nicht angemessen.
Als ich mir die Schuhe in Hamburg gekauft habe, hatte ich auch kurz vor ein paar schicken schwarz-roten Vertretern gestanden, so richtig bequem waren die nicht. Und die schönsten Schuhe können einen gequälten Gesichtsausdruck nach den ersten Stunden Tanz nicht wettmachen.

chamuyo hat gesagt…

@ rettungsring:
Der Veranstalter ist nur sehr begrenzt für die Qualität des Bodens verantwortlich. Meistens ist der "Veranstalter" nur Stundenmieter eines Raums, in dem von Gastronomie bis Salsa über Abifeten und Hochzeiten alles mögliche stattfindet. Wenn der Vermieter nicht richtig putzt, können schon mal diverse Liter Cola den Boden verkleben. Oder er hat einen besonders eifrigen Reinigungsdienst, der den Boden auf Hochglanz bohnert, dass er einer Eisfläche gleicht. Man kann zwar zarte Hinweise an den Vermieter geben, aber mehr nicht. Es gibt auch noch diverse Mittelchen, Wachs, Babypuder oder Harz um kurzfristig abzuhelfen, aber diese enden meistens tief in der Ledersohle der Tanzschuhe, die man dann fleißig abkratzen darf.
Ich habe auch immer Reserveschuhe mit Gummisohle im Kofferraum. Ich dachte das sei selbstverständlich..

Schuhträger hat gesagt…

ich bin Träger sehr hell beiger Schuhe, fast weiß und mit winzingen Löchern drin ..., puh, jetzt ist es raus, war nicht einfach!
Zur Geschichte, angefangen hab ich mit Diamant, aus Preisgründen und Unerfahrenheit. Irgendwann das zweite Paar gekauft usw., weil die alten runter waren. Dann mussten wieder ein paar neue her. Die einschlägigen Geschäfte hatten nur Schmuus. Allerdings lag da in der Grabbelabteilung dieses Pärchen. Ich brauchte dann noch drei Anläufe, bis ich gewagt habe, die Dinger anzuprobieren. Inzwischen waren sie auch echt billig, wahrscheinlich lagen sie schon ein paar Jahre im Regal. Die passten jedenfalls perfekt! Neue und noch dazu auffällige Schuhe sind ein Thema für sich. Jeder glotzt dir auf die Füße, noch mehr also als sonst. Der erste Versuch ging auch total schief. Ich war aufgeregt und nichts hat ordentlich funktioniert. Ähnliches habe ich auch bei anderen Tänzern/ Tänzerinnen festgestellt, die neue Schuhe zum ersten Mal trugen. Inzwischen hab ich mich an die Dinger gewöhnt und an die Kommentare auch ;-)
Also gewöhnt an die erhöhte Aufmerksamkeit bei solchen Schuhen, sowohl des Publikums als auch der eigenen. Ein wesentlich bewussteres Gehen ist unabdingbar. Ich geb sie jedenfalls nicht mehr her und trage sie sehr gern. Ordentliche und gut aussehende Schuhe für Herren zu bekommen ist äußerst schwierig und frustrierend. Bunt, gemustert oder mehrfarbig geht aus meiner Sicht gar nicht. Das Thema geht ja dann auch für Herren noch weiter mit Hosenträgern, Westen, Hüten, Schals ... Schuhe sind ja nur ein winziger, wenn auch wesentlicher, Teil des Äußeren. So, jetzt guckt mal schön in den Milongas, ob ihr ein paar beige Schuhe mit Löchern findet, um mich als Angeber zu markieren

cassiel hat gesagt…

@all

Vielen Dank für die Kommentare - ich hätte nicht gedacht, daß es derartig viel Resonanz gibt.

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich betonen, der Beitrag ist eine Glosse und hat pointiert bzw. überspitzt einige Dinge übertrieben.

Ich greife den Vorschlag des letzten Kommentators auf und werde demnächst zu Hösenträgern im Tango Argentino schreiben. :-)

Alleseits ein schönes Wochenende!

Siggi hat gesagt…

Ein schöner Beitrag, habe mich wirklcih gut amüsiert beim lesen.Werde mir deinen Blog nach meinem Urlaub im Wanderhotel Meran Umgebung direkt mal genauer ansehen.Liebe Grüße Siggi