tag:blogger.com,1999:blog-4488650362991319387.post2169236580654257738..comments2024-03-16T19:48:39.076+01:00Comments on Eine Plauderei über den Tango Argentino: Tacheles mit Tangueros 1: Christian Tobler, Tango DJ aus Zürich - Teil Acassielhttp://www.blogger.com/profile/09358837599599618837noreply@blogger.comBlogger10125tag:blogger.com,1999:blog-4488650362991319387.post-42618150085097495672009-11-22T16:30:49.071+01:002009-11-22T16:30:49.071+01:00Kommmentar Teil 3:
Das ist der Grund, warum zB v...Kommmentar Teil 3: <br /><br />Das ist der Grund, warum zB viele im ersten Moment begeisternd klingende Wiedergabeketten schon nach kurzer Zeit ermüden. Sie nerven unser Hirn mit Zeitfehlern. Mit einer guten Musikkette kann man sechs Stunden Musik hören und nach dem Abschalten ist lediglich ein angenehmes Gefühl von Sattheit da, aber keine Müdigkeit. <br />Tango Argentino ist besonders kritisch in Bezug auf Zeitfehler. Das hat zwei Gründe. Einerseits gehört die Kombination von Gran Orquesta - zehn bis sechzehn Musiker - und einer Stimme zum Anspruchsvollsten, was es bei Tonkonserven gibt. Da die Sänger der EdO dermassen gut waren, bewegt sich das musikalische Erlebnis auf dem Niveau einer exzellenten Operneinspielung. Andererseits sorgt das puristische Direktschnittverfahren der Schellack/78 für fast zeitfehlerfreie Aufnahmen. Die Kombination aus beidem sorgt für ein aussergewöhnlich grosses Klangpotential, welches aber oft nicht wahrgenommen wird, weil nicht sein kann, was nicht sein darf: Guter Klang von Musikkonserven, die 60 bis 70 Jahre alt sind. Aber das sind Vorurteile ohne Hand und Fuss, obwohl die eher schlecht als recht gemachten Restaurationen auf CD ein Problem sind, welches das Klangpotential mehr als nötig reduziert. <br /> <br />herzlich - Christianchristianhttp://www.argentango.chnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4488650362991319387.post-58700801807491547202009-11-22T16:29:48.740+01:002009-11-22T16:29:48.740+01:00Kommentar Teil 2:
Mit analogen Zeitfehlern behaft...Kommentar Teil 2:<br /><br />Mit analogen Zeitfehlern behaftete Wiedergabe kannst Du gleichsetzen mit optischer Unschärfe, um eine allgemein verständliche Analogie zu verwenden. Es ist immer noch alles da, falls die Zeitfehler nicht gravierend sind, aber viele Details, Nuancen fehlen und damit berührt eine solche akustische Darbietung uns weniger, zieht uns weniger in ihren Bann. Stell Dir einen Spätnachmittag auf dem Gipfel der Alpen vor. An einem nebelverhangenen Tag siehst Du die Hand vor Augen nicht und möchtest nur noch in eine warme Hütte. An einem Tag mit Föhn siehst über sieben Bergketten hinweg 500km weit und fühlst dich herrlich. <br />Dieses Problem mit der Zeit hat übrigens einen konkreten, archaischen Ursprung. Unser Gehör ist im Hirn auch heute noch so vernetzt, wie das zu einem Dasein als nomadisierender Jäger und Sammler passt. Es ist noch lange nicht an die modernen Zivilisation angepasst. Unsere Ohren sind nicht zum Musik hören trainiert, sondern zur Früherkennung von Gefahr. Dafür mussten wir Richtung und Distanz eines Schallereignisses schnell genau orten, weil davon vor noch nicht allzu langer Zeit unser Überleben abgehing. Gelingt uns das aus irgend einem Grund nicht gerät unser Hirn auch heute noch augenblicklich in Stress, weil ein nicht klar ortbarer Ton die Grösste aller möglichen Gefahren signalisiert. Es könnte Gefahr lauern, aber es ist nicht klar wo, wann, wer, wie - der akustische Supergau schlechthin quasi. In so einer Situation können wir nicht entspannt Musik hören, weil zwar alte aber eben mächtige Programmschleifen unseren Körper in Aufruhr bringen und schon nach kurzer Zeit ermüden lassen. Das passiert unbewusst, ist aber nicht zu vermeiden. <br /> Zitat Hermann Hoffmann: "Zeitverhalten ist von entscheidender Bedeutung! Unser archaisches Erbe bietet uns diesbezüglich eine unglaubliche Fähigkeit, Schallereignisse blitzschnell mit einer verblüffenden Genauigkeit auszuwerten. Jeder hat schon mal erlebt, dass hinter seinem Rücken etwas zu Boden fällt und quasi in Echtzeit die Auswertung vorgenommen, was es war und in welchem Umfeld oder Raum das stattgefunden hat. Diese Auswertung beruht nur auf der Fähigkeit, winzigste Zeitunterschiede zu erkennen, also die unterschiedlichen Laufzeiten der eigentlichen Schallwelle und die verschiedenen Reflexionen zuzuordnen. Wenn man das messtechnisch untersucht, gelangt man zu der Erkenntnis, dass unser Gehör bzw. unser Gehirn fähig ist, Unterschiede in der Größenordnung von wenigen 1/100000 Sekunden aufzulösen! Wer sich die Phasenfehler und die Zeitfehler einer Musikdarbietung auf dem Weg vom eigentlichen Ereignis über die gesamte Aufnahme- und Wiedergabestrecke vor Augen führt, dem wird klar, dass das Ergebnis nicht viel mit Live zu tun hat, nicht haben kann. Dem Zeitverhalten muss wesentlich mehr Aufmerksamkeit zugewiesen werden als dem Frequenzverhalten, demgegenüber unser Ohr wesentlich toleranter ist."christianhttp://www.argentango.chnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4488650362991319387.post-9509142996472965252009-11-22T16:28:53.625+01:002009-11-22T16:28:53.625+01:00Kommentar Teil 1:
Hallo Anonym,
das ist gemein...Kommentar Teil 1: <br /><br />Hallo Anonym, <br /><br />das ist gemein. Du schreibst drei Zeilen und ich werde über Hundert brauchen, um darauf auch nur halbwegs zu antworten ;-) Zeitfehler sind eine komplexe Materie und dieses Thema in einem Blog abzuhandeln halte ich für anspruchsvoll. Ausserdem bin ich weder Tonmeister noch Audio-Ingenieur, obwohl man beides zusammen sein müsste, um zu diesem Komplex abschliessend antworten zu können. Lass es mich trotzdem versuchen. Ich möchte noch anfügen, dass man sein Ohr sehr schnell an minderwertige Klangqualität gewöhnen kann. Das ist ein Selbstschutzmechanismus unseres Körpers. Zum Glück ist der Weg zurück ist ein kurzer. <br />Unsere Welt ist vordergründig optisch dominiert, obwohl die akustische Komponente mindestens ebenso viel Einfluss auf unser Leben nimmt. Wenn ich die Wahl zwischen blind oder taub hätte, würde ich vermutlich blind vorziehen, weil Taubheit uns sehr viel mehr vom Leben um uns herum abschneidet. Unsere Sprache ist mehr darauf ausgerichtet, optische Eindrücke zu beschreiben als akustische. Vermutlich weil wir in der optischen Domäne mehr bewusst, in der akustischen mehr unbewusst wahrnehmen. <br /> Lass uns als erstes unterscheiden zwischen Zeitfehlern in der analogen und digitalen Domäne. Zeitfehler in der digitalen Domäne können grosse Probleme aufwerfen. Sie sind definitiv Thema für jeden TJ, aber eben ein anderes Thema. Ich habe Zeitfehler in der analogen Domäne angesprochen, ohne das zu spezifizieren. Zeitfehler aus der analogen Domäne bedeutet, dass zusammengehörige Komponenten des Musiksignals nicht zeitgleich im Gehör ankommen, weil Raumreflektionen oder durch die Wiedergabekette verursachte Phasenfehler das zunichte machen.christianhttp://www.argentango.chnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4488650362991319387.post-15777790363394902112009-11-22T13:34:13.386+01:002009-11-22T13:34:13.386+01:00Hallo Christian, Du hast etwas von "Zeitfehle...Hallo Christian, Du hast etwas von "Zeitfehlern" in der Wiedergabe geschrieben. Kannst Du verbal beschreiben, was Du damit meinst und wie sich das auf den Klang auswirkt?<br /><br />Oder muß man das einmal selbst gehört haben?Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4488650362991319387.post-10734910727835017082009-11-21T21:23:40.643+01:002009-11-21T21:23:40.643+01:00Hallo Anomym,
zum BackUp
ich kenne viele TJs, di...Hallo Anomym, <br /><br />zum BackUp<br />ich kenne viele TJs, die kein Notfallszenario haben. Offensichtlich geht es auch ohne, zumal das meist auch ein Kostenfrage ist. Da Laptops heikle Geräte sind und Festplatten sowieso, verlasse ich mich nie auf ein einziges Gerät. Damit würde ich Murphies Law herausfordern, obwohl ich mein Notfallszenario noch nie an einer Milonga gebraucht habe. Wenn bisher ein Problem aufgetaucht ist, habe ich das verursacht, aber auch beheben können. <br />Eine Festplatte mit Tangothek-BackUp habe ich immer im Gepäck. In Datenblättern für Festplatten gibt den MTBF-Wert: mean time between faliure. Der gibt an, nach wie vielen Stunden durchschnittlich dieses Modell seinen Geist aufgibt. Mir sind in den fünf Jahren als TJ zwei Festplatten im digitalen Nirvana verschwunden, wenn auch nie während einer Milonga. <br />Früher hatte ich stets einen zweiten Laptop dabei, um damit vorzuhören und das war gleichzeitig mein Notfallszenario, da ich auch auf einem Laptop Beschallen und Vorhören kann. Seit einiger Zeit brauche ich den zweiten Laptop oft, um damit einen Beamer anzusteuern, der die Titel der laufenden und der folgenden Tanda projeziert. Sollte der erste ausfallen, müssten die Tänzer eben ohne lautlose Ansage auskommen. Weil ich nie mit CDs gearbeitet habe und das auch nicht möchte, begleitet mich als eigentliches Notfallszenario immer ein iPod (80GB / 2400 Favoriten als AIFF-Files) mit Dock, Netzgerät und Kabeln die an Cinch und XLR Anschluss finden. <br />Wichtig scheint mir zudem, sein Notfallszenario daheim immer wieder mal in Betrieb zu nehmen. Sonst kann es passieren, dass unterschiedliche Software-Versionen oder etwa die Datenbank von iTunes auf dem Nofallszenario nicht mehr mit der Alltagskonfiguration zusammen spielt. <br /><br />zu Richtung Norden<br />Meine Partnerin und ich machen zwar regelmässige Abstecher, um andere Szenen als Tänzer kennenzulernen. Aber weiter als 500km sind wir dafür noch nie gereist. Wenn ein Veranstalter mich als TJ bucht, reise ich gerne in Deutschlands Norden. Andere Szenen zu entdecken ist stets ein spannendes Erlebnis und ich liebe Abwechslung. Im Norden Deutschlands kenne ich bisher lediglich Hamburg, eine tolle Metropole mit weitem Horizont finde ich. <br /><br />herzlich - Christianchristianhttp://www.argentango.chnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4488650362991319387.post-12880055118559662342009-11-21T18:27:25.514+01:002009-11-21T18:27:25.514+01:00Hallo Christian,
darf ich eine etwas banale Frage...Hallo Christian,<br /><br />darf ich eine etwas banale Frage stellen? Hast Du eigentlich ein BackUp dabei, wenn Du auflegst? (Also z.B. CDs oder ein zweites Laptop.)<br /><br />Alle anderen Fragen hast Du ja schon ausreichend im Interview beantwortet.<br /><br />Kommst Du demnächst auch zum Auflegen mal Richtung Norden? Es würde mich schon reizen, eine Milonga mit Dir zu erleben.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4488650362991319387.post-84719482016283753172009-11-21T18:25:37.926+01:002009-11-21T18:25:37.926+01:00Spannend! Von der Technik hab ich nichts verstande...Spannend! Von der Technik hab ich nichts verstanden - aber ich bilde mir ein, einen gaaaaanz kleinen Einblick in eine neue Welt entdeckt zu haben! <br /><br />Aber Christian und Cassiel: Ist das nicht gefährlich, was Ihr hier macht? Wann immer ich jetzt Musik aus der Goldenen Ära höre, werde ich mir ja denken müssen "und das ist nur der Abklatsch des Originals..."<br /><br />Das macht ja wirklich neugierig, die Musik mal "richtig" zu hören!<br /><br />Spannend!Raxienoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4488650362991319387.post-12317389415971595902009-11-20T12:48:00.165+01:002009-11-20T12:48:00.165+01:00hut ab ...
das hatte ich wirklich nicht erwartet ....hut ab ...<br />das hatte ich wirklich nicht erwartet ... hab heute früh nach einer milonga erst mal den beitrag gelesen.<br /><br />werd den blog weiter empfehlen.<br /><br />peterPeternoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4488650362991319387.post-982522467323233622009-11-20T10:20:18.213+01:002009-11-20T10:20:18.213+01:00Auch wenn Du es nicht gerne liest, ich finde das I...Auch wenn Du es nicht gerne liest, ich finde das Interview nur noch geil!<br /><br />Selten erlebe ich, wie Menschen derartig durchdrungen vom Tango sind. Wie gerne hätte ich Eurer Unterhaltung gelauscht. Und jeder gedankenloser Provinz-Dudler unter den DJs müsste verpflichtet werden, dieses Interview zu lesen.<br /><br />Auf den Vortrag von Christian bin ich sehr neugierig geworden.<br /><br />Hut ab. Jetzt sollte spätestens klar sein, was Dein Blog für einen Stellenwert im deutschen Tango hat.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4488650362991319387.post-44135115600473197102009-11-19T23:28:27.258+01:002009-11-19T23:28:27.258+01:00Du hattest es zwar angekündigt. Damit hatte ich ab...Du hattest es zwar angekündigt. Damit hatte ich aber nicht gerechnet. Eigentlich wollte ich jetzt ins Bett. ;-)<br /><br />Geht eben noch nicht, ich muss jetzt erst einmal lesen.<br /><br />DankeB. G.noreply@blogger.com