Freitag, 27. März 2015

Diskussion über DJs im Tango - Bashing oder notwendige Kritik?

Deutschland hat 80 Millionen Bundestrainer

Ein Gedanke aus einem Zeitungskommentar anlässlich der Fußball-WM 2014

Bei einer Milonga im Rahmen eines Encuentros sind gerne einmal 100 DJs anwesend

Eine Übertragung des oben erwähnten Gedankens in den Tango (von mir)


Neulich bei einem Encuentro… in den Gesprächen am Rande der Tanzfläche habe ich es wieder einmal deutlich mitbekommen: Die Diskussion um die DJs im Tango lief unaufhaltsam ihrem Höhepunkt entgegen. Und ich gestehe es offen: Auch ich habe fast immer eine klare Wahrnehmung und eine dezidierte Meinung zu der Leistung des/der aktuellen DJs. Ich befinde mich allerdings im Lernprozess, diese Meinung nicht ständig ungefiltert zu äußern (das gelingt mir mal besser und ab und zu nicht so gut - wenn ein DJ meine Schmerzgrenzen überschreitet, dann kann ich immer noch sehr deutlich werden).

Dienstag, 10. März 2015

Das „Loch“ in der Diskografie von Rodolfo Biagi oder die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen…

„Wie können wir eigentlich sicher sein, dass der Kanon der Stücke der EdO vollständig ist?“ Mit dieser scheinbar flott und eher sorglos formulierten Frage überraschte mich ein Tango-DJ in einer privaten Kommunikation per eMail und ich habe im ersten Moment falsch reagiert und geantwortet: „Überhaupt nicht – wir können niemals wirklich sicher sein.“ Natürlich ist diese Antwort zunächst korrekt, aber sie behindert bei der gründlichen Auseinandersetzung mit dem musikalischen Werk der großen Tango-Interpreten. Mich hat die Frage noch ein wenig verfolgt und so entschloss ich mich dann, an einem Beispiel eines Interpreten, genauere Untersuchungen anzustellen. Aus praktischen Gründen habe ich mir einen Interpreten mit einem eher beschränkten Repertoire herausgesucht. Rodolfo Biagi hat (wenn man seine ersten beiden Aufnahmen Solo-Piano bei RCA-Victor aus dem Jahr 1927 mit einbezieht) bei vier Plattenfimen aufgenommen und insofern eine beinahe typische Karriere eines Musikers der EdO (allerdings mit deutlich kleinerem Repertoire) durchlebt.

Ich fasse hier noch einmal den Gang meiner Studien zusammen um denjenigen unter den Leserinnen und Lesern, die sich mit ähnlichen Fragen beschäftigen, einmal aufzuzeigen, wie man sich einer Antwort annähern kann. Sicherlich ist es wieder ein stark spezialisiertes Thema; insofern muss ich die Teile der Leserschaft, die gerne Texte zu allgemeineren Themen lesen würden, erneut vertrösten.