Montag, 22. Februar 2010

Für die neue Woche 51: Aníbal Troilo, Francisco Fiorentino - Corrientes y esmeralda

[Edit: 01. März 2010] Ich habe mich geirrt! Der hier präsentierte Tango ist nicht von Aníbal Troilo gespielt sondern von Astor Piazolla (die Angabe des Sängers ist wohl korrekt). Trotz aller Sorgfalt bin ich lausigen Informationen auf einem Sampler aufgesessen und vermutlich ist es dem Einstellenden bei goear.com ähnlich ergangen. Aus Gründen der Datenkonsistenz lasse ich den Origialbeitrag (mit dem Fehler) so stehen. Ein herzliches Dankeschön geht an den Leser tangopeter für die Aufklärung des Irrtums.


Mein Verhältnis zu Aníbal Troilo ist leider nicht unbelastet; ich weiß nicht einmal genau, warum das so ist. Ich hatte bislang keinen emotionalen Zugang zu seiner Musik gefunden. Ob es an dem Film Tango lesson lag? Das Quejas de bandoneón aus dem Fim wollte einfach nicht zu mir. Ich bin nun einer der Menschen, die diesen Film ganz furchtbar überbewertet finden; ein Produkt einer vollkommen überspannten und ehrgeizigen Filmemacherin. Für mein Empfinden hat das nichts (oder nur ganz wenig) mit Tango zu tun. Soweit zu meinen Vorurteilen! Leider ist dabei auch die Musik von Troilo auf der Strecke geblieben. Das hat sich nun glücklicherweise geändert.

In der letzten Woche schrieb dann Rodrigo auf tango-de über El bulín de la calle ayacucho und ich habe mir das Stück deshalb noch einmal intensiver angehört. Und siehe da: Am Freitag habe ich dann aufgelegt und in diesem Zusammenhang entstand eine Tanda mit dem erwähnten El bulin de la calle ayacucho, Malena, Lejos de Buenos Aires und Suerta loca (alle in der Kombination Troilo / Fiorentino). So richtig glücklich bin ich mit dieser Tanda leider immer noch nicht. Ich muss sie mir noch häufiger anhören; jedenfalls riss da am Freitag beim vierten Stück die Spannung ab und die Tanzfläche wurde etwas leerer. Ich werde mir das die Tage noch einmal in Ruhe vornehmen.

Gerne hätte ich hier heute ein Stück aus dieser Tanda gespielt; man muss sich aber als Blogger mit dem begnügen, was man im Netz findet. Die Version von El bulin de la calle ayacucho funktioniert (zumindest bei mir) nicht. Und so gibt es von Aníbal Troilo heute den Titel Corrientes y esmeralda (auch mit dem Gesang von Francisco Fiorentino); es ist vom Charakter sehr ähnlich zu den oben erwähnten Tangos.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich einen guten Start in die neue Woche!

Dienstag, 16. Februar 2010

Für die neue Woche 50: Osmar Maderna - Chiqué

Mit der Jubiläumsausgabe Nr. 50 mußte ich mich um einen Tag verspäten. Gestern ging es zeitlich leider überhaupt nicht. Ich habe für diese Woche Osmar Maderna mit seiner Interpretation von Chiqué ausgesucht. Maderna folgte Héctor Stamponi als Pianist by Miguel Caló. Sein Stil ist fast schnörkellos romantisch. Laut todotango wird er auch manchmal der "Chopin des Tangos" genannt.

In dem Artikel bei todotango ist auch erwähnt, daß zu den Zeiten der Zensur dieser Tango auch manchmal als El Elegante auftauchte. Der Tango und die Zensur ist ein Thema, das mich sehr interessiert. Da muß ich wohl in nächster Zeit nach weiteren Informationen fahnden.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich (verspätet) einen guten Start in die neue Woche.

Montag, 8. Februar 2010

Für die neue Woche 49: Orquesta Típica Victor, Alberto Gómez - El Mortero Del Globito

... und heute ist es irgendwie besonders. Dieser Blog ist (trotz widriger Umstände) doch ein Jahr alt geworden und ich bin ein wenig stolz. Trotzdem ist er noch immer im Status eines "zarten Pflänzchens": Er kann auch plötzlich eingehen.

... Hmmm... ein Tango für die neue Woche war schnell ausgesucht. Ich habe erstaunlicherweise immer noch keine ernsthaften Probleme zum Wochenanfang geeignete Kandidaten zu finden. Insofern hat sich der Umgang mit einem eigenen Blog verselbständigt... fast ein wenig professionalisiert...

Eigentlich hätte ich ein Stück von Adolfo Carabelli gesucht. Der ist zur Zeit ziemlich en vogue - ein passender Kandidat ließ sich aber nicht finden; also gibt es einen Tango vom Orquesta Típica Victor (Gesang: Alberto Gómez).

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich einen guten Start in die neue Woche!

Montag, 1. Februar 2010

Tango und Religion - Fragmente

Für den Tango existiert kein Volk als abstrakte Einheit oder als Ideal.
Der Tango kennt nur den Menschen aus Fleisch und Blut.

José Gobello


Als Blogger hat man ja so seine technischen Helferlein, die einem kleine Informationsschnipsel aus dem Netz in das Postfach spülen. So erreichte mich die Nachricht von Querelen in einem Ort in Südostanatolien namens Batman (Nomen est omen?) um einen Tangokurs. Und natürlich gibt es auch gleich die üblichen Diskussionen mit verhärteten Standpunkten und hinlänglich bekannten stereotypen Klischees (hier oder hier).

Und dann war ich gestern zu einer Milonga in der Aula einer Klosterschule. Der Raum war teilweise romanisch (ohne da Experte zu sein würde ich so auf das 12. Jahrhundert tippen) und es war ein ganz besonderes Erlebnis, in einer Umgebung gefühlter, fast plastischer abendländischer Geschichte mit allen Irrungen und Wirrungen zu tanzen. Eine Ordensschwester kam nachher beim Aufräumen vorbei und gestand, sie hätte durch den Vorhang gespäht und wäre tief beeindruckt gewesen. Ihr hat wohl die Versunkenheit der Paare und die leise Musik sehr gefallen. Aber das Verhältnis der katholischen Kirche zum Tango war nicht immer so entspannt. Wikipedia berichtet von einem Verbot seitens Papst Pius X. um 1900 (eine andere Quelle schreibt dieses Verbot Papst Benedikt dem XV. 1915 zu). Das scheint sich nun mittlerweile deutlich entspannt zu haben.

Aus den beiden beinahe beliebigen Informationspartikeln wird deutlich wie unterschiedlich die Begegnung Tango und Religion ausfallen kann.

Aber neben der Rezeption des Tangos durch religöse Kreise gibt es auch einen zweiten Aspekt: Die Affinität von Religion zum Tango.

Für die neue Woche 48: Roberto Firpo - Pena mulata

Hier wurde schon zu lange keine Milonga mehr vorgestellt. Deswegen gibt es heute mit Pena mulata von Roberto Firpo einen entsprechenden Titel.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich einen guten Start in die neue Woche.