Dienstag, 30. März 2010

In eigener Sache: Der 200. Beitrag

Kaum fabuliert man ein wenig im eigenen Blog herum sind schon plötzlich 200 Beiträge entstanden. Es wundert mich manchmal selbst, daß mir noch nicht die Ideen bzw. Themen ausgegangen sind. Der erste Geburtstag von meinem Blog ist neulich einfach untergangen aber heute schreibe ich etwas Selbstreferenzielles.

Heute früh las ich beim Kollegen Tangosohle:
Der Anspruch „Ein guter Lehrer muss von seiner Person absehen“ gilt bei weitem nicht nur für Lehrer des Tango Argentino, wie bei den derzeitigen gruseligen Offenbarungen über falsch verstandene Lehrer-Schüler-Nähe deutlich wird.
Und dann erinnerte ich mich daran, daß bei einer gewohnheitsmäßigen Überprüfung der GoogleAnalytics Auswertungen ich neulich überrascht war, daß in den letzten drei Monaten 78 Besucher über den Suchbegriff "Affäre Tangolehrer" auf meine Seiten gelangt sind.

OK! Dieser Beitrag wird nun vergleichsweise einfacher Inhalt! Und so präsentiere ich die bedenklichsten und die lustigsten Suchbegriffe, die bei der Eingabe bei Google und Co zu meinem Blog geführt haben.

Montag, 29. März 2010

Für die neue Woche 56: Orquesta Típica Víctor - Bajo el cono azul

Mein musikalischer Gruß für die neue Woche erscheint auch heute wieder verspätet. Ich habe Bajo el cono azul ausgewählt. Dieser Tango ist für meine Ohren sehr melodisch. Ich stelle wiederum mehrere Versionen nebeneinander. Es gibt zwei Versionen von Alfredo De Angelis, der (wie ich inzwischen herausgefunden habe) der Komponist der Melodie ist und eine Version vom Orquesta Típica Víctor und prompt wäre ich beinahe in die Falle gelaufen. Ich dachte, die Version vom OTV ist die älteste. Das ist aber falsch. Für solche Fälle empfiehlt sich die kurze Recherche bei deu.tango.info (ein Juwel unter den Internetseiten zum Tango!)

Samstag, 27. März 2010

[Der Beitrag ohne Überschrift]

Ich will das hier nicht ewig weit ausbreiten, aber meine Sprachlosigkeit nervt mich gerade gewaltig. Mein Leben ist momentan einfach zu voll. Ich arbeite sehr viel (und möglicherweise noch zu ineffektiv), ich denke sehr viel nach (auch darin bin ich langsam) und das sind wahrscheinlich die wesentlichen Ursachen meiner Stille hier. Auch in anderen Gebieten verläuft mein Leben gerade zu ereignisreich. Und so müssen meine Leserinnen und Leser manchmal einfach warten. Ich hatte hier ja schon einen Beitrag aus der Serie "Tangueros zum Abgewöhnen" angekündigt. "Kasimir, der Casanova" ist aber noch nicht fertig. Dann kam mir neulich ein Gedanke, den ich auch noch nicht präzise fassen kann. Ich hatte todotango zitiert, Osmar Maderna sei der Chopin des Tangos. In meinen Gedanken reift ein Artikel, Osvaldo Pugliese muß dann wohl der Beethoven des Tangos sein. Ich kann diesen Gedanken (oder ist es nur ein Gefühl?) nicht final in Worte fassen. Dann schwirren einige diffuse Assoziationen zu den Begriffen "Weiblichkeit" bzw. "Männlichkeit" im Tango in meinem Kopf herum. Auch diese kann ich (noch) nicht exakt formulieren.
Was gibt es noch zu berichten? Gestern habe ich zum ersten Mal "aus der Situation heraus" aufgelegt. Sicherlich hatte ich mich vorher gründlich vorbereitet, aber ich bin nicht mit einer fertigen Playlist angetreten. Eine seltsame Stimmung war auf der Milonga. Männerüberschuß! Das ist mir auch schon lange nicht mehr passiert. Mit einer vorbereiteten Playlist wäre ich gestern wortlos untergegangen, also habe ich aus der Situation heraus aufgelegt und es hat dann doch 2,5 Stunden gedauert, bis ich alle Anwesenden in die Milonga geholt hatte. Es wurde schließlich noch akzeptabel schön.

Jetzt ist Samstagabend und es ist der erste Abend in dieser Woche, den ich auf meinem Sofa (mit einer therapeutischen meditierenden Betrachtung der weißen Wand) verbringe. Vorhin las bei den Kollegen Alex-Tango.Fuego und Tangosohle: Am letzten Mittwoch vor 34 Jahren, am 24. März 1976 putschte das Militär in Argentinien und etablierte für sieben Jahre eine Schreckensherrschaft, die von einem fanatischen Antikommunismus angetrieben, von US-amerikanischen Geheimdienstkreisen unterstützt und von einer Menschenverachtung geprägt war, die fast beispiellos für das späte 20. Jahrhundert erscheint.

Montag, 22. März 2010

Für die neue Woche 55: Angel D'Agostino, Angel Vargas - Caricias

Eine neue Woche - ein neuer Tango...Diese Woche gibt es den Titel Caricias (Zärtlichkeiten oder Liebkosungen). Wenn mich mein äußerst rudimentäres Spanisch nicht im Stich lässt, dann geht es um die wehmütigen Erinnerungen eines Tangueros...

Neulich hatte ich ein denkwürdiges Gespräch mit einem anderen Tanguero; er sagte: "Warum soll ich die alten Tangos lieben, wenn es so viele zeitgenössische Einspielungen dieser alten Stücke gibt?". Ihm widme ich diesen Beitrag. Die drei vorgestellten Interpretationen liefern einen guten Einstieg in die Musik der goldenen Ära. Lomuto mit der Klarinette, D'Agostino - Vargas mit der bekannten Virtuosität und schließlich Biagi, der seine Tango-Sozialisierung als Pianist im Orquesta von D'Arienzo einfach nicht leugnen kann...

Samstag, 20. März 2010

Carlos Gavito - weitere Weisheiten zum Tango

Die mir liebste Tanguera von allen am frühen Abend: "... Du kannst ja mal wieder einen Blogartikel schreiben..." Hmmm... stimmt! Nach meiner langen Pause fühle ich mich IRGENDWIE ;-) eher unbeholfen, aber irgendwann muß ich meine Sprache wiederfinden. Also nehme ich nach einer ereignisreichen Woche einen eher umspektakulären Anlass und versuche wieder zu schreiben. Und weil es ungewohnt ist, zitiere ich zunächst einmal einen großen Tanguero.

In dieser Woche ging eine türkische Website zum Tango offline. Auf dieser Seite fand ich mal ein Interview mit Carlos Gavito in dem ich dann jetzt doch noch etwas nachlesen wollte. Mittlerweile ist die Seite wieder online. Ich möchte einige ausgewählte Passagen in deutscher Übersetzung hier bringen. Man kann mir berechtigterweise Redundanz vorhalten; meine jüngsten Erfahrungen im Tango lassen aber eine erneute Erwähnung dieser grundlegenden Weisheiten angebracht erscheinen.

Montag, 15. März 2010

Für die neue Woche 54: Adolfo Carabelli, Charlo - Cuatro palabras

Auch diese Woche erscheint mein Gruß für die neue Woche etwas spät - es passiert einfach zu viel und manchmal finde ich kaum Zeit, nach neuen Stücken zu fahnden. Für diese Woche habe ich einen wunderbaren lyrischen Tango von Adolfo Carabelli (Gesang: Charlo) ausgewählt. Er ist vielleicht ein gutes Beispiel für die Anfänge der sehr lyrischen gesungenen Tangos.
Ich habe Carabelli erst seit ein paar Monaten entdeckt und muss mich noch intensiver hineinhören.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich einen wunderbaren Start in die neue Woche.

Montag, 8. März 2010

Für die neue Woche 53: Francini - Pontier, Roberto Rufino - A mi madre

Ich habe am Wochenende sehr viel Tango gehört um "meine Stunde" aus dem letzten Beitrag zu optimieren. Ich schreibe vielleicht in den kommenden Tagen noch einmal gesondert dazu. Für die neue Woche habe ich Enrique Francini und Armando Pontier ausgewählt, die waren hier noch nicht dran. Roberto Rufino singt A mi madre.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich einen guten Start in die neue Woche.

Freitag, 5. März 2010

Nur mal so gefragt...

OK! Ich betreibe einen Blog. Warum darf ich also nicht einmal eine Frage in die Runde stellen? Stellt Euch doch bitte folgende Situation vor: Ein Abend mit mehreren DJs; das ist vorgegeben und nicht zu ändern. Live-Musik in mehreren Sets (ich habe mir mal einen Live-Mitschnitt von einem vergangenen Konzert organisiert und mehrmals gehört; ich bin nicht wirklich schlau geworden). Stellt Euch vor Ihr würdet gebeten genau eine Stunde Tango nach Mitternacht aufzulegen und ihr seid vermutlich die einzigen, die konsequent ältere Musik in Tandas auflegen. Es gibt viele Tänzer mit den unterschiedlichsten Niveaus. Die Tanzfläche ist voraussichtlich sehr voll. Um Neo- oder Non-Tangos müsst Ihr euch nicht kümmern, die werden von den anderen DJs aufgelegt.

Wie könnte man diese Stunde gestalten?

Montag, 1. März 2010

Für die neue Woche 52: Florindo Sassone, Jorge Casals - A la luz del candil

Momentan ist es hier sehr ruhig geworden. Mein Leben ist sehr turbulent. Natürlich denke ich viel über den Tango nach - mir fehlt aber die Zeit, meine Gedanken in Worte zu fassen und dann hier im Blog zur Diskussion zu stellen. Am Samstag habe ich zufällig einen alten Bekannten getroffen und wir haben uns dann spontan auf einen Café in die ersten Sonnenstrahlen des Jahres gesetzt. Wir sprachen über einen Vortrag, den er demnächst halten wird. Es geht um das spannende Thema, ob das Strafrecht ein geeignetes Werkzeug ist, die allgemein bröckelnde Moral wieder zu etablieren (Steuerhinterziehungen, U-Bahn-Prügeleien usw. usw.). Da habe ich ja meine starken Bedenken. Zwei Tangueras kamen vorbei und setzten sich zu uns an den Tisch, da kein anderer Platz frei war. Und so plauderten wir über die Krise, den Tango und es war einfach ruhig und schön.

Im Gespräch kamen wir dann noch auf eine Frage, die mich schon geraume Zeit beschäftigt. Die Damen äußerten, daß sie auf Tänze aus "Pflichtgefühl" keinen Wert legen. Ich bin nun ein Anhänger der These, daß man als Tanguero schon ein wenig schauen muss, wie es beim Tango zugeht und auch ich gestehe, daß ich manchmal Damen einfach nur auffordere, weil sie schon zu lange sitzen. Der Begriff "Pflichtgefühl" stört mich in diesem Kontext. Ich kann natürlich den Standpunkt der Tangueras verstehen. Leider bin ich nicht in der Lage, meinen eigenen alternativen Zugang zu der Frage präzise zu formulieren. Auch die mir liebste Tanguera von allen äußerte in einem anderen Gespräch, daß sie diese Tänze aus "Pflichtgefühl" ebenfalls nicht mag. Hmmm... da muß ich noch ein wenig grübeln. Irgendwann schreibe ich zu diesem Thema ausführlicher.

Technisch habe ich das Problem mit goear.com über einen Umweg gelöst (mehrere embedded audios wurden gleichzeitig beim Laden der Startseite gespielt). Ich "verstecke" diese Dateien hinter einem "read more"-Link. Das gibt mir wieder für einige Zeit Ruhe.