Donnerstag, 28. Juli 2011

Der 300. Beitrag: Innenansichten eines Bloggers

Meine Leserinnen und Leser mögen es mir nachsehen: Alle 100 Beiträge geht es um dieses Blog und seinen Autor. Mit dem 300. Beitrag muss ich wohl einräumen, daß die Anfangsphase meines Blogs endgültig beendet ist. Etwa zeitgleich bin ich vom C-Blogger (Katzen, Orchideen, Ikebana) zum B-Blogger aufgestiegen (eine stabil dreistellige Leserzahl täglich); der Aufstieg zum A-Blogger wird wohl nie erfolgen, mehr als eintausend Leserinnen und Leser täglich ist mit einem Themenblog zum Tango in Deutschland m.E. wohl kaum erreichbar.

Montag, 25. Juli 2011

Für die neue Woche 112: Adolfo Carabelli, Elvino Vardaro (Violine), Alberto Gómez - Alma

Heute habe ich für die neue Woche einen Tango von 1932 ausgesucht, der für mein Empfinden leider viel zu selten auf Milongas gespielt wird. Alma mit Adolfo Carabelli und dem Sänger Alberto Gómez ist ein wunderschöner Titel und ist eines der Stücke, in denen Elvino Vardaro zu hören ist.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Gastbeitrag von Klaus Schwarzwälder: Ein Weg zum guten Klang

Ich freue mich ganz besonders, daß ich heute einen fundierten Praxistest einer gelungenen Audio-Umgebung als Gastbeitrag von Klaus Schwarzwälder veröffentlichen darf. Klaus hat (zusammen mit dem gesamten Team der Milonga) die Anregungen von Christian Tobler in der Vergangenheit hier im Blog ernst genommen und der Milonga in Biel eine gute Anlage verpasst. Den Weg dorthin hat er in einem Gastbeitrag zusammengefasst. Ich habe schon mit eigenen Ohren hören dürfen, wie eine gute Anlage den alten Tango-Aufnahmen einen atemberaubenden Detailreichtum entlocken kann. Vielleicht ist manche Leserin, mancher Leser versucht, zu behaupten, man könne dies auch mit weniger Aufwand erreichen. All diesen Menschen möchte ich jedoch Mut machen, die Milonga in Biel erst einmal zu besuchen. Danach können wir dann immer noch debattieren... :-)))
Mir bleibt es nur, mich ganz herzlich bei Klaus für den Gastbeitrag zu bedanken.


Ein Weg zum guten Klang
Ein Gastbeitrag von Klaus Schwarzwälder aus Biel/CH
Kann es sein, dass mehr als eine Handvoll Leser daran interessiert sind, was wir in unserer kleinen Stadt unternehmen, um an unserer Milonga die Gäste mit einem guten Sound zu verwöhnen?

Montag, 18. Juli 2011

Für die neue Woche 111: Osvaldo Fresedo, Roberto Ray - No quiero verte llorar

Am Samstagabend habe ich einen sehr schönen Tango getanzt (Osvaldo Fresedo mit Roberto Ray). Gestern habe ich dann nachmittags beim Kochen (ich kann immer noch keine vernünftigen Bratkartoffeln von rohen Kartoffeln machen) noch einmal Fresedo mit dem iPod in der Küche gehört.

Freitag, 15. Juli 2011

Der Tango und die Relativität

Am vorletzten Wochenende sagte die mir liebste Tanguera von allen plötzlich, sie müsse mir etwas vorlesen, es hätte sie sehr berührt und sie las mir den folgenden Absatz aus ihrer aktuellen Lektüre vor:

"Ich habe mir hier die Hände gewaschen", sagte der Vater einmal. "War das erlaubt?" "Ja, das ist dein Haus und dein Waschbecken." Er schaute mich erstaunt an, lächelte verlegen und sagte: "Meine Güte, hoffentlich vergesse ich das nicht wieder!" Das ist Demenz. Oder besser gesagt: Das ist das Leben - der Stoff aus dem das Leben gemacht ist.

Alzheimer ist eine Krankheit, die, wie jeder bedeutende Gegenstand, auch Aussagen über anderes als nur über sich selbst macht. Menschliche Eigenschaften und gesellschaftliche Befindlichkeiten spiegeln sich in dieser Krankheit wie in einem Vergrößerungsglas. Für uns alle ist die Welt verwirrend, und wenn man es nüchtern betrachtet, besteht der Unterschied zwischen einem Gesunden und einem Kranken vor allem im Ausmaß der Fähigkeit, das Verwirrende an de Oberfläche zu kaschieren. Darunter tobt das Chaos.
Auch für einen einigermaßen Gesunden ist die Ordnung im Kopf nur eine Fiktion des Verstandes.
Uns Gesunden öffnet die Alzheimerkrankheit die Augen dafür, wie komplex die Fähigkeiten sind, die es braucht, um den Alltag zu meistern. Gleichzeitig ist Alzheimer ein Sinnbild für den Zustand unserer Gesellschaft. Der Überblick ist verlorengegangen, das verfügbare Wissen nicht mehr überschaubar, pausenlose Neuerungen erzeugen Orientierungsprobleme und Zukunftsängste. Von Alzheimer reden heißt, von der Krankheit des Jahrhunderts reden. Durch Zufall ist das Leben des Vaters symptomatisch für diese Entwicklung. Sein Leben begann in einer Zeit, in der es zahlreiche feste Pfeiler gab (Familie, Religion, Machtstrukturen, Ideologien, Geschlechterrollen, Vaterland), und mündete in die Krankheit, als sich die westliche Gesellschaft bereits in einem Trümmerfeld solcher Stützen befand.
[Arno Geiger, Der alte König in seinem Exil, Hanser - München 2011.]

Montag, 11. Juli 2011

Für die neue Woche 110: Juan D'Arienzo - El puntazo

Die Diskussion um den Instrumentaltitel von Alfredo De Angelis in der letzten Woche hat mich noch sehr beschäftigt. Möglicherweise war es nicht besonders klug, da einfach einmal meine ungefilterten Eindrücke zu veröffentlichen - vielleicht war es vorschnell. Ich möchte deshalb diese Woche einen weiteren instrumentalen Tango präsentieren, der im Gegensatz zu dem Stück von letzter Woche für mein Empfinden deutlich komplexer und schöner ist.

Montag, 4. Juli 2011

Für die neue Woche 109: Alfredo De Angelis - Re Fa Si

Und manchmal muss man einen Umweg gehen, um seine Vorstellungen zu verdeutlichen.

Heute wähle ich einmal einen instrumentalen Tango aus der post-Edo-Ära um meine Vorstellungen von gelungenenem Tango an einem Anti-Beispiel zu demonstrieren.