Freitag, 30. Januar 2015

Der Tango innerhalb und außerhalb der Milonga und die Spieltheorie

Ich habe viel nachgedacht und nun versuche ich einmal, meine Überlegungen in einem Artikel schriftlich zu fixieren. Bevor es aber losgeht gibt es hier eine eindringliche Warnung: Der folgende Text hat den Status „Work in progress“; es sind Überlegungen, die vielleicht sogar auf den ersten Blick sehr wenig mit dem Tango zu tun haben. Leserinnen und Leser, die schnelle Lektüre und eine hohe Faktendichte erwarten, werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit enttäuscht sein. Deswegen meine ausdrückliche Warnung vorab: Wer sich nicht auf ungewöhnliche, höchst subjektive Gedanken einlassen kann oder will, wer nicht etwas nachdenken möchte und wer es nicht aushält, dass dieser Artikel in letzter Konsequenz keine Antworten gibt, sondern im Optimalfall nur neue Fragen produziert, der sollte einfach auf die Lektüre verzichten. Allen anderen versuche ich meine Gedanken einmal aufzuzeigen und bin gespannt, welche Reaktionen, andere Ansichten und weiterführenden Gedanken, ich in Anmerkungen vielleicht noch lesen werde.

Vorbemerkungen

Im Zusammenhang mit meinem vorletzten Blogpost (einige Gedanken zum Jahreswechsel) habe ich noch einmal in dem wunderbaren Podcast alternativlos.org von Frank Rieger und Fefe gestöbert. Es ging um die Frage, wie sich die Kommentarkultur im Internet gewandelt hat. Der Podcast Alternativlos behandelt in unregelmäßig erscheinenden Ausgaben gesellschaftliche Phänomene und die beiden Autoren unterhalten sich jeweils mit einem Gast über ein entsprechendes Thema. Ich will jetzt nicht auf die Erkenntnisse zum Wandel der Diskussionskultur im Internet näher eingehen (Interessierte können sich die Folge 31 zu diesem Thema anhören). In diesem Zusammenhang fiel mir dann auch die Folge 29 mit dem Gast Frank Schirrmacher zum Thema Weltbildmanipulation auf. Ich lud mir die knapp 2 ¾ Stunden lange Folge herunter und hörte sie in der letzten Woche während der Hin- und Rückfahrt zu einem etwas entfernter gelegenen Tangokurs. Ganz grundsätzlich finde ich die Auseinandersetzung mit neuen, möglicherweise zunächst auch eher unhandlichen, Gedanken immer spannend. Und dann erlebte ich in der Folgezeit den Verlauf der Diskussion zum letzten Gastbeitrag: Fotografieren im Tango. Ich hatte aber im Hinterkopf den Gedanken der Entscheidungs- bzw. Spieltheorie aus der Unterhaltung von Frank Rieger und FeFe mit Frank Schirrmacher, dem leider sehr früh im letzten Jahr verstorbenen Leiter des Feuilletons und Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Donnerstag, 15. Januar 2015

Gastbeitrag von Felix A. Bergmann: Fotos auf Milongas, Encuentros usw.

Ein Thema, das mir schon seit Jahren am Herzen liegt (siehe dazu auch meinen Artikel aus dem Jahr 2009: Ewald der Event-Fotograf), wurde nun noch einmal sehr gründlich in einem Gastbeitrag von Felix bearbeitet - er schickte mir seine Sicht der Situation Anfang der Woche. Mir wäre es wichtig, dass über dieses Thema noch einmal breiter debattiert wird; insofern veröffentliche ich den Text ungeändert. Felix und ich freuen uns über weiterführende Gedanken und konstruktive Diskussionen in den Anmerkungen.

Es gibt Milongas, die habe ich mal sehr gern besucht. Das war vor der Zeit, als es modern wurde, auch auf lokalen, allwöchentlichen oder monatlichen Tanzveranstaltungen allenthalben zu fotografieren und anschließend auf Facebook imposante Bilderstrecken zu veröffentlichen. Den Fotografen beschert das regelmäßig viele„Likes“ und Kommentare wie „danke für die tollen Fotos“ o. ä. Diese Reaktionen dürften zeigen, dass es vielen TänzerInnen offenbar gefällt, in Nahaufnahme abgelichtet zu werden und die Bilder hernach im sozialen Netzwerk veröffentlicht zu sehen, nicht selten gar mit Namensnennung.