Dienstag, 19. Oktober 2010

Gastbeitrag zu Gerhard Riedls "Großem Milonga-Führer"

Und heute erreichte mich ein wunderbarer Leserbrief per eMail. Swetoslaw Beltschew aus Dresden (er kommentiert hier regelmäßig unter dem Pseudonym Sweti) hat noch einmal zum "Großen Milonga-Führer" von Gerhard Riedl geschrieben, den ich hier neulich rezensiert habe. Ich finde seine Gedanken wichtig. Zeigen sie doch, wo möglicherweise die Ursachen für die unterschiedliche Herangehensweise an den Tango liegen könnten. Ich habe die Erlaubnis bekommen, diese Beitrag unverändert zu veröffentlichen und bedanke mich dafür ganz herzlich. Ich werde mich an der Diskussion zu den Gedanken nur beteiligen, wenn Gefahr besteht, daß sie aus dem Ruder läuft; ansonsten schweige ich. Ich möchte Gerhard Riedl die Möglichkeit geben, sich zu äußern und respektiere, daß er nicht mit Pseudonymen diskutieren mag.


Und nun der Beitrag von Swetoslaw Beltschew:
Hallo Cassiel,

ich weiß, dass die Diskussion über das Buch von Gerhard Riedl in der Vergangenheit liegt, ich hatte aber gestern eine sehr Interessante Unterhaltung mit eine Bekannte von mir über „Der große Milonga-Führer“ über die ich erzehle möchte. Wir beide haben das Buch gelesen und da wir gelegentlich über argentinischen Tango reden, drehte sich  das Gespräch von Anfang an um dieses Buch. Zwei Sachen möchte ich vorab erklären:  da auf den Cover „Sachbuch“ stand habe ich es auch so gelesen, nämlich sehr schnell. Zweitens ist meine Bekannte Tanz-Pädagogin und sehr begabte Trainerin für Standard- und Latein-Tänze  (keine Tanzschule); sie tanzt keinen argentinischen Tango.

Abgesehen davon, dass sie die egozentrische Art von Herr Riedel nicht gut und die übertriebene „Humor“ anstrengend fand, fand meine Bekannte das Buch insg. nicht schlecht. Sie konnte auch einige Gedanken von Herr Riedl verstehen und nachvollziehen.

Ich war nicht überrascht (hab auch jahrelang Standard und Latein getanzt), trotzt dem startete ich einige Erklärungsversuche. Ich kritisierte die Beziehung von Herr Riedl zu der Tangomusik. Wie kann man die alten ("Anno Schellack") Aufnahmen mokieren und in denselben Atemzug untanzbare non-Tangos als „Schätze“ zu bezeichnen? „Ach, ihr Tangotänzer“ – lächelte meine Bekannte – „was habt ihr nur mit diese Musik. Bei social events dient die Musik als schönen Hintergrund. Bei Turniertänze brauche ich die Musik, damit ich weiß wie viele Schritte/Takte ich zu choreographieren habe“. Auf meine Standardargumentation „beim Tango wird jeder Schritt interpretiert und geführt, da wird nichts choreografiert“ bekam ich eine charmante Lächel seitens meine Bekannte „Ja, ja, ihr reiht auch gelernte Figuren wahllos nacheinander“.

Vor meine geistigen Auge sah ich eine griechische Insel auf dem ich im Sommer eine Freiluft-Milonga  besuchte. Sie war von einem, von mir sehr geschätzten, Tangolehrer aus Nord-Deutschland organisiert. Auf dem DJ-Pult wirkte ein in der Szene berühmten DJ aus Schweiz.  Tandas konnte man nicht erkennen. Langsam bekam ich das Gefühl, dass der DJ großen Anstrengungen unternommen hatte untanzbare Tangos aus der goldene Jahre zu finden. Eigentlich schade, da der Anteil der klassischen Tangos gefühlte 10% nicht überstieg und non-Tangos tanze ich aus Prinzip nicht. Nach meine Frage warum so wenig klassische Tangos gespielt werde und warum so wenig tanzbare Musik läuft, antwortete der DJ: „Was willst du denn, die Tanzfläche ist voll, alle amüsieren sich“. Diese Ausage entsprach die Wahrheit.

Irgendwie hatte meine Bekannte recht. Wie groß ist der Anteil der Tangotänzer, die wirklich die Musik hören, die auch neben den Grundtakt auch die Geigen „tanzen“?  Wie viele Tangotänzer machen sich Gedanken über die Energie, die auf eine Milonga freigesetzt wird und über die Kommunikation die zw. den Tanzpartner stadtfindet?  Ich denke, dass das Buch von Herr Riedl das andere Teil der Tangotänzer anspricht. Diejenige die sich in 3/4 Takt bewegen, die viel Geld für Kurse ausgegeben haben, die einige Figuren „perfekt“ kennen und zeigen wollen. Einfach die Tänzer die das Milonga als social event betrachten, nicht mehr und nicht weniger. Was dort getanzt wird, Tango, Salsa, Cha-Cha, Rumba, spielt keine Rolle – Hauptsache die Ego wird  befriedigt und Klamotten und Schuhe aus Buenos Aires gezeigt.

Wir unterhielten uns noch lange über das Buch und diskutierten noch einige Aspekte, die aber in deinen Blog alle erwähnt wurden.

Nach diesem Gespräch habe ich zwei Sachen begriffen:
  1. Es gibt mehr als nur einen Art Tango zu tanzen.
  2. Herr Riedel ist bestimmt ein guter Tänzer, der Tanz der er tanzt, tanze ich aber nicht
Liebe Grüße aus Dresden

sweti
Nur eine kleine Anmerkung: Swetoslaw spricht deutsch nicht als Muttersprache. Wir haben verabredet, daß ich den Text im Original veröffentliche. Und vorsorglich weise ich darauf hin, daß der erwähnte DJ bestimmt nicht Christian war, der ist zwar Schweizer würde aber nie ohne Tanda-Struktur auflegen. Das kann ich ohne Rücksprache versprechen. ;-)

50 Anmerkung(en):

Anonym hat gesagt…

Hallo Cassiel, Hallo Sweti.
(Den Milongaführer lassen wir mal weg ;-) )
Dein Gedankenansatz ist nicht schlecht. Vor allem der letzte Absatz '... vor allem 3/4-Takt-Tänzer...Social Event...' bringt es meiner Meinung nach auf den Punkt.

Auf dem Trip sind gefühlte 90% der Milongabesucher. Leider.

Einen Gruß von Mat
(Der Cassiel die Rezension des Buches von Gustavo Benzecry-Saba
' Auf der Spur der Umarmung' vorschlägt.)

Tangosohle hat gesagt…

Lieber Sweti,

vielen Dank für diesen Satz ... dass der DJ großen Anstrengungen unternommen hatte untanzbare Tangos aus der goldene Jahre zu finden.
Es gibt sie nämlich, die grottenschlechten Musiktitel aus der goldenen Zeit. Es ist nicht die Ära, sondern die Musik, die tanzbar ist, und diese Unterscheidung, auf die du zart hindeutest, finde ich ganz wunderbar.

Und ja, es gibt viele Arten Tango zu verstehen, das habe ich als Gast auch in deiner Stadt schon auf bezaubernd-kuriose Weise erleben dürfen.

Ich habe den Eindruck, du kreierst hier das, was du schon mit deiner Linse erreichst, nämlich einen leicht geänderten Blick auf bekannte Dinge zu werfen, der verändert.
Danke!

Herzliche Grüße

tanosohle

Aurora hat gesagt…

Lieber Sweti vielen Dank für deinen Brief an cassiel. Und danke dir, cassiel, für die Veröffentlichung.

Die zwei von mein Mat und Tangosohle angesprochenen Punkte beinhalten viel Wahres nach meiner Erfahrung.

Neben der "Kunst" untanzbare Tangos aus der goldenen Ähra hervorzuzaubern beherrschen leider einige DJ auch auch die Kunst überwiegend schwulstige, schwere Tangos als klassische Tangos anzubieten. Ohne mich hierauf festlegen zu wollen, dazu fehlt mir ein vertieftes Fachwissen, vorallem die Jahreszahlen, stammen die schwermütigen Tangos überwiegend aus der Zeit nach der Goldenen Ähra, so aus den 50igern. Leider habe ich auch schon rennomierte (klassische) DJ so erlebt. Solche Tangos führen bei mir dazu, dass ich meist früher die Milonga verlassen, was an sich (deshalb auch mein Pseudonym ;-))nicht meiner Natur entrspricht.
Während ich Milongas mit überwiegend Non-Tangos meide.

Zum Glück kenne ich ein paar der restlichen, geschätzten 10% der Nicht-Figurentänzer.

Theresa hat gesagt…

Hallo Sweti,

ich finde deinen Beitrag sehr interessant. Das Phänomen, das du ansprichst, dass manchen Leuten die Musik ziemlich egal ist und sie sich trotzdem amüsieren, habe ich immer nur negativ bemerkt, nämlich dass es mir manchmal so vorkam, als sei ich die einzige, die sich in einer Milonga nicht wohlfühlt. Ich glaube, du hast die Erklärung dafür geliefert. Es gibt viele Leute, denen kommt es auf den Tango als gesellschaftliches Event an - wer ist da, wer mit wem usw.usf. Da ist die Musik wirklich egal.

Ich glaube aber, dass der Anteil der Tango-Tänzer, denen es doch auf die Musik ankommt und die über sie mit dem Tanzpartner kommunizieren, doch nicht so klein ist, wie "Mat" schätzt. Zumindest ballen sie sich auf bestimmten Milongas, die nicht beanspruchen, jeden zufriedenzustellen, dafür aber manche umso mehr. Und hier bei Kommentatoren von Cassiels Blog scheinen sie sich auch zu ballen.

Theresa (Liebhaberin von "Anno Schellack" und persönlich von G.R. zerpflückt)

Austin hat gesagt…

Liebe Verächter des "social events",

ich beiße mich eigentlich ungern an ungenauen Begriffen fest, wenn ich erkenne, was eigentlich gemeint ist, aber hier möchte ich eine Verständnisfrage stellen: was ist denn so schlecht daran, eine Milonga als "social event" zu verstehen? Ich finde den Begriff eigentlich recht positiv besetzt. Man geht doch auch zur Milonga, weil man unter Leuten sein will, und wenn zu wenige da sind, findet man das eher stimmungstötend. Und irgendwo habe ich mal gelesen, dass Tango ein "social dance" sei, und das bedeute, dass da potenziell jeder mit jedem tanzen kann, also dass man neue Leute kennenlernen oder Bekannte treffen kann. Das alles finde ich im Begriff "social" wieder, und dagegen habe ich nichts einzuwenden; "event" finde ich auch ganz gut, weil das eine gewisse Wertschätzung für die Veranstaltung ausdrückt.

Falls Ihr mit Eurer Kritik am "social event" meint, dass manche Besucher eher eine Bühne für ihre Eitelkeit suchen als dass sie der Wunsch treibt, mit anderen zusammen Musik zu erleben, das unterstreiche ich im Prinzip auch. Andererseits: zu einem "event" gehört es auch, dass da ein paar eitle Pfaue herumtanzen. Wenn ich mir mit allen einig bin, ist es vielleicht ein bisschen langweilig. Ich rege mich auch mal ganz gern über solche Leute auf, aber wenn sie nicht da wären, würden sie mir fehlen (bis auf einige wenige Härtefälle).

Bitte versteht meinen Beitrag nicht als Spitzfindigkeit gegenüber einem Nicht-Muttersprachler; es war vielmehr die Einigkeit in der Ablehnung des "social event", die mich gewundert hat.

P.S.: Ich finde übrigens auch, dass nicht jeder alte Tango großartig ist und freue mich, dass ich nicht der einzige bin, der das so sieht.

Theresa hat gesagt…

Ja natürlich, Aurora und Austin,
es gibt viele untanzbare Tangos unter den alten und denen aus der "goldenen Ära".

Hier kommt ein sehr subjektiver (anders gehts eh nicht) Kommentar dazu.

Die, die opernartig-schwülstig daherkommen (hauptsächlich 50er Jahre), sind mir ein absolutes Greuel. Unter denen, die eher in die Kategorie "Schrammel" gehören, ist die Unterscheidung zwischen tanzbar und untanzbar schon schwieriger. Bei dem, was manche als schleppend und monoton empfinden, hören andere interessante und subtile Details heraus. In meiner eigenen, entsprechend angekündigten Milonga sind die Leute meist zufrieden, während ich, wenn ich als Gast-DJ auflege (und dabei die Extreme meide, vielmehr versuche, auch die 40er Jahre abzudecken) manchmal mit Kommentaren wie "absolut monoton, wann kommt denn endlich mal andere Musik" konfrontiert bin.

So weit zu den Nöten einer traditionellen DJane, demnächst vielleicht mehr.

Theresa

chamuyo hat gesagt…

@Austin: es hätte genauer heißen sollen "beliebiges social event". Dass eine Milonga auch ein social event ist, ist klar, aber eben nicht nur.
Die Frage ist warum gehe ich auf eine Milonga? Weil ich primär Action haben will, oder weil ich den Tango liebe? Es gibt Menschen, die auf allen Hochzeiten tanzen wollen, unentwegt der Ablenkung hinterher jagen, gestern Salsa, heute Tango, morgen Ü30-Party usw. Wichtig ist dabei andere Leute, Bekannte, Freunde zu treffen, egal in welchem Zusammenhang. Es gibt aber auch die, für die der Tango etwas besonderes ist, etwas wertvolles, wenn nicht heiliges. Es sind nicht bessere Menschen deswegen, sie haben sich nur gefunden in dieser besonderen Leidenschaft. Die Konflikte entstehen dann, wenn die erste Gruppe mangels passender Angebote die Milonga entdecken und dort alles erwarten und einbringen was sie sonst gewohnt sind. Es darf ruhig auch mal etwas fetzigere Musik sein, die Cortina kann man auch tanzen, anything goes. Ist prima, aber ist es eben keine Milonga mehr. Hatte neulich ein ähnliches Kommentar von Javier Rodriguez gelesen, der sich beklagte, dass die Leute hier aus der Milonga eine Party machen.
@Theresa und Aurora: über Musik ohne konkrete Beispiele zu reden ist müssig. Es wäre hlifreich zu wissen was als schwülstig empfunden wird. Ist Pasional von Pugliese/Moran 1951 schwülstig? Nido Gauche von DiSarli/Pomar 1955? Oder erst Porque regresas tu DiSarli/Florio von 1956? Oder schon Vida mia von Fresedo/Ray 1933?

Theresa hat gesagt…

@Chamuyo:

Du hast natürlich völlig recht mit deiner Frage. Also, "Nido Gaucho" mit Pomar finde ich schwülstig, und wenn, lege ich die Version mit Podestá auf. "Porque regresas" kenne ich nicht (und ich dachte, ich hätte alles von di Sarli!). Eine der schlimmsten späten di Sarli-Aufnahmen finde ich "Hasta siempre amor" mit Horacio Casares. "Pasional" finde ich auch schwülstig. In kleinen Dosen lege ich aber Pugliese mit Morán oder mit Maciel auch auf. Das schlimme ist nur, wenn mehr als eine Tanda am Stück "schwülstige" Musik kommt, in Überdosis kann auch Fresedo mit Ruiz oder mit Ray zu viel werden, die ich eigentlich, umgeben von "trockenerer" Musik, genial finde.

Theresa

Aurora hat gesagt…

Guten Morgen,

da ich die Diskussion um die "Schrammel"-Tangos mit angesitfet habe wollte ich mich wenigstens kurz zu Wort melden. Ja, ohne Beispiele ist schwer über die Musik zu reden. Ich persönlich habe nur Aufnahmen die mir gefallen und deshalb keine Schrammel-Tangos.
Fresedo ist für mich im Allg. erträglich emotional. Ein mögliches, theoretisches Indiz für Schrammelmusik ist für mich die Länge der Gesangseinlage: Solange diese nur einen Bruchteil ausmacht, ist selten ein Schrammeltango dabei.

Wenn es mir möglich ist, werde ich heute Abend die genannten Beispiel anhören.

Gegen Tango als "Sozialen Event" habe ich nichts. Wobei der "Event" im Hintergrund stehen muss. Eine Milonga ist sicher dazu da uj Leute zu treffen und sich auch auszutauschen, neue Leute kennen zu lernen.... aber eine normale Nioonga ist kein "Großereignis". Sondern ein offener Treffpunkt. Wobei ich auch die Musik im Hintergrund wahrnehme und diese auch mich ohne zu tanzen sowohl negativ als auch positv beeinflusst.

Anonym hat gesagt…

Es ist ja eigentlich alles schon gesagt zum munteren Milongaführer des Herrn Riedl. Wir alle haben das dcike Buch mit der dünnen Botschaft verschlungen. Die vordringlichste Botschaft, neben allerlei Wahrem, aber halt auch sattsam Bekanntem. ist: Herr Riedl ist ein begnadeter Selbstdarsteller, dessen Humor und Süffisanz weitgehend anstrengend sind. Er gibt sich große Mühe und schafft es auch, als unverbessrlicher Besserwisser rüberzukommen. Möglicherweise ist er auch ein begnadeter Tangotänzer. Aber das will ich nach Lektüre des Buches eigentlich gar nicht mehr wissen

Raxie hat gesagt…

Ich bin überrascht, dass Ihr die Milonga als "social event" gegen die Milonga als "echte Tangoveranstaltung" stellt. Aber das eine schließt doch das andere keineswegs aus!

Ab wann ist denn für Euch eine Milonga ein social event (im negativen Sinne)? Wenn der DJ Untanzbares spielt? Oder wenn die Tänzer eine zwar gut tanzbare Musik nicht "gut" tanzen? Oder wenn zu viele Leute sich unterhalten und nicht tanzen? Was wäre "zu viele"?

Anonym hat gesagt…

Ich habe das Buch von Herrn Riedel nicht gelesen, dennoch fallen mir bei Diskussionen über Tango immer wieder die Grabenkämpfe zwischen Verfechtern klassischer Tangos und Neo- oder Non Tangos auf.

Wo fängt "modernener" Tango an und hört "klassischer" auf? Pugliese und Piazzolla haben, bekanntermaßen, den Tango revolutioniert und damals fanden viele ihre Musik unhörbar und untanzbar. Und warum sind Non Tangos per Definition untanzbar? Das verstehe ich nicht.

Mich wundert es immer wieder, dass gerade beim Tango solch ein augeprägtes Schwarz-Weiss-Denken herrscht.

Dabei sind doch Musik und Tanz lebendig und entwickeln sich immer weiter. Genau wie die Personen, die sie tanzen. Das ist doch das schöne. Und wenn jemand einen Non Tango als untanzbar bezeichnet, ich sag es jetzt einfach mal etwas kätzerisch, könnte es vielleicht auch an dem Tänzer liegen oder?

Denn wie schon erwähnt: "Es gibt mehr als nur einen Art Tango zu tanzen."

Theresa hat gesagt…

@Aurora:
Ich glaube, es herrscht eine Begriffsverwirrung beim "Schrammel". Üblicherweise wird, meist abwertend, mit Schrammel-Tango Musik aus den 20ern bis frühen 30er Jahren verstanden, aber nicht die reinen gesungenen Tangos (die heißen Tango canción), sondern instrumentale Stücke oder solche mit höchstens 2 Phrasen Gesang. Für mich ist Schrammel-Tango sozusagen das Gegenteil zu den opernartig-schwülstigen Stücken, die sich ab Ende der 40er Jahre häufen.

@Anonym 11:59:
Den Begriff "tanzbar" finde ich eigentlich unsäglich. Zum Essen will man ja auch nichts Essbares, sondern etwas Leckeres haben. So wollen viele zum Tanzen Musik, die sie mitreißt und inspiriert. Das ist natürlich etwas Subjektives. Aber ich behaupte jetzt einfach mal, dass der Tango als Tanz am besten von Tango-Musik inspiriert wird.

Theresa

Aurora hat gesagt…

@Theresa
ja, da habe ich offensichtlich die Begriffe verwechselt. Ich meinte mit "Schrammel"-Tango opernartige-schwülstige Tangos. Danke für den Hinweis!

@Anonym 11:59:
Non-Tangos und Elektrotangos sind wegen der meist einfachen und klaren Rythmen vielfach tanzbar. In geringen Dosen mögen sie auch anregend wirken. Ein Milonga-Feeling kommt bei mir nicht auf. Klassische Tangos bieten für mich meist mit ihren Varationen im Rythmus ein wesentlich ansprechenderes Umfeld zum tanzen.

Anonym hat gesagt…

11:59

@Theresa
Den Begriff "tanzbar" finde ich ebenfalls unsäglich. Er stammt jedoch nicht von mir sondern vom Gastbeitragenden. Ich habe ihn hier nur aufgegriffen. Und wenn Tango am Besten von Tango-Musik inspiriert wird, warum hatte z.B. Osvaldo Fresedo den Kontakt zu Dizzy Gillespie und somit zur Jazzszene gesucht und es sogar gewagt diese Einflüsse im Tango zu verarbeiten? Eine wunderschöne Platte übrigens.

@Aurora
Also für mich ist z.B. Carlos Libedinsky schon sehr abwechslungsreich oder nicht? Da kann man doch viele schöne Dinge zu tanzen (auch solche ohne große Figuren).

@alle
Ich frage mich nur weshalb ein Tanz, den so viele wegen seiner freien Schrittabfolgen und -interpretationen mögen, immer wieder in ein Korsett gesperrt wird. In Buenos Aires können alle diese Stile wunderbar nebeneinander existieren und sich gegenseitig inspirieren.

Und übrigens, um einen falschen Eindruck zu vermeiden. Einer meiner Lieblingstangos stammt von Troilo.

Unknown hat gesagt…

@Austin
Nein, ich verstehe deinen Beitrag nicht als „Spitzfindigkeit gegenüber einem Nicht-Muttersprachler“. Vielmehr freue ich mich, dass Du und auch alle anderen meine syntaktisch nicht ganz korrekte Darstellung gelesen und verstanden haben. Dafür allem vielen Dank!

@Raxie
Selbstverständlich ist eine Milonga per Definition „social event“. Für mich ist sie aber mehr (s. @camuyo). Und dieser Mehrwert ist mir wichtig. Immer, wenn er verschwindet artet die Milonga im eine normale Party aus. Ich kann jetzt keinen definierten Zeitpunkt oder Ereignis angeben, aber immer, wenn über längere Zeit für mich unpassende/untanzbare (nicht schmackhafte) Musik gespielt wird oder wenn auf die Tanzfläche Leute selbstdarstellerisch, unaufmerksam oder gar arrogant sich benehmen verschwindet die positive Energie (bitte um Entschuldigung, eine passende Beschreibung fällt mir in Moment nicht ein) und damit mein Lust zum Tanzen.

@Anonym 11:59
Gibt es ein „moderner“ Tango überhaupt? Ist das, was heutige Tango -Orchester spielen eine Weiterentwicklung der Tango oder ahmen sie die alten Meister nur nach? Und warum soll ich einen so spezifischen Tanz auf eine beliebige Musik tanzen? Und eine letzte Frage: was ist tanzbar? Auf eine (Tango-) Vals kann ich ohne weiteres ein Wiener Walzer tanzen; auf Tango kann ich Langsamen Walzer hinkriegen und bei manche Milongas denke ich nicht selten an Foxtrott. Ich tanze lieber Tango auf Tangomusik (s. @camuyo).

@Theresa
ich mag die 50er. Ich kann manchmal um 2:30 mit eine passende Tanguera die „opernartig-schwülstig“ Stücke richtig genießen. Danach brauche ich aber eine richtig fetzige Tanda zum aufwachen :)

Anonym hat gesagt…

11:59

@sweti
Gegenfrage: Was zeichnet denn den "klassischen" Tango aus? Darf nur Bandoneon und Geige dabei sein? Was ist mit der Candombe? Ist die noch erlaubt? Ab welchem Jahr fängt moderner Tango an? Darf ich auch die Bläser anstelle der Geige tanzen? Es soll Personen geben, die den Gesang oder auch den Text tanzen. Und manche tanzen sogar die Pausen!

Wie will man Regeln für eine Musik und einen Tanz finden dessen Ursprung in unterschiedlichen Musik- und Tanzstilen liegt? Möchtest Du sie festlegen, ähnlich wie bei Standard Latein Tänzen? Ab wann hört der Spaß auf und fängt der Ernst an?

Wie will man einen Tanz verregeln dem die Improvisation zu Grunde liegt? Ich möchte jedenfalls diesem wunderschönen Tanz und der Musik nicht die Lebendigkeit nehmen.
Aber vielleicht bin ich da auch einfach nur ein Freigeist und finde die Vielfalt in den Tanz- und Musikstilen einfach viel zu inspirierend.

Theresa hat gesagt…

@Anonym 11:59

Deine Entgegnungen gehen völlig an dem vorbei, was Sweti, mich und andere hier umtreibt, wenn wir über Musik diskutieren. Kein Mensch will etwas verbieten oder erlauben oder Regeln aufstellen oder jemanden in ein Korsett pressen. Hier wird über das Gefühlsleben von Menschen geredet, die gern auf klassische Tango-Musik tanzen und die auf Milongas, wo gute Titel davon fehlen, leiden. Vieles von den Äußerungen dazu ist sehr subjektiv und auch als solches gekennzeichnet. Verbote willst nur du herauslesen, sonst niemand.

Und wenn in einer Milonga andere Musik gespielt wird und die Leute darauf mit Begeisterung Tango-Schritte tanzen, habe ich kein Problem damit, solange das aus der Milonga-Ankündigung hervorgeht.

Theresa

Anonym hat gesagt…

11:59

Liebe Theresa,

vielleicht bin ich an der ein oder anderen Stelle etwas zu provokant gewesen. Deine Reaktion lässt dies vermuten.
Und wenn Du Dich davon persönlich angegriffen fühlst, möchte ich mich bei Dir entschuldigen, denn das war nicht meine Intention.

Aber wie Du schon sagst, "Vieles von den Äußerungen dazu ist sehr subjektiv und auch als solches gekennzeichnet." Genau wie meine Äußerungen.Von Verboten habe ich nie gesprochen. Das wiederum ist Deine persönliche Interpretation meiner Aussagen.

Ich hatte ebenfalls gedacht wir reden hier über Qualitäten von Musik. Und ja, ich liebe auch klassische Musik und leide wenn schlechte Musik gespielt wird. Leider werden nämlich oft die gleichen Interpretationen klassischer Tangos gespielt obwohl es da auch so eine wunderbare Vielfalt an Aufnahmen gibt und ich mich oft frage "warum hab ich diese Interpretation noch nie auf einer Milonga gehört?".

Hier konnte ich mich nur des Eindrucks nicht erwehren, dass moderne Tangos prinzipiell abgelehnt werden. Vielleicht war dazu mein Nachfragen doch etwas zu kritisch. Natürlich gibt es gute und schlechte Tangos, klassische wie moderne. Wenn man über Qualitäten von Musik spricht sind moderne Tangos jedoch, meiner persönlichen Meinung nach, nicht grundsätzlich schlecht. Das wollte ich lediglich zum Ausdruck bringen.

Aber offenbar ist hier kein Raum für diese Art von Gedanken oder Gefühlen.

B. G. hat gesagt…

@anonym 11:59

> Aber offenbar ist hier kein Raum für
> diese Art von Gedanken oder Gefühlen.

Jetzt aber mal halblang! Wo bitte, wenn nicht hier, darf man solche Gedanken formulieren?

Leider kann ich es selbst mangels Wissen nicht richtig ausdrücken aber suche doch mal hier im Blog nach den Beiträgen von Christian Tobler. In denen wird deutlich wo die qualitätiven Unterschiede in der Darbietung der Tango-Orchester sind.

cassiel hat gesagt…

Nur ganz kurz zur Information:

Gerhard Riedl hat per eMail nach der Adresse von "Herrn Bletschew" gefragt. Den Kontakt habe ich (unter Wahrung der Privatsphäre von Sweti) hergestellt.

Im übrigen möchte sich Gerhard hier im Blog nicht äußern. Das ist schade, aber wohl nicht zu ändern.

chamuyo hat gesagt…

Dass manche Leute auf moderne Tangos oder Non-Tangos tanzen wollen und andere nicht, ist ja bereits hinlänglich bekannt. Theresa hat es bereits gesagt, schreibt dran was es ist und es kann jeder entscheiden, ob er hingeht oder nicht.
Zu der Aussage:
"In Buenos Aires können alle diese Stile wunderbar nebeneinander existieren und sich gegenseitig inspirieren."
Das habe ich noch nie gehört. Die Profis kennen sich natürlich und klauen heftig voneinander, d.h. lassen sich inspirieren ;-) Die Milongas sind extrem getrennt, sowohl was Tanzstil als auch Musikstil angeht. Es gibt mal eine Tanda Rock oder "Tropical" (d.h. Salsa)oder seltenst Chacarera aber nie Candombe oder Foxtrot oder Non-tango. Die jungen Milongas wie Praktika-X spielen hin und wieder Elektro aber auch sparsam. Inzwischen haben auch die jungen wilden gemerkt, dass Donato und Canaro viel mehr Laune machen. Neue Musik wird nur live gespielt, nicht aufgelegt, und dabei wird nicht unbedingt getanzt. Die einzige Ausnahme ist die Gay-Milonga, da läuft so etwas wie in Berlin wenn es als klassisch bezeichnet wird.

Theresa hat gesagt…

Chamuyo

Stimmt genau!
Der einzige Unterschied ist, dass in Buenos Aires so gut wie nie Musik aus der Prä- época de oro aufgelegt wird, leider! Und von der época de oro tendenziell eine geringere Vielfalt als bei den guten europäischen DJs.

Theresa

Unknown hat gesagt…

Lieber Anonym@11:59,
ich versuche die viele Themen, die schon hier angesprochen sind, ein wenig zu trennen. Deshalb hier nur das Thema Tangomusik.
Wie Du schon bemerkt hast, die meisten, die hier schreiben, sind begeisterte Liebhaber der „klassische“ Tango. Was der klassische Tango auszeichnet kann ich in ein paar Sätze nicht fassen. Zeitlich wird das klassische Tango relativ einfach begrenzt – ende 19 JH bis 1955 (Machtübernahme der Militär-Regierung; verbot der Tango). Wie viele Musik- und Kunstrichtung, hat der Tango eine Entstehung (frühere Jahre mit Tangos Primitivos, Prä- época de oro), Höhepunkt (época de Oro, EdO) und „Untergang“ - so bis in die frühen 60er. Danach 25 Jahre (fast) nichts. Diese historischen Gegebenheiten begründen meine Zweifel, dass es überhaupt „modernen“ Tango gibt. Dass Piazzolla seine Musik selber als Tango Nuevo bezeichnet ist richtig, ich denke aber, dass der Stillrichtung was Piazzolla geschaffen hat nicht viel gemein mit der Tangos aus EdO hat. Es ist eine avantgardistische Musikrichtung, die viel mehr mit der europäischen Jazz (Free Jazz) der 50er und 60er gemein hat und naturgemäß argentinische Folklorelemente enthält. Im Gegensatz zu den Komponisten der EdO hatte Piazzolla nie der Bedürfnis „tanzbare“ Musik zu komponieren. Ob das, was Gotan Project, Bajofondo Tango Club, Otros Aires - um nur einige zu nennen – heute machen sich als neue Musikrichtung entwickelt, das wird die Zukunft zeigen. Ich denke, der zeitgenosische Tango (Elektr-, Narko-) hat noch einen sehr langen Weg vor sich und ich kann leider die Energie, die bei EdO herrschte, noch nicht erkennen.
Warum viele diese „tote klassische“ Tangos lieben, kann ich nicht sagen. Es sollte auch Leute geben, die sich von japanischer Tusche-Malerei begeistern. Ich denke sie ist noch toter als die „klassischen“ Tangos der EdO :)

@chamuyo @Theresa
Ihre Beobachtungen decken sich hundertprozentig mit meinen Erfahrungen

Anonym hat gesagt…

Nun möchte ich mich hier doch noch zu Wort melden. Ich tanze aktiv seit sieben Jahren Tango und ich habe auch ziemlich bald nach Erscheinen das Buch von Gerhard gekauft. Auf diesen Blog bin ich erst zufällig aufmerksam geworden. Ich wollte das Buch als Geschenk für eine Bekannte online bestellen.

Es ist wie eine andere Welt. Ich merke gerade, mir fehlt ein großer Teil vom Tango. Ich habe hier alte Tangos gehört und nur ganz allmählich beginne ich zu begreifen, das was bisher war, war nicht der argentinische Tango. Das war das, was europäische Menschen daraus gemacht haben.

Ich beginne zu verstehen, was "Traditionalisten" bewegt. Ich habe hier einige Links ge"bookmark"t und werde nun auf die Suche gehen.

Ich muss gestehen, ich bin ziemlich verwirrt. Aber es mischt sich ein Gefühl von Befreiung in die Verwirrung. Danke Sweti ..... und auch: Danke Gerhard ..... leider muss ich mich an dieser Stelle von Deinen Gedanken befreien um den Tango zu finden, aber Menschen wie Du haben mich zum Tango gebracht.

Anonym hat gesagt…

11:59

@sweti
Danke für Deine tolle Ausführung. Sie hat mir die Unterschiede der klassischen Tangos ein wenig näher gebracht und ich habe eine gute Vorstellung davon bekommen was für Dich Tango ausmacht. Die Ironie beiseite gelegt, für mich sind die klassischen Tangos nicht tot, sondern äußert lebendig und bereichernd. Irgendwie wird das gerne überlesen und diese Haltung wird leider oftmals Leuten unterstellt die moderner Musik gegenüber nicht abgeneigt sind. Aber es ist interessant zu beobachten, dass man nur "modern" erwähnen muss und plötzlich große Aufregung vorherrscht. ;-)

@Chamuyo
Deine Eindrücke kann ich nur teilweise bestätigen. Chacarera hab ich öfter mal auf Milongas gehört und gesehen ebenso wie z.B. Zamba. Non-Tango Milongas sind in der Regel also solche gekennzeichnet - wie in Europa übrigens auch.
Zur Live-Musik wird generell nicht sehr oft getanzt. Viele Leute mögen das nicht so gerne. Das hat aber nicht mit der Musikrichtung zu tun, sondern das hab ich auch bei traditionellen Orchestern z.B. im Canning erlebt. Es kommt auch immer darauf an wer gerade auftritt.
Zu den jungen Wilden. Da hab ich zufällig sehr gute Kontakte in diese Szene. Und weißt Du, was sie auszeichnet? Offenheit, Neugier und Experimentierfreude. Sie können sich sowohl für traditionelle als auch für moderne Tangos begeistern. Saugen viele verschiedene Musikrichtungen in sich auf und lassen sie tatsächlich nebeneinander gelten.

Ich bin eben ein freudiger Vertreter von Vielfalt und Offenheit.

Aurora hat gesagt…

In Buenos Aires habe während mehrmaligen Aufenthalten und in verschiedenen Milongas die Erfahrung gemacht, dass zum Tango tanzen nur klassische Tangos oder -je nach Mionga- Elektrotangos aufgelegt werden. Rockstücke, Samba, Chacarera werden gerne als verlängerte Cortinas gesoielt. Wenn sich genügen Tänzer (Rock´n´Roll, Samba, Chacarera) einfinden werden auch gerne mehrere Titel aufgelegt. Jedoch hab ich noch nie einen Argentinier, weder in Buenos Aires noch sonst wo, auf eine einen Rockstück Tango tanzen sehen.
Dies sagt für mich nichts hinsichtlich Offenheit aus.
Zu Live-Musik in Milongas wird durchaus getanzt. Meist eher zurückhaltend, da es für die Hörer meist unbekannte Stücke sind.

chamuyo hat gesagt…

Anmerkung zu "Offenheit, Neugier und Experimentierfreude"
Es ist normal für den Anfänger zu experimentieren und sich alles mögliche anzuschauen. Wenn man genug angeschaut hat, trifft man irgendwann eine Wahl. Man kann schon weiter probieren und die Wahl anpassen, aber radikale Änderungen kommen immer seltener vor. Es ist im Tango wie im Leben.
Ich finde es vermessen von denen, die gerade seit ein paar Jahren das Wort Tango kennen, den älteren vorzuhalten, sie seien nicht mehr offen. Vielleicht kennen diese älteren bereits das alles seit der ersten Entstehung, haben es mitgemacht und haben inzwischen eine Wahl getroffen. Nicht alle die gleiche, aber es ist schon komisch, dass mit zunehmender Tanzerfahrung die meisten auf den Geschmack der goldenen Zeit kommen.

Austin hat gesagt…

Eigenartig, dass der Autor des Buches sich hier nicht beteiligt. Ich hätte es schon interessant gefunden, was der große Milonga-Führer zur hier vorgebrachten Kritik sagt, insbesondere zum Vorwurf der Selbstherrlichkeit.

B. G. hat gesagt…

@Austin

Ich finde das ebenfalls sehr bedauerlich. Er hat sich in seine Betonburg zurückgezogen und schmollt. Zuerst wollte er nicht mit Pseudonymen diskutieren - jetzt schweigt er grundlos. Manchmal frage ich mich, was den Gerhard beim Schreiben denn für ein Teufel geritten hat. Hat er allen Ernstes geglaubt, die Tango-Szene hat auf sein Buch gewartet?

In der anderen Diskussion wurde ja erläutert, wie die positiven Rezensionen entstanden sind. Für so ein Verhalten (lancierte positive Bewertung bei Amazon) musste nach meiner Erinnerung jüngst ein Manager den Hut nehmen.

Man wird Gerhard nicht zu einer Diskussionsbeteiligung zwingen können. Hoffentlich lesen hier genügend Tangueras und Tangueros mit. Die können sich dann aus seinem Schweigen ein eigenes Urteil bilden.

Austin hat gesagt…

Zur Meinungsbildung ist der Auszug, den man auf amazon.de lesen kann, bestens geeignet, insbesondere die Seiten 364 bis 374. Wie der Autor andere Besucher der Milonga runtermacht, beleidigt und wirklich an niemandem ein gutes Haar lässt außer der einen Frau, die dank seiner Kunst und Führung über sich hinauswächst, das hat mir wirklich die Sprache verschlagen. So viele nützliche Tipps können auf den übrigen Seiten gar nicht mehr stehen, als dass ich über diese 10-Seiten-Entgleisung hinwegsehen könnte. Und ich habe mich angesichts dieser unerträglichen Selbstdarstellung gefragt, ob der Autor mit dem Titel "Der Große Milonga-Führer" nur sein Buch überschrieben hat oder sich womöglich selbst als solcher versteht.

Tänzerin hat gesagt…

chamuyo:

Vielleicht liegt diese Wahl, wenn Du sie denn richtig beschreibst auch einfach nur daran, dass man um viele Stücke aus dem Nontango-oder Elektrotango-Bereich (nach meinem Empfinden) angemessen tänzerisch gestalten zu können, im Gegensatz zur traditionellen Tanzweise, ein viel größeres Maß an körperlicher Beweglichkeit braucht. Ich tanze schon über 20 Jahre und weiß inzwischen durchaus wo meine körperlichen Grenzen liegen und was einfach nicht mehr zu mir passt. Also tanze ich einen Stil der mir gefällt und der jeweiligen Musik angepaßt wird. Das ist mir wichtig.
Grundsätzlich finde ich , das der ganzen Tangoszene mehrToleranz und Offenheit gut anstünde. Nach meiner Erfahrung geht es viel zu
oft um Neid, Konkurrenz und dem dringenden Bedürfnis, sich zu positionieren. Natürlich möglichst dicht bei den wichtigen Personen der örlichen Szene. TangoTänzer können schrecklich kleinkariert sein und verkaufen das dann als das Nonplusultra des Tangos. Wirlich schade!!!

Tangosohle hat gesagt…

Danke, Tänzerin,
für deinen letzten Absatz,
dieser ist hier wirklich am richtigen Platz!
Tangosohle

Lydia hat gesagt…

Noch mal zum Thema Musik und Offenheit. Sehr interessant fand ich den Hinweis, dass mit zunehmendem Alter die Offenheit abnimmt, dass man eine Wahl trifft. Ich mache gerade die umgekehrte Erfahrung: In jungen Jahren, gerade als Teenager, war ich total eingefahren; damals hätte ich nie was anderes gehört als Hard Rock und Heavy Metal. Alles andere fand ich mitsamt den Leuten, die es sich anhörten, total spießig. Wahrscheinlich brauchte ich diese Phase zur Identitätsfindung ;-)

Mit zunehmendem Alter habe ich mich für immer mehr Musikrichtungen zu interessieren begonnen. Gerade beim Tango mache ich die Erfahrung, dass für mich der Partner von wesentlich wichtigerer Bedeutung ist als die Musik. Natürlich gibt es auch für mich Stücke, die mir gefallen, die mich inspirieren und solche, mit denen ich nicht allzu viel anfangen kann. Aber wenn ich mit einem Partner tanze, mit dem ich wirklich gut tanzen kann, auf den ich mich richtig einlassen kann, dann kann sich das sehr relativieren. Wenn er von einem Stück total begeistert ist und das auch in seinem Tanz zum Ausdruck bringt und wenn ich mich ihm dabei völlig öffne, dann eröffnet er mir durch seine Interpretation auch einen Zugang zu dieser Musik, selbst wenn sie bislang nicht mein Fall war. Das ist etwas, was ich am Tango sehr schön finde.

Oskar hat gesagt…

Ein bedauernswerter Standardtänzer der sich zur Milonga verirrt hat!

chamuyo hat gesagt…

@Lydia, ich meinte Tangoalter im Sinne von Tanzerfahrung in Milongameilen, nicht Lebensalter oder vergangene Jahren seit dem ersten Einführungskurs. Die Tatsache, dass man sich in unserem Kulturkreis mit Tango überhaupt beschäftigt, ist bereits ein Zeichen von Offenheit.
Dafür, was Du in deinem letzten Absatz beschreibst, beneide ich Euch!

Anonym hat gesagt…

Also bei allem Verständnis für den "größten Tango-Tänzer und Milonga-Autor aller Zeiten"...

Nun ist ihm Cassiel mit durchaus ernstzunehmenden Argumenten in die Parade gefahren. Sweti und andere Kommentatoren hier im Blog zielen in die gleiche Richtung. Warum schweigt der Autor? Gerhard? Hast Du etwa Angst? Hier wird ordentlich debattiert und wenn Du schon den "großen Milonga-Führer" verfasst hast, dann solltest Du hier unbedingt einmal Deine Sicht der Dinge erläutern. Hast Du mittlerweile dem Sweti geschrieben? Warum darf der Rest der Runde das nicht wissen?

Oder sollen wir alle bei Amazon unsere Rezensionen zum Buch einstellen? Das willst Du doch auch nicht.

Ignaz hat gesagt…

Mich wundert das Schweigen von Gerhard hier überhaupt nicht. Hat er diese Kommunikation doch nicht unter "Kontrolle".

Man schaue sich doch nur die unterschiedlichen Ansätze mit etwas Abstand an. Einerseits ein Buch (als Kommunikation in eine Richtung), positive Besprechungen praktisch nur aus dem persönlichen Umfeld des Autors, ein verammeltes Facebook-Profil und die Replik auf Sweti gab es offensichtlich nur als eMail. Auf der anderen Seite ein offenes Blog mit der Möglichkeit zu diskutieren, ein offenes Facebook-Profil und Cassiel hat ja wohl dem Gerhard noch den Kontakt zu Sweti hergestellt- kurz: eine souveräne, respektvolle Diskussion mit vielen Beteiligten und unterschiedlichsten Meinungen. Da muss ich inhaltlich überhaupt nicht weiter nachdenken. Ich kann allein von den äußeren Umständen her entscheiden, welche Umgebung im Tango mir besser gefällt und welche Umgebung mir vertrauenswürdiger erscheint.

Sicherlich sind da zwei stark unterschiedliche Meinungen. Aber merkt ihr es eigentlich? Der Vertreter des reformierten Tangos verbarrikadiert sich und die sog. intoleranten Traditionalisten ermöglichen die offene Diskussion.

Unknown hat gesagt…

Guten Morgen in der Runde,
im Dresden scheint die Sonne und es ist ein wunderschöner ruhiger Herbsttag…
Ja, Herr Riedl hat sich bei mir gemeldet und mir eine Replik an meinen öffentlichen Brief geschickt. Ich möchte diese Text nicht kommentieren, ich kann nur sagen: ich verstehe Herr Riedl immer weniger (und zwar nicht wegen meine mangelhafte Sprachkenntnisse).
Ich habe auch einen Antwort an der Stellungnahme von Herr Riedl verfasst, der ich hier nicht komplett veröffentlichen werde. Hier nur der letzte Satz aus meiner Antwort:
„Lieber Herr Riedl, ich bin an eine weiteren Diskussion nicht Interessiert. Als einzige Alternative kann ich Ihnen die Veröffentlichung Ihrer Stellungnahme als einen weiteren Kommentar in der Diskussion bei Cassiel anbieten. Ich bin mir sicher, es sind einige (allerdings anonyme) Leser die gerne mit Ihnen weiter diskutieren würden.“

Tanguero hat gesagt…

Ich möchte zu den letzten Beiträgen mein ansonsten bedeutungstragendes Schweigen kurz brechen. Hätte einer der hier Schreibenden Lust, sich in den offensichtlichen Fleischwolf zu begeben? Das sieht hier nicht nach Diskussion, sondern nach Gerhard-bashing aus. Ich weiß, ich bin damit nicht im hiesigen mainstream.
Ich denke aber, jeder hat das Recht und die Freiheit, sich die Diskussionen über sich bzw. seine Rolle als öffentlich wahrgenommene Person selbst auszusuchen. Ich kann Herrn Riedl verstehen, wenn er sich hier nicht äußert.

Ich selbst kenne übrigens mittlerweile so viele schlechte Tangobücher, dass ich allein deswegen das hier erwähnte erst gar nicht näher angeschaut habe.
In der Zeit, in der andere sich mit Büchern beschäftigen, mache ich lieber Heimtraining: Ohr und Füße und alles dazwischen auf die Milonga vorbereiten.
In diesem Sinne: Schöne Samstagmilonganacht.

Tanguero

Raxie hat gesagt…

@tanguero

Dein Schweigen wird von Dir möglicherweise als "bedeutungstragendes Schweigen" empfunden, für die hier Mitdiskutierenden ist es nicht bedeutend. Hier ist nur bedeutend, was tatsächlich geäußert wird.

"Gerhard-bashing" ist übrigens ein netter Ausdruck! Aber er trifft es überhaupt nicht. Hier wird auf niemeanden eingeschlagen. Ganz und gar nicht. Hier wird sachlich diskutiert und jegliche Kritik fundiert belegt. Wenn hier jemand "bashing" betrieben hat, dann einzig und alleine Gerhard in seinem Buch. Und die Tänzer, die in dem Buch niedergemacht werden, können sich tatsächlich nicht wehren.

Dass Gerhard hier lieber schweigt, ist absolut seine Sache und absolut legitim. Aber auch ganz schön feige, wie ich persönlich finde. Wer so tief zulangt beim Schreiben, der muss auch Kritik einstecken können und sich den Reaktionen stellen. Meine Meinung.

Aber vermutlich hat er den Schock seines Lebens erhalten, als er feststellen musste, dass sich die Zeiten des respektierten Buchautors schon lange überholt haben. Er stammt noch aus einer Generation, wo die Tatsache alleine, ein Buch veröffentlicht zu haben, schon größten Respekt von allen Seiten erbracht hat. Und den traditionellen Medienmarkt hat er ja gut im Griff (TD und Buchmesse), da schien das Glück ja vollkommen.

Und dann kommt da Cassiel daher... Und ein ganz erheblicher Teil der interessierten Tänzerschar gleich mit... und die meisten haben das Buch sogar gelesen... und sind entsetzt... und äußern das auch noch öffentlich... olala... und der ganze Rest der Tänzer liest mit... olala...

und diejenigen, die sich hier äußern haben das Buch tatsächlich gelesen und können fundiert etwas dazu sagen! Da mutet Dein Kommentar doch etwas seltsam an... vielleicht liest Du es erst mal, bevor Du dem Rest hier "Gerhard-bashing" vorwirfst? Oder vielleicht liest Du wenigstens mal alle Kommentare und auch Cassiels und Swetis Rezensionen/Beiträge aufmerksam, bevor Du soetwas von Dir gibst? Das "bashing" erledigt sich dann ohnehin von selbst...

nichts für ungut, aber diese Plattform erfordert doch etwas mehr, als nur "Schweigen" und dann "bashen"...

cassiel hat gesagt…

... und an dieser Stelle steige ich vielleicht doch noch einmal in die Diskussion ein (ich hatte mich zurückgehalten um G.R. eine Teilnahme am Diskurs zu ermöglichen; diese Möglichkeit wollte er nicht wahrnehmen).

Ich habe eine Resumée (als eigenständigen Artikel) verfasst. Ich werde es allerdings hier nicht veröffentlichen, es führt zu nichts. Ich könnte G. R. Rosinenpickerei vorhalten (so hat er sich den Kontakt zu Sweti herstellen lassen und antwortet ihm per eMail, hier schweigt er allerdings beharrlich), eine solche Äußerung führt inhaltlich nicht weiter.

Ich könnte noch einmal betonen, daß das, was Gerhard Riedl veranstaltet musikalisch betrachtet in meinen Augen kein Tango mehr ist. Natürlich könnte ich meine Meinung begründen, aber auch dieser Gedanke führt nicht weiter.

Ich könnte die Definition von Enrique Santos Discépolo, wonach "Der Tango ist ein trauriger Gedanke, den man tanzen kann" ist, bemühen und aufzeigen, daß dieser Aspekt im Tango von Gerhard Riedl komplett fehlt. Auch diese Ausführungen würden nicht weiterhelfen.

Nun ein Resumée als eigenständigen Artikel hier einzustellen und möglicherweise den dritten Spitzenplatz der relevanten Suchergebnisse zum Buch von Gerhard bei Google zu besetzen macht für mich keinen Sinn. Das artet dann in eine Gockelei aus und so etwas mag ich nicht.

Ich lasse dieses Theam an dieser Stelle einfach so stehen. So wichtig ist das Buch auch nicht. Ich stehe zu meiner ursprünglichen Rezension. Die war angesichts der weitgehend unkritischen öffentlich wahrnehmbaren Rezeption durch das nähere oder weitere soziale Umfeld von G.R. notwendig. Auch die Gedanken von Sweti waren wichtig, sie hätten ein Einstieg für eine vernünftige Diskussion über die Unterschiede der Ansätze sein können. Auch diese Diskussion konnte aufgrund des Verhaltens von G.R. nicht entstehen. Jetzt noch einmal einzusteigen bringt angesichts der Kommunikationslage nicht weiter.

Ungelöst bleigt die Frage, wie ich persönlich vermeiden kann, versehentlich in einer Milonga riedlscher Prägung zu landen. Da müsste ich nämlich sofort gehen.

Ich bedanke mich an dieser Stelle für die rege Teilnahme an der Diskussion und wünsche noch einen schönen Sonntag.

Tanguero hat gesagt…

Liebe Raxie,
vielen Dank für deine starken Worte. Ich möchte aber nicht darauf eingehen, denn mir ist ein großer Fehler unterlaufen: Ich habe mich komplett vom Thema entfernt. Ich habe mich irgendwie auf das emotional geladene Suchspiel "wo ist er denn, der Gerhard" eingelassen.
Das tut mir vor allem um Sweti Leid, ihm geht es um den Tango, er hat so wunderbare Gedanken formuliert (vielen Dank!), und nun hat sich die Diskussion teilweise stark davon entfernt. Schade, aber in bescheidener Selbsterkenntnis schaue ich darauf, wie das (auch mir) passieren konnte.

Ich möchte zu Swetis Beitrag zurück und eine Passage zitieren:
"Irgendwie hatte meine Bekannte recht. Wie groß ist der Anteil der Tangotänzer, die wirklich die Musik hören, die auch neben den Grundtakt auch die Geigen „tanzen“? Wie viele Tangotänzer machen sich Gedanken über die Energie, die auf eine Milonga freigesetzt wird und über die Kommunikation die zw. den Tanzpartner stadtfindet?"
Die hier gestellten Fragen implizieren die Antwort "wenige". Auch hier tut bescheidene Selbsterkenntnis gut. Tanze ich wirklich meinen eigenen Anspruch an Musik, Energie, Kommunikation? Oder falle ich nicht immer wieder in alte Muster zurück? Schon oft war es, als ich dachte, so langsam kann ich die Energien umsetzen und dann macht mich jemand (Partnerin, Lehrer) auf die gleiche Schwachstelle aufmerksam, wie schon mein erster Tangolehrer vor 10 Jahren. Sicher, gerne lästere ich über andere Tänzer, das gehört ein bißchen dazu. Aber eine ehrliche Selbstbetrachtung, auch durch meine Lehrer, bringt mich doch immer wieder auf den Boden zurück. Sebastian Arce spricht (auf Facebook)von einem Ego der Tänzer, das gerne bedient werden will. Damit gilt es sich auseinander zu setzen.

A propos Facebook, hier hat Gerhard sein Forum und geht auch auf diesen Blog ein, wenn auch nicht im Sinne manch hiesiger Schreiber. Aber davon wollte ich ja gar nicht mehr schreiben.

Schöne Woche allen!

B. G. hat gesagt…

> A propos Facebook, hier hat Gerhard
> sein Forum und geht auch auf diesen
> Blog ein, wenn auch nicht im Sinne
> manch hiesiger Schreiber.

Die Facebook-Seite von Gerhard R. ist ja wohl ein Witz. Eigentlich ist sie nur ein weiterer Kanal, sein absurdes Buch zu bewerben. Und er verlinkt diesen Blog nicht (wahrscheinlich aus gutem Grund).

Ein Forum ist eine Einrichtung zum Austausch von Gedanken, bestimmt nicht eine plumpe Werbe-Seite.

Wahrscheinlich hat Cassiel recht wenn er sich zu dem Stapel Papier nicht mehr äußert.

Chris hat gesagt…

habe die ersten 99 Seiten auf google-books gelesen, und danach war ich mir dreierlei gewiß:
1. Ich werde és mir nicht kaufen!
2. Eine große Chance wurde vertan, der Tangogemeinde einen hinreichend sachlichen, informativen Tangoführer an die Hand zu geben, schade!
3. Ich werde nie nach Pfaffenhofen zum tanzen fahren!

Allerdings, und das muß ich zugestehen, als Mitglied der Tangoszene Großraum München, die hier im Wesentlichen karikiert wird, habe ich mich hinlänglich amüsiert, wirklich.
Nachdem mir auch der Autor seit Jahren vom Sehen bekannt ist, umso mehr.

Ein Kompliment doch noch: Das Buch wurde zum idealen Zeitpunkt veröffentlicht, da dieses Jahr "Argentinien" Gastland oder so was auf der Buchmesse war, und jeder Verlag, soweit vorhanden, seine "Argentienbücher" nach vorne geschoben hat, folglich auch dieses Printwerk.

Ansonsten müßten die Kommentatoren hier das Buch eigentlich lieben, da der Tango für die meisten hier wie für den Autor offenbar etwas heiliges ist, der Weg wohin auch immer, eine quasireligiöse Messe.
Ja, ich oute mich, ich liebe die Milongas auch und nicht nur nebenbei als sogenannte social event, als Freizeitvergnügen. Nachdem ich nun schon seit Jahren vom Tangofieber durchgeschüttelt werde, und dementsprechend meine sozialen Kontakte zu Nichttänzern im Privaten verkümmern, pflege ich eben im Rahmen meiner Sucht meine Bekanntschaften und Freundschaften.
Und ja, ich bin eitel, will gefallen, kenne gleichwohl die esoterischen Momente, liebe den Tango für alles, was er sein kann.

Zum Schluß an alle hier, die mal nach München kommen und es noch nicht wissen, Theresas Milongas sind ein Geheimtipp unter den guten Tänzern in München und Umgebung. Excellent strukturierte Tandas, liebe- und gedankenvoll ausgesuchte Musik. Wer was davon versteht, ein Gefühl für Musik hat, ob er/sie nun Tangomusik mag (ich nicht) im allgemeinen und die Schrammels im besonderen oder nicht, wird dort nicht enttäuscht. Für Härtefälle: mit der DJane tanzen, egal welche Rolle, egal welche Auswirkungen es auf euren Ruf in der Szene haben mag ;-)

Theresa hat gesagt…

Hey Chris,
danke für die Blumen und die Milonga-Werbung. Aber du bist eine ganz schön rätselhafte Person: magst Tangomusik nicht und kommst trotzdem gerne zu meinen Milongas? Und getanzt haben wir auch schon?
Bis zum nächsten Mal in der Taverna Odyssee! Theresa

Anonym hat gesagt…

Hallo Theresa, eine Freundin machte mich auf die Stellen aufmerksam, mit denen du von Riedel bedacht wurdest. Ich finde deinen Umgang mit ihm hier sehr nobel und werde mal auf deiner Milonga vorbeischauen. Allerdings tanze ich lieber mit Männern (: bitte nicht böse sein.

Chris hat gesagt…

nicht so sehr die Taverna, als die Samstagsveranstaltung im L.T., heißt glaube ich Bailatango.

Ich bin nicht mysteriös, ich bin deine DJane-Tangoschlampe, schon vergessen. Kaum gibt man mal seinen eigenen Namen nicht an, schon wird man nicht mehr erkannt, ey Theresa.

Riedl hat dich mehrfach bedacht? Kannst Du eigentlich stolz drauf sein, schließlich hat er ja alles niedergemacht, was nicht Durchschnitt ist. Sozusagen der große Milongaorden erster Klasse;-)

Theresa hat gesagt…

@Chris
Aha! Hihi!

Theresa hat gesagt…

@Anonym 20:11

Na ja, mein "nobler Umgang" mit G.R. verdankt sich nicht einer edlen Gesinnung, sondern dem, dass ich aus Gründen der Zeitökonomie und des Seelenfriedens nicht eine Zitat-Zerpflückung meinerseits zerpflücken wollte.

Außerdem ist der G.R. zwar ein virtuoser Lästerer, aber ein lausiger Zitat-Zerpflücker.

Ich freu mich trotzdem, wenn du in einer meiner Milongas vorbeischaust. Vielleicht ent-anonymisierst du dich dann mir gegenüber?

Theresa