Montag, 23. Februar 2009

(K)leider machen Leute...


Kleider machen Leute - aber: Leider machen Leute gravierende Fehler dabei!

Anläßlich meines Berichts über den H & M Besuch habe ich mir dann doch einige Gedanken zur "Kleiderordnung" beim Tango gemacht. Diese höchst subjektiven Überlegungen möchte ich meiner verehrten Leserschaft nicht vorenthalten.

Die Tangueros
Ich möchte mit meinem wichtigsten Punkt anfangen: Die gute alte Blue Jeans. Nein, ich finde nicht, daß diese Institution ein angemessenes Kleidungsstück für eine Milonga ist. Da bin ich inzwischen altmodisch. Getoppt wird sie (im negativen Sinne) nur durch die Jogging-Hose (auch das habe ich schon gesehen - gerne bei Nuevo-Tänzern). Abgesehen von rein praktischen Überlegungen (die sitzt bestimmt viel zu eng), repräsentiert für mich die Jeans eine Mißachtung der Frau beim Tango. Ähnlich ergeht es mir mit T-Shirts! Ein verwaschenes, vollkommen aus der Form gegangenes T-Shirt passt ebenfalls nicht auf eine Milonga. Wir sind doch nicht beim Heimwerken! Ähnlich furchtbar: Karierte Flanellhemden, mein Gott, wie schrecklich. Das weckt bei mir sofort die Assoziation von Holzhacken.

Für meinen Geschmack ist ein Mann beim Tango mit einer schwarzen Baumwollhose und einem unifarbenen Hemd (vorzugssweise schwarz - ebenfalls aus Baumwolle) immer bestens gekleidet. das hat noch einen nützlichen Nebeneffekt: Ist die Milonga wie eine Sauna temperiert, sieht man bei dunklen Hemden keine Flecken vom Schwitzen auf dem Rücken.

Die Tangueras
Hier bin ich deutlich liberaler. Erlaubt ist (fast) alles, was gefällt - sogar eine Jeans. Vielleicht zwei ganz subjektive Meinungen zu Details: Erstens bin ich schüchtern, deswegen habe ich Hemmungen bei Frauen, die rückenfreie Kleidung tragen. Ich traue mich nicht eine unbekannte Frau zum Tanz zu bitten, wenn ich sehe, daß ich mit meiner rechten Hand direkt ihre Haut berühren muß. Für mein Empfinden haben die Asiaten schon recht, wenn eine Frau die Schultern bedeckt haben sollte. Und zweitens: Manchmal finde ich es unangenehm, mit meiner Hand auf synthetische Stoffe fassen zu müssen - da ist mir eine Naturfaser deutlich lieber!

Aber das ist aber nur meine höchst subjektive Meinung! Gerne lese ich andere Standpunkte in Kommentaren.

Zum Thema "Schuhe" werde ich mich in einem gesonderten Beitrag auslassen.

10 Anmerkung(en):

Anonym hat gesagt…

Haut ist - glaube ich - auch so was ähnliches, wie Natur...
;-)

cassiel hat gesagt…

Stimmt! ;-)

Anonym hat gesagt…

Find ich übrigens interessant, dass Du den Damen fast alles durchgehen lässt, während Du die Herren so streng zensierst. Bei mir ist es umgekehrt. Herren "dürfen" fast alles, wobei ein gut angezogener Herr mir immer lieber ist, als ein unachtsam angezogener. Wobei Jeans keinesfalls = unachtsam bedeutet. Wer bei den Herrn gepflegt daherkommt, hat schon alles "richtig" gemacht, wie ich finde. Meine Favoriten sind allerdings diejenigen mit extrem gut sitzender Hose (bevorzugt Anzugshose) mit eingestecktem Hemd, Farbe weiß oder schwarz. Ganz klassisch. Und wenn sich durch die Bekleidung noch ein schlanker, durchtrainierter Körper erahnen lässt - perfekt!
Bei den Damen ist das anders. Da gibt es nur wenige, die mir gefallen (kann ich mich selbst leider auch nicht zuzählen). Richtig gut sitzende, figurbetonte aber doch klassisch dezente Kleider sind da meine Favorit. Bevorzugt schwarz. Natürlich wieder nur an Damen, die sich ein solches Kleid auch leisten können. Völlig out sind meines Erachtens halb durchsichtige Schlabberhosen, die die Stringtangas überdeutlich erahnen lassen. Und wenn am oberen Ende der Hose dann noch viel nackter Bauch kommt - dann hilft selbst eine Superfigur nichts mehr. Das halte ich für unangemessen. Ebenso alle übertrieb weiblichen Outfits, die mitunter mehr bloßstellen, als verfeinern. Aber das ist ein schmaler Grad.

Und Gott sei Dank lassen alle persönlichen Kontakte die Kleidung umgehend in den Hintergrund geraten. Womit es bei der heimischen Milonga eh egal ist, wer was trägt und bei Milongas in der Fremde alleine schon das Schauen nie langweilig wird - geschweige denn das Tanzen...

cassiel hat gesagt…

Tja, so unterschiedlich können die Vorlieben sein.

Zwei Anmerkungen zu Deinem Beitrag:

1. Anzughosen
Der entscheidende Nachteil ist die Reinigung. Eine Baumwollhose landet am Margen danach in der Waschmaschine und dann ist es gut. Für empfindlich Stoffhosen bleibt nur der Gang in die Reinigung übrig.

2. weiße Hemden
... wir sind doch keine Kellner!
;-)

Anonym hat gesagt…

Nein, das hat mit Kellner nichts zu tun. Ein Mann in weißem Hemd u guter Hose hat per se etwas Seriöses und Vertrauenserweckendes an sich (in meinen Augen). Er signalisiert dadurch, dass ihm die Milonga wichtig ist u er sich dafür gut kleiden möchte. So wie Geschäftspartnern gegenüber - die er ja auch sehr ernst nimmt. Und ich als Frau empfinde es als Wertschätzung, wenn der Mann sich gut für mich kleidet. Gerne auch weißes Hemd. Das lässt ihn noch etwas mehr im normalen Leben Anteil haben, als in schwarzen Hemden. Schwarz ist immer auch Abgrenzung, wie ich finde. Was wiederum gut zur Unnahbarkeit einiger Herrn passt... :-)

bird hat gesagt…

Hi cassiel,

über deinen schwarzen Dresskode, insbesondere für die Männer und dort vor allem bezogen auf den Vorteil von schwarzen Hemden, mußte ich herzhaft lachen.
Einfach herrlich deine Denke, wenn das Hemd schwarz ist, sieht mann/frau den Schweiß nicht so stark.
Darf ich fragen, ob du mal darüber nachgedacht hast, wie sich für deine jeweilige Tanguera ein klattschnasses Hemd anfühlt, schmunzel ?
Ich tanz noch nicht so lange aber im Zweifelsfall ist mir ein trockenes, verwaschenes T-shirt 100 x lieber, als ein super chickes und schwarzes Hemd, dass klattschnass ist, grins.

cassiel hat gesagt…

Ich habe natürlich immer Ersatzhemden dabei und wechsle (wenn nötig auch mehrmals am Abend)... In Extremfällen reichen aber schon drei Stücke und ich schwitze wieder... Das kann ich leider kaum ändern. So war mein Hinweis gemeint.

Und zum verwaschenen T-Shirt... da bin ich etwas altmodisch. Für mich ist es manchmal eine Respektlosigkeit... Das kann man aber auch durchaus anders sehen.

Anonym hat gesagt…

Hi cassiel,

nein auch ich stehe nicht sehr auf verwaschene T-shirts, aber auf Nasse eben noch viel weniger, lach.

Frage, muss ich immer zum jeweiligen Bereich wechseln, um zu sehen, ob jemand etwas Neues geschrieben hat ?
Oder kann man sich irgendwo besser bei deinem blogg anmelden und wird dann, wie in Foren, informiert ?
Hab noch nie was mit einem Blogg zu tun gehabt, deinen aber empfohlen bekommen und heute mal einwenig gestöbert.

bird hat gesagt…

sorry das war ich, bird.

cassiel hat gesagt…

Hallo bird,

schön, daß Du noch einmal geschrieben hast. Ein Blog ist wie ein Tagebuch mit der Möglichkeit für Besucher, einzelne Beiträge zu kommentieren. Du hast einen Eintrag vom 1. März 2009 kommentiert; der Beitrag ist also schon 1,5 Jahre alt. Ich habe mich entschieden, daß alle Kommentare unmoderiert sofort live gehen. Sie sind allerdings immer auf einen Artikel beschränkt (sonst käme man auch mit dem Lesen kaum hinterher). Es gibt aber einen Trick wie man sich die letzten 25 Kommentare (insgesamt) im Blog anzeigen lassen kann. Dazu gibt es den sog. RSS-Feed. Dort kann man die letzten 25 Kommentare einsehen (egal zu welchem Beitrag sie abgegeben wurden).

Hier gibt es den RSS-Kommentar-Feed

Schöne Grüße unbekannterweise an die Tanguera / den Tanguero, die / der mein Blog empfohlen hat.

c.