Montag, 29. Juni 2009

Für die neue Woche 17: Carlos Di Sarli - Organito De La Tarde

Es ist schon wieder eine Woche vergangen und ich habe für heute ein Stück von Carlos Di Sarli ausgesucht: Organito De La Tarde. Letzte Woche sagte mir eine Tanguera, daß sie bei diesem Tango immer ein Bild im Kopf habe: Das Ende einer Milonga, es ist schon deutlich leerer und man ist auch schon ein wenig müde. Für eine letzte Tanda hat man sich mit einem vertrauten Tänzer noch einmal aufgemacht und tanzt ein wenig schwermütig und den eigenen Gedanken nachhängend...

Ein (wie ich finde) wunderschönes Bild!

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich eine gute Woche.




Und - wie immer- der Link zum Titel in voller Länge.

5 Anmerkung(en):

Anonym hat gesagt…

Endlich einmal ein Tango, den ich kenne! :-) Und zwar als Teil des Mix, mit dem ich seit Jahr und Tag in der Tanzstunde getriezt werde. In meiner Unwissenheit nannte ihn bisher insgeheim den "Glöckchen"-Tango, weil ich finde, die sanft angeschlagenen Klaviertasten klingen wie ein Glockenspiel. Vielen Dank!

cassiel hat gesagt…

Tja, das ist wohl das undankbare Schicksal von Di Sarli. Seine Tangos werden gerne für die ersten Tangostunden ausgewählt. Für mich ist es aber wunderschöne Musik - ich kann ihn immer noch hören, da ich bei meinen ersten Versuchen beim Tango mit anderer Musik "beglückt" wurde...

Anonym hat gesagt…

Oh, daß wir uns da nicht mißverstehen - ich mag dieses Stück sehr. (Wie auch nicht jedes Buch, das man in der Schule lesen mußte, einem auf ewig vergällt war.)

di Sarli hat gesagt…

...ja di Sarli...
Cassiel, wir sind uns über di Sarli ja einig: er hat uns wunderbare Musik beschert, wird jedoch manchmal in ein schiefes Licht gerückt. Möglicherweise ist der Grund dafür aber tatsächlich, dass er eben für viele Tangueras und Tangueros unweigerlich mit Erinnerungen an die ersten Tangoschritte verbunden ist.

Aber warum greifen (erfahrene Tanzlehrer) immer wieder auf die Sarli zurück? Wohl weil die Tangos von di Sarli im Hinblick auf Klarheit und Struktur kaum zu übertreffen sind. Fast natürlicherweise schafft man es am Anfang nicht, neben den zu lernden Schritten, der zu leistenden Führung, den anderen mittanzenden Schülern und den Füssen der Frau auch noch auf die Musik zu achten!
Aber wenn man die vorgenannten Schwierigkeiten mal etwas im Griff hat und sich dann (hoffentlich;-)!)auch etwas auf die Musik einlassen kann, gibt es aus meiner Sicht fast nichts besseres als Musik von di Sarli! Mit ihr kann man dann ein Fundament für das weitere Feilen am Tanzen m i t der Musik legen!

cassiel hat gesagt…

Vielleicht liegt ja das Geheimnis in der Verbindung einer klar strukturierten Musik mit einem (fast) einzigartigen Gespür für ein wenig Melancholie. Das hat für mein Empfinden kaum ein anderer Interpret so perfektioniert wie di Sarli.