Montag, 7. Juni 2010

Für die neue Woche 66: Francisco Lomuto - Ojos negros

Diese Woche bin ich etwas pünklicher. Ich habe einen Tango aus der Feder von Vincente Greco ausgewählt: Ojos negros (Schwarze Augen). Zu diesem Tango gibt es zwar einen Text, die heute vorgestellten Versionen sind allerdings alle rein instrumental eingespielt worden.

Die Zeitspanne der vorgestellten Interpretationen liegt bei etwa 50 Jahren. Das vermittelt einen Eindruck von der Änderung der Darbietungsweise im Laufe der Jahre.

Francisco Lomuto eröffnet den Reigen. Zu der Version von Roberto Firpo kann ich keinen Zugang finden (das ist aber höchst subjektiv). Die Version von Carlos Di Sarli aus den 40ern ist etwas flotter als seine Tangos aus den 50 Jahren (da lag das Tempo gerne mal zwischen 55 und 59 bpm). Obwohl ich Francisco Canaro sehr mag, kann ich mich für seine Version von Ojos negros (übrigens mit der typischen Klarinette) nicht begeistern. Das Quinteto Real hat eine elektrisch Verstärkte Gitarre im Ensemble - das ist eigentlich nicht so meine Welt. Die Versionen von Aníbal Troilo und Osvaldo Pugliese sind vergleichsweise späte Einspielungen. Florindo Sassone liegt rhythmisch irgendwo zwischen Di Sarli und Fresedo, allerdings entwickelt er einen eigenen Stil mit einem sehr großen Ensemble und dem weitgehenden Verzicht auf virtuose Soli. Raúl Garello kommt trotz seiner vergleichsweise modernen Instrumentierung für mich deutlich in die Nähe von Troilo.

Und nun überlasse ich es den Leserinen und Lesern eine "Lieblingsversion" zu finden.

Francisco Lomuto (Einspielung vom: 19. Juli 1927):


Roberto Firpo (Einspielung vom: 05. August 1942):


Carlos Di Sarli (Einspielung vom: 05. Juli 1945):


Francisco Canaro (Einspielung vom: 17. Februar 1949):


Quinteto Real (Einspielung irgendwann zwischen 1960 und 1970):


Aníbal Triolo (Einspielung vom: 21. Dezember 1970):


Osvaldo Pugliese (Einspielung vom: 20 Juli 1972):


Florindo Sassone (Das Datum der Einspielung ist mir nicht bekannt. Ich tippe auf die Mitte der 70er Jahre):


Raúl Garello (in seiner Musik kenne ich mich überhaupt nicht aus, vielleicht kann ein Kommentator helfen):


Sollte die Vielfalt der vorgestellten Interpretationen nicht ausreichend sein, so gibt es bei Todotango noch die Einspielung vom Orquesta Típica Imperial aus dem Jahr 2002 (siehe Link oben).

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich einen guten Start in die neue Woche.

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