Samstag, 11. Februar 2012

Der 3. Tangoblog-Geburtstag: Und wieder ist es einmal so weit...

Natürlich habe ich mich in letzter Zeit nicht mit Ruhm bekleckert (was dieses Blog betrifft), aber zum dritten Tangoblog-Geburtstag am letzten Mittwoch schreibe ich dann doch.

Heute möchte ich versuchen, meine Gedanken der letzten Wochen bzw. Monate zusammenzufassen und transparent zu machen. Ich brauchte eine Aus-Zeit um mir über mein Verhältnis zum Tango (genauer gesagt: mein Verhältnis zu dem, was z. T. als Tango angeboten wird) klar zu werden. Es begann schleichend und es war kaum bemerkbar; bereits im letzten Sommer hatte ich versucht, meine Überlegungen in dem Beitrag zum umarmungs- bzw. bewegungsfokussierten Tango zu skizzieren. Meine Gedanken tauchten immer wieder zwischen den Zeilen in den folgenden Wochen auf und ich habe sehr wohl wahrgenommen, daß dies Teilen meiner Leserschaft überhaupt nicht gefallen hat. In öffentlichen und privaten Reaktionen wurde mir - mehr oder weniger deutlich ausgesprochen - ein Dogmatismus oder Fundamentalismus vorgehalten. Ich habe diese Äußerungen erst einmal sehr ernst genommen und länger darüber nachgedacht.

In der öffentlichen Diskussion um unseren Noch-Bundespräsidenten zitierte einmal eine Journalistin in einem Artikel den Philosophen Robert Spaemann. Er prägte den Begriff der radikal relativistischen Gesellschaft und ich denke, dieser Begriff ist auch im Tango-Kontext betrachtenswert. Robert Spaemann in der protestantischen Tradition geboren, eine Zeit lang marxistisch-leninistischen Ideen durchaus zugeneigt, fand irgendwann seinen Weg als (katholischer) Philosoph (Wolf Biermann prägte einst für derartig nicht-lineare Biographien den treffenden Satz: "Nur wer sich ändert bleibt sich treu"). Mit dem Begriff der radikal relativistischen Gesellschaft umschreibt er den Umstand, daß breite Schichten unserer Gesellschaft sich heute kaum noch trauen, subjektive Wahrheiten zu benennen. Schreibt man beispielsweise heutzutage über den eigenen Tango-Begriff und definiert diesen deutlich traditionell, dann ist das im sozialen Nahfeld inzwischen ungefähr genauso beliebt wie ein fetter Pickel. Üblicherweise bekommt man sofort Argumente um die Ohren gehauen, daß man alles zu eng sehe, daß das Propagieren einer persönlichen Wahrheit nicht erlaubt ist, da es diese sowieso nicht gibt (siehe: radikal relativistisch) und überhaupt... wenn man also einen klaren Standpunkt vertritt, dann ist man mindestens dogmatisch wenn nicht sogar fundamentalistisch. Für mich wird aber langsam immer deutlicher, daß dieser radikale Relativismus jeden Diskurs um die Suche nach Begriffen und Definitionen (sei er auch noch so schwierig und mit vielen Umwegen ausgerüstet) im Keim erstickt. Also lohnt es vielleicht einmal, diesen Relativismus zu untersuchen und der Frage nachzugehen, ob dieses Prinzip tatsächlich so allgemeingültig ist und in den Tango übertragen werden kann.

Es ist evident, daß der Relativismus aus sich heraus keine Allgemeingültigkeit beanspruchen kann. Wir befinden uns nämlich sofort in einem logischen Dilemma. Wäre der Relativismus, also die Unmöglichkeit Wahrheiten (seien sie nun objektiv oder subjektiv) zu benennen, allgemeingültig, so müsste man auch diese Allgemeingültigkeit unter den relativistischen Vorbehalt stellen. Oder umgekehrt: es ist widersinnig zu behaupten, der Relativismus ist ein generelles Prinzip, denn die umfassende Gültigkeit dieser philosophischen Methode unterläge selbst dem geforderten Relativismus. Zugegeben, das ist fast ein billiger argumentativer Taschenspieler-Trick, aber das Nachdenken lohnt.

Mir sind in den letzten Wochen und Monaten Musiktitel und Videos untergekommen, von denen ich behaupten würde: Das ist (nach meinem Verständnis) kein Tango mehr. Da sind tonnenweise unsägliche Videos bei YouTube zu sehen (ab und zu erlaube ich mir, einen nachdenklichen Kommentar zu hinterlassen - der wird dann mit beängstigender Regelmäßigkeit einige Tage später gelöscht). Ganz schlimm finde ich irgendwelche Demos bei Anfängerkursen, in denen ein ostentativ gelangweilter Tangolehrer in seiner folkloristischen Auffassung vom Machotum südamerikanischer Prägung eine drahtige und agile Tanguera um sich herum tanzen lässt - und das zu Musik, die nun wirklich überhaupt nichts mehr mit Tango zu tun hat. Welche Generation von Tangotänzern wird da herangezogen?

In Foren und an anderen Stellen im Internet wird die neueste angesagte Tango Musik geteilt. Neulich las ich eine beispielsweise Empfehlung für ein gewisses La petite Mort (wer es sich unbedingt antun möchte, kann das hier nachhören) als Tango-Vals. Ja, das ist nun wirklich in einem 3/4 Takt notiert, aber das war es dann auch schon. Solche Titel haben für mein Empfinden an einer Milonga einfach nichts verloren. Eine hinreißende Tanguera prägte neulich den Begriff von den Duracell-Häschen-Tänzern, gemeint sind die Tänzerinnen und Tänzer, die Beat-genau ihr Figurenprogramm zu einen entsprechenden Musiktitel herunterspulen und von diesem Typus sind immer noch zu viele Tangueas und Tangueros unterwegs. Leider! Aber vielleicht ist das eine notwendige Entwicklung - schließlich habe ich die ja selbst durchlebt. :-)

Es ist seltsam. Niemand würde auf die Idee kommen, aktuelle Musiktitel als Non-Salsa, Non-Flamenco, Non-Bauchtanz zu verwenden - nur im Tango müssen wir uns das immer wieder vorsetzen lassen.

Ich habe eigentlich bislang versucht, durch das Vorstellen von traditionellen Tangotiteln meine Ideen und Ansichten positiv zu transportieren. Das war wohl nur in sehr engen Grenzen erfolgreich. Zukünftig werde ich es ein wenig anders halten: Ich werde noch deutlicher gegen von mir empfundene Fehlentwicklungen im Tango anschreiben. In diesem persönlichen Blog werde ich meine persönliche Meinung deutlicher artikulieren. Damit ist kein Werturteil über die Fans von zeitgenössischer Musik an Milongas verbunden (dieser Kunstgriff wird immer wieder allerdings im Gegenzug gerne verwendet um Anhänger der klassischen Tangomusik ins Unrecht zu setzen: Eine solche Vorliebe wird - wie oben beschrieben - als dogmatisch bzw. fundamentalistisch bezeichnet; dann muss man sich auch nicht inhaltlich damit auseinandersetzen - wie praktisch).

Vielleicht ist es mir an dieser Stelle auch gestattet, noch einmal über den Missbrauch des Tangos als Ego-Booster zu schreiben. Es ist für manche Protagonisten des zeitgenössischen Tangos offensichtlich unbequem, sich mit dem traditionellen Tango auseinanderzusetzen. Deswegen wird auch schnell die Dogmatismus- bzw. Fundamentalismus-Keule ausgepackt. Das kann so weit gehen, daß ruhigere Vertreter eines traditionelleren Tango-Begriffs einfach kalt gemobbt werden - schließlich ist man ja weltoffen, liberal und was-weiß-ich, dogmatische und fundamentalistische Mitmenschen dürfen eben durch Mobbing ins Abseits manövriert werden. Sie sind ja so rigide und verstaubt.

Das finde ich sehr schade bzw. bedenklich und zukünftig werde ich deutlicher dazu schreiben.

27 Anmerkung(en):

Tanzbar | Argentine Tango | Bärbel Rücker hat gesagt…

Einen herzlichen Glückwunsch zum dritten Tangoblog Geburtstag und diesen offenen Worten. Ich freue mich auf den angekündigten kritischeren Schreibstil und viel interessante Gedankenanstösse zum Thema Tango.
Alles Gute aus Kopenhagen,
Bärbel Rücker | Tanzbar

Felix hat gesagt…

Auch von meiner Seite herzlichen Glückwunsch und vor allem vielen Dank an das produktive Geburtstagskind. Ich bin auf deine zukünftigen Artikel gespannt, besonders wenn sie in angekündigt streitbaren Stil gehalten sein werden. Ich würde mich selber keinem "Lager" zuordnen, sehe aber generell die Gefahr, dass, wo keine Weiterentwicklung möglich ist, Stagnation herrscht und über kurz oder lang ein Versinken im Vergessen einsetzt. Welche Zukunft würdest du unserem geliebten Tango zeichnen?
Grüße
Olaf

Anonym hat gesagt…

Lieber Cassiel,

auch von mir Glückwünsche für den wohlgefüllten Blog.
Um mit dem unwichtigsten zu beginnen: "La petite Mort" würde sich meiner Meinung nach noch gerade so als Cortina eignen (für die die wissen was das ist;-) und damit ist über ihr Verhältnis zu Tango oder Vals eigentlich auch schon alles gesagt!?
Die Relativität halte ich für Realität. Wenn ich oft sehe was manche Leute so zusammentanzen und es für Tango halten wird mir meist zuerst schlecht und dann find ich immer wieder gut, dass offensichtlich die unterschiedlichsten Menschen auf die unterschiedlichste Art damit glücklich werden können.
Auch ich würde mich eher zu den Konservativen zählen, aber wie viele hat mir der Elektrotango die Brücke aus der lebenslang gewohnten Popmusik zum Tango gebaut.
Aber!!! Es wurde mir irgendwann zu langweilig.
Dieses große Geheimnis warum die vordergründig größte Schnulze nach dem tausendsten Male noch diese Kraft haben und transportieren kann macht es für mich aus. Das kann Elvis, griechische Folklore und was einem sonst noch so untergeschoben wird nicht bringen. Tut es auch nicht.

Der Konstruktivismus verbunden mit Prophetismus scheint mir im Tango noch stärker ausgeprägt als ohnehin schon. Es werden totlangweilige Profipaare gehypt bis zum geht nicht mehr und Paare die diesen Namen im Tanz auch verdienen bleiben vielfach unbeachtet.

Mach weiter, wir sind hier und warten auch immer wieder auf diese Milonga oder den Ball bei dem die Musik perfekt ist, Gymnastik auf der Tanzfläche nicht zu beobachten und der Saal in der Tanzrichtung hin- und herschwingt.

viele Grüße
Jürgen

Dominio hat gesagt…

Cassiel,
schön, daß es diesen Blog gibt, ich habe mit Blick auf den Tango nirgends etwas Hochwertigeres gelesen.

Ich mag Dein klares Statement. Besonders vielleicht auch, weil ich Deine Haltung teile.
Ich bin inzwischen sehr kompromißlos geworden, wenn es um Tango-Musik geht und verlasse jede Milonga, auf der mehr als eine Tanda "Non-Tangos" gespielt werden sofort.
Ich persönlich kann zu dieser Musik nicht tanzen, denn sie inspiriert mich nicht. Sie hat kein Herz. Sie ist langweilig, denn es passiert in diesen Stücken sehr, sehr wenig.
Genauso sehr meide ich die dazugehörigen Tänzer: Bühnentango und im Salon unangemessene Figuren tanze ich nicht mehr.
Das war früher mal anders, doch je länger ich der EDO-Musik zuhöre, desto mehr reizen mich die Spiele mit Rhythmus und Melodie und die Kommunikation und der Kontakt mit dem Tanzpartner. Bestenfalls berührt mich der Tanz ebenso sehr wie die Musik.
Dann ist das Glück natürlich perfekt......

Ich freue mich, daß es genügend Salon- und Milonguero-Veranstaltungen gibt und selbst wenn diese Veranstaltungen in der Zukunft einen subkulturellen Zweig darstellen, bin ich doch sehr gerne weiter ein Teil davon.
Die Parallel-Veranstaltungen darf es gerne geben, sie interessieren mich bloß nicht.
Ich glaube auch nicht, daß alle, die sich Tango-Tänzer nennen, unbedingt auf denselben Veranstaltungen tanzen müssen...

Cassiel, ich schicke Dir einen riesigen Geburtstags-Abrazo!

Anonym hat gesagt…

Glückwunsch zum Geburtstag! Ich verfolge Deinen Blog schon seit einiger Zeit und freue mich, in Zukunft mehr über Deine "eigene Wahrheit" zu erfahren. Dein Blog ist sehr inspirierend für mich. Danke dafür!

Anonym hat gesagt…

Lieber Cassiel, Herzlichen Glueckwuensch zum Geburtstag! Ich weiss, dass du vielleicht gar nicht Geburtstag hast, 'Cassiel' aber schon -- er ist uebrigens unheimlich reif und intelektuell fortgeschritten fuer einen Dreijaehrigen, ein richtiges Wunderkind!

Deine Auesserung: "In diesem persönlichen Blog werde ich meine persönliche Meinung deutlicher artikulieren" macht mich SEHR gluecklich.

Allerdings ist meine Perspektive zum Tango wohl eine volkommen andere als deine. Hier in Buenos Aires (wo ich wohne und tanze) ist die Landschaft eine ganz andere und die Tendenzen gehen eher in entgegengesetzte Richtung als die, die, die du da aus der deutschen Perspektive schilderst.

Erstens: was die Musik angeht. Ich habe extrem selten in Buenos Aires nichttraditionelle Tangomusik auf einer Milonga gehoert (mit der Ausnahme von der Cortina, klar, und von der einen oder anderen Tanda von nicht-Tango, meistens Chacarera/Zamba oder Rock n'Roll, die in manchen Milongas gespielt wird und die ich eher als eine Art uebergrosse Cortina betrachte. Wir tanzen da zehn Minuten lang was anderes, zB, Volkstanz, um uns danach mit erneuerter Lust dem Tango zu widmen. Aber ja, wir tanzen Tango immer auf traditioneller Tango Musik aus der Epocha de Oro. Persoenlich finde ich manchmal, die DJs koennten mehr Musik aus der frueheren Bluetezeit des Tangos in den zwanzigern und dreissigern auflegen (der sogennanten Guardia Vieja Zeit) aber ansonsten glaube ich, wuerde die Musik hier dir durchaus gefallen. Ich weiss gar nicht, wann ich hier zum letzten Mal ein nicht traditionelles Stueck in einer Milonga gehoert habe. Ab und zu wird eine einzige Tanda nicht-traditioneller Musik in der Milonga La Viruta gespielt (aber seit langer Zeit habe ich das auch dort nicht gehoert). Ansonsten nicht.

Zweitens, was der Tanzstil angeht. Tango Nuevo ist fast volkommen ausser Mode gekommen. Es gibt zwar schon einige wenige, die diesen Stil weiterhin pflegen und tanzen (und mir ist das eigentlich recht so -- sie sorgen fuer Vielfalt und Kreativitaet).

Eine nicht zu uebersehende Minderheit tanzt Milonguero-Stil (sprich, die tanzen immer in geschlossener Umarmung, auch bei Giros, tanzen also keine Giros im Salon-Stil, fuer die man die Umarmung etwas oeffnen muss).

Aber die allergroesste Mehrheit tanzt Salon. Und zwar auf einer sauberen, klassischen, schoenen Art. Oder zumindest das ist das, was hier angestrebt wird, natuerlich bringen das manche besser hin als andere. Vor allem die juengeren Taenzer tanzen fast alle Salon. Dies ist so sehr der Fall, dass ich es eigentlich schade finde, obwohl Salon auch mein Lieblingsstil ist. (Ich haette gerne manchmal ein wenig mehr Vielfalt unter den Taenzern).

Uebrigens wuerde ich mir an deiner Stelle nicht so viele schlechte Youtube-Vidoes anschauen. Wie bringt das dich weiter? Verbringe die Zeit lieber damit, Videos von Taenzern anzuschauen, die dir gefallen, oder verbringe die Zeit mit Uebungen, alleine und mit der Partnerin, um deinen eigenen Tanz weiterzubringen.

Allerdings bin ich da etwas hin und hergerissen. Natuerlich wuensche ich dir die schoenen Tangoerlebnisse, die du verdient hast. Auf der anderen Seite hoffe ich doch, amuesante und scharfe Beschreibungen von grausamen Tangoerfahrungen auch hier lesen zu koennen.

Und eine letzte Frage: wann kommst du uns in Buenos Aires besuchen?

Anonym hat gesagt…

"Es ist seltsam. Niemand würde auf die Idee kommen, aktuelle Musiktitel als Non-Salsa, Non-Flamenco, Non-Bauchtanz zu verwenden - nur im Tango müssen wir uns das immer wieder vorsetzen lassen."

Wie wahr, wie wahr...

Ein genial geschriebener Artikel, ganz großartig! Weiter so!

Bernhard hat gesagt…

Lieber Cassiel,

ich möchte Dir auch herzlich zum langen und konstanten Betreiben Deines Blogs gratulieren! Ich weiß, wieviel Arbeit und Hingabe das benötigt.

Umso mehr tut es mir leid, in diesem Geburtstagsblog doch recht deutlich Verbitterung herauszulesen..

Selber in der Rolle eines langjährigen Tänzers, Tango-DJs und mittlerweile auch Veranstalter bin ich quasi pausenlos in der Situation diese Thematik mit mir selber und anderen zu diskutieren und dann entsprechende Entscheidungen zu treffen.

Vom ultra-traditionellen Lager kommend, lernte ich im Laufe der Jahre viele verschiedene Stile und Richtungen kennen - sowohl was das Lernen, Lehren, Tanzen, Veranstalten und Auflegen betrifft. Dies hat auch mich, meine Einstellung und Ansichten verändert. Muss man sich auf grund von zu treffenden Entscheidungen damit eingehender und bewusst auseinandersetzten, kommt man nicht herum sich die für einen selbst wichtigsten Punkte zu überlegen.

Für mich bedeutete das, dass man sich selbst gegenüber ehrlich bleiben muss und das macht/anbietet von dem man selber - hoffentlich aus guten und überlegten Gründen - überzeugt ist.

Dazu gehört für mich vor allem der Respekt gegenüber der Musik (das Tanzen ZUR Musik), gegenüber meinem Partner (miteinander zu Tanzen) und gegenüber allen anderen Tanzenden (für ein harmonisches, angenehmes und gefahrloses Miteinander).

Ich habe gesehen wie alle diese Punkte perfekt erfüllt werden können - von Leuten die zu EDO-Musik in Milonguero Stil super traditionell, bis hin zu Non-Tangos und offenem "Tango Nuevo" Stil tanzen; mit viel und mit praktisch keinem Platz zu Tanzen. Zugegebenermaßen kommt dies selten vor und setzt einen hohen Erfahrungsgrad voraus.

Die angesprochene Qualität der EDO-Musik ist meiner Meinung nach nicht in Frage zu stellen. Und dies wird bei praktisch jedem größeren international besuchten Event auch belegt - überall wo sich eine größere Anzahl an interantional erfahreneren Tangotänzern treffen wird min. 80% EDO-Musik gespielt - Tendenz in den letzten 2 Jahren massiv in Richtung traditionell.
Wieweit man sich nun von den wenigen, immer gleichbleibenden traditionellen tandas der typisch traditionellen Milongas in BsAs und vergleichbaren in Europa entfernen möchte - birgt umfassenden Diskussionsstoff.
Ich sammle Tangos und entdecke meiner Meinung zahlreiche, wunderschöne, gut tanzbare Tangos aus und um die EDO. Für "hardcore Traditionalisten" trotzdem alles nicht zu spielen; Argument: wenn man es nicht kennt, kann es nicht gut sein. Nun kennen die Argentinier aber auch nicht alles was gut ist, eifach weil auch sie nicht alles haben.
Ich persönlich versuche an Hand von Kriterien die sich durch jahreslanges Tanzen herauskristalisierten herauszufinden, ob und wie gut diese unbekannten Stücke tanzbar sind. Einfach, schwer, interessant, rhythmisch, melodisch, beides, abwechslungsreich... Dies trifft meiner Meinung nach auch auf ganz, ich wiederhole, ganz wenige "Non-Tangos" zu, welche auch ich kennen und lieben gelernt habe. Ob man sich bis dahin vorwagt liegt vor allem an der Zielgruppe. So oder so, es sind nur ganz wenige Stücke und diese sollten meiner Meinung nach mit großer Sorgfalt und Erfahrung ausgewählt werden und ggfs. wie ein teures Gewürz selten, mit Bedacht und vorsichtig verwendet werden. Dann spricht auch kaum etwas dagegen, solange die obigen Punkte beachtet werden - oder zusammenfassend: Wenn alle Beteiligten wissen was sie tun.

Das ist etwas womit ich Probleme habe - Leute ohne Respekt gegenüber der Musik, ihren Partnern oder den Mittanzenden und mit entsprechend kurzsichtig-egoistischen Rechtfertigungen.

Ich hoffe, wir erleben noch viele schöne Milongas mit guter "Ronda" zu schöner, inspirierender Musik!

liebe Grüße aus Wien,

Bernhard
www.Tango-DJ.at

Heikvaldo hat gesagt…

Lieber Cassiel, auch von mir Glückwünsche!
Ich konnte deinem Blog schon viele hilfreiche Informationen zu diesem besonderen Tanz entnehmen.
Auch für meinen eigenen Tangoblog bist du mir hier ein Vorbild.
Danke für die Zeit die du uns hier "opferst"

B. G. hat gesagt…

@Bernhard

Ich lese da alles, aber keine Verbitterung.

@Cassiel

Großartiger Text wieder einmal - alles Gute zum 3. Geburtstag!

Raxie hat gesagt…

Lieber Cassiel,

das gefühlte "Abseits" ist mitunter der Kern und die Quelle echter Passion. Und diese Passion, konsequent und kenntnisreich gelebt, wird dann ganz langsam und ganz selbstverständlich zur neuen Mitte der "Mit-Passionierten", die aber selbst nicht die Kraft aufbringen, aus eingefahrenen Bahnen zu brechen. Die dann aber dankbar folgen und dafür reichlich belohnt werden, sofern sie sich auf die echte Passion wirklich einlassen.

Du bist großartig! Und eines Tages gratuliere ich Dir sogar punktgenau zum Geburtstag!
:-)

johkuhn@web.de hat gesagt…

Hallo Cassiel!

Deine Beiträge gefallen mir - sonst würde ich sie ja nicht immer wieder lesen. Aber Deine Tango-Krisen geben mir schon Rätsel auf: Nein, Du bist nicht dogmatisch oder ein Fundi - aber ich fürchte, Du nimmst den Tango zu ernst. Schließlich ist er nichts weiter als ein Spiel. Und wenn ich - wie Du - auf traditionelle Milongas gehe und sie selbst veranstalte, dann weil ich mich dort am wohlsten Fühle und am meisten Spaß habe und nicht, weil ich bierernst den traditionellen Tango gegen die bösen Neos verteidigen will. Genauso wie mein Tanzstil nicht davon geprägt ist, Purismus oder wahren Salonstil zur Schau zu tragen, sondern ich tanze so, weil es mir Spaß macht. Vielleicht solltest Du weniger über den Vorwurf des "Dogmantismus und Fundamentalismus" nachdenken, als über die Idee, daß Dein Verhältnis zum Tango gar zu religiös ist :-)

Gruß und natürlich auch noch Gratulation

Joh

Gavito was the best hat gesagt…

Labsal fuer meine Tangoseele!!! Gut zu wissen dass ich nicht alleine bin mit meiner Meinung, obwohl es so erscheint wenn ich diese gleichen Gedanken/Gefuehle hier in den USA in der Tangoszene aeussere!

Anonym hat gesagt…

Lieber Cassiel,

erst seit kurzem verfolge ich Dein Blog und ich muss sagen, einige Dinge gefallen mir sehr gut, bei anderen Dingen würde ich allerdings gerne mit Dir diskutieren.
Zuerst einmal finde ich, dass ein Blog doch gerade dafür da ist: um Deine persönliche Meinung zu transportieren. Hast Du das bislang nicht schon getan? Ich sehe darin eben genau den Vorteil eines Blogs... von daher finde ich es nur begrüßenwert, wenn Du hier noch mehr Deine persönlichen Ansichten vermitteln möchtest.

Deine Meinung zum Tango erscheint mir etwas streng... natürlich darf man bei aller Entwicklung des Tangos nie vergessen, wo er herkommt und die Tradition nicht aus den Augen verlieren. Aber dennoch finde ich, dass gerade so "tiefe" Tänze wie Flamenco oder Tango sich weiterentwickeln müssen, nicht stehenbleiben dürfen und sich nicht nur am Traditionellen festhalten sollten - damit wird ihnen ihr Potential zum Wachsen genommen. Den Ursprung nicht aus den Augen verlieren, "puro" zu bleiben und doch mit der Zeit mitgehen, Neues zulassen. Ob das dann Non-Tangos wie "Le petite Mort" sein müssen, darüber lässt sich freilig streiten. Es ist richtig, dass z.B. im Flamenco eine derartige Entwicklung nicht möglich ist. Eine Buleria ist eine Buleria... ob modern oder klassisch interpretiert, die kann man nicht auf was Modernes tanzen. Aber in der Tatsache, dass das mit Tango funktioniert, liegt vielleicht auch seine Stärke, seine Offenheit, seine Vielseitigkeit, die man nicht ersticken darf.

Ich glaube, man sollte offen sein und nicht über die urteilen, die den Tango moderner interpretieren...Tango ist ein lebendiger Tanz, der sich immer wieder verändern wird und soll und darf. Man sollte nicht zu sehr festhalten und ihn geiseln....letzten Endes kommt es doch eigentlich nur darauf an: den Tango zu lieben und zu respektieren und zu versuchen, ihn zu verstehen.

Herzliche Glückwünsche zu Deinem Blog-Geburtstag!

Simon hat gesagt…

Anonym vor mir: "Aber in der Tatsache, dass das mit Tango funktioniert, liegt vielleicht auch seine Stärke, seine Offenheit, seine Vielseitigkeit, die man nicht ersticken darf."

Hier liegt meiner Meinung nach das fundamentale Missverständnis aller Neo-/Nuevo-/Nontango Verfechter:
Es funktioniert eben NICHT. Natürlich kann ich Tango "Schritte" dazu tanzen, natürlich sieht es ganz nett aus, ja man kann auch diese Musik interpetieren. Aber das essentielle Gefühl der Verbundenheit mit Musik und Tanzpartner kommt nicht wirklich auf. Und ja, ich habe es versucht.

Was ich mit meinem letzten Satz versuche auszudrücken kann ich eigentlich nicht ausdrücken, ich denke das ist es woran auch viele Andere schon gescheitert sind (und was wieder Andere dann als fundamentalistisches Verfechten veralteter Traditionen interpretieren). Man kann es nur erleben, und das geht nur mit den richtigen Tanzpartnern, viel Übung, und sicher nicht in offener Umarmung bei x-beliebiger Musik.

Anonym vor mir: "Ich glaube, man sollte offen sein und nicht über die urteilen, die den Tango moderner interpretieren...Tango ist ein lebendiger Tanz, der sich immer wieder verändern wird und soll und darf. Man sollte nicht zu sehr festhalten und ihn geiseln....letzten Endes kommt es doch eigentlich nur darauf an: den Tango zu lieben und zu respektieren und zu versuchen, ihn zu verstehen."
Das Problem ist, dass viele vons uns einfach frustriert sind (jedenfalls bin ich das), weil das schon zu vielen enttäuschenden Milongas geführt hat. Ich denke niemand hier will diese Entwicklungen generell unterbinden, solange es getrennte Veranstaltungen sind, und ich vorher weiß was für Musik gespielt wird (und ob das Publikum entsprechend ist).

B. G. hat gesagt…

@Simon

Bravo! Genau so ist es.

Anonym hat gesagt…

Ich möchte mich Coqueta anschließen und noch einmal die überragende Bedeutung dieses Blogs für den Tango im deutschsprachigen Raum unterstreichen. Nirgends liest man derartige Gedanken (Liebe Tangodanza, auch nicht bei Euch - leider).

Ich möchte mich an dieser Stelle bei Cassiel herzlich bedanken. Dieses Blog ist ganz wichtig für den Tango!

Mach bitte weiter so!

La Perla hat gesagt…

Lieber Cassiel,
auch von mir die allerherzlichsten Glückwünsche - ich bin sehr froh - eben vor drei Jahren! - Deinen Blog entdeckt zu haben.

Ich wechsle durch einen Umzug demnächst die Tangoszene und hoffe, dass an dem neuen Ort viele - insbesondere Tangotänzer .-) - deinen Blog gelesen und verinnerlicht haben - da bin ich sehr gespannt ....

Alles Gute, lieben Gruß La Perla

Anonym hat gesagt…

Bei meinem letzten Europa-Besuch (ich wohne in Buenos Aires) habe ich im eigenen Blog versucht das zu schildern, wogegen Cassiel kaempft. Den Eintrag (auf Englisch) findet ihr hier:

http://tangoaddiction.wordpress.com/2011/09/12/taking-the-red-pill/

Unknown hat gesagt…

Herzlicher Glückwunsch, Cassel! 3 Jahre... Die erste Drei waren für mich die Schwierigsten beim Tangotanzen. Ich konnte schon einigermaßen flüssig Tanzen, einige Techniken hatte ich schon verinnerlicht, nur was Tangotanzen für mich bedeutete, dass wusste ich lange noch nicht. Ich habe Leute kennengelernt, für die der Tango eine Freizeitbeschäftigung war. Für Anderen war er ein Beruf. Einige, die ich traf, verblüften mich mit seinen egomanischen Verhalten auf die Tanzfläche, andere machten mir Angst mit den raumgreifenden Übungen auf den Parkett. Für einige war der Tango ein Spiel, für Andere - nur Spaß. Und irgendwann traf ich Leute, die vor sich still und ruhig in eine enge Umarmung tanzten. Die bei jede Non-Tango-Tanda auf den Platz gingen, um dann noch begeisterter bei der nächste d’Arinzo-Runde zu tanzen. Ich habe DJs kennengelernt, die spürten wie die Stimmung in der Ronda ist und ich traf Tangolehrer, die Figuren nicht unterrichteten, um den Schüler das einfache Gehen in den Umarmung zu vermitteln. Mir wurde klar, dass für diese Leute der Tango eine Passion ist.

Lieber Cassiel, ich bin glücklich, dass es deinen Blog gibt. Ich habe hier Leute getroffen (und einige tatsächlich non-virtuell kennengelernt) die nicht in den Rahmen der Spaßgesellschaft, in den wir leben, passen. Für die eine Milonga keine Tangodisko mit garantierte Vergnügungs-Flattrate ist und die auf die Tanzfläche ohne egozentrische Gedanken tanzen. Diese Tänzer sind bereit was für seine Passion zu tun und mit den anderen ein Stück davon zu teilen. Die unglaubliche Vielfalt der traditionellen Tangomusik ist der Klebstoff, die diese Gemeinde zusammenhält. Ja, ich bin mit Simon einverstanden - diese Zauber, das wir Tango nennen, funktioniert nur in eine enge Umarmung und nur mit traditioneller Musik. Man braucht keine komplexe Figuren und Techniken, man braucht nur das was man inniges Tanzen nennt oder "essentielle Gefühl der Verbundenheit mit Musik und Tanzpartner". Ich behaupte hier, frech wie ich bin, jemand, der Vielfalt außerhalb der traditionelle Musik sucht, kennt die Orchester der Epoca de Oro nicht oder habe sie nicht verstanden.

Hut ab vor deine Musikkenntnisse, Cassiel - ich kannte "La petite Mort" (was für eine Name, großes Kino) nicht. Ich fürchte, ich kann diese Titel noch nicht tänzerisch interpretieren. Ich werde mich anstrengen und wenn ich groß bin, werde ich es bestimmt können. Bis dann bleibe ich bei den, wesentlich simplen, Orchestern der EdO :)

Tangosohle hat gesagt…

Lieber Cassiel,
herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag auch von mir. Ich weiß zu gut, wie langwierig das Erstellen eines Beitrags sein kann, was ja alles neben beruflichem und privatem Leben sowie dem wichtigsten Tangoort, der Milonga, geschieht. Hut ab!

Schreib weiter so oft und so viel du willst, auch wenn das mal ein paar Wochen oder Monate Pause bedeuten kann. Pflege weiter die Tradition des Kulturpessimismus, dieser wird im Tango viel zu oberflächlich behandelt.

Dir und allen eine gute Sohle auf dem Tanzboden.
Herzlichst!

Uwe Willié hat gesagt…

"Das finde ich sehr schade bzw. bedenklich und zukünftig werde ich deutlicher dazu schreiben. "

Danke dafür!

Geburtstagsglückwünsche und Grüße aus Saarbrücken

Uwe

DJ-Salzer hat gesagt…

Lieber Cassiel,

herzliche Gratulation zum 3. Blog-Geburtstag!

Vielen Dank für Deine Impulse, die Möglichkeit zur Diskussion, diesen besonderen Rahmen!
Vielen Dank auch an die vielen Mitschreibenden für ihre Beiträge, welche diesen Blog lebendig machen und halten.
Wenn Du kannst, lieber Cassiel, schreib weiter - die Frequenz ist egal - der Inhalt macht's.

Auch wenn wir nicht in allen Punkten gleicher Meinung sind, finde ich, dass dieser Blog für viele Lesenden sehr wichtig und für viele andere Lesende sehr interessant ist.

Viele Grüße,
Hans Peter

cassiel hat gesagt…

Ich bedanke mich herzlichst für alle guten Wünsche und weiterführenden Gedanken. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Menschen dieses Blog lesen.

Cassiel

DRico hat gesagt…

Lieber Cassiel,

die besten Wünsche zum Blog-Geburtstag!

Und ja, lass Deinen Blog weiterhin einen Hort auch und gerade für alle diejenigen unter uns sein,

die nach dem Besonderen suchen,
die den Cabazeo lieben,
der Umarmung verfallen und
der Musik der EdO hörig sind,
die Tango-Discos von Milongas zu unterscheiden wissen,
die auch vom Partner erwarten, dass sie/er die Musik kennt und zu ihr tanzt,
für die 80% EdO nicht genug sind,
die keine Kilometer für eine schöne Tanda scheuen,
die sich Gedanken machen,
die sich zu einem Standpunkt bekennen.

Danke!

Herzliche Grüße

DRico

bird hat gesagt…

Lieber cassiel,

Liebe ist ...
wenn man immer und immer wieder auf´s Neue in seiner Seele berührt wird.
In diesem Sinne wünsche ich dir, deinem Blog herzlichen Glückwunsch zum Dreijährigen und freue mich auf weitere, spannende, anregende und hin-und wieder vielleicht auch unerwartete Themen von dir.

Rory Dixon hat gesagt…

Hallo Cassiel,
auch von mir einen herzlichen Glückwunsch zum Blog-Geburtstag. Ich hatte eine Weile nicht mehr hereingeschaut, insofern erst so spät.
Deinen Blog lese ich mit Interesse. Manchmal mit Freude, z. B. über die gute Musik und die dazu gehörigen Hintergrundinformationen.
Manchmal mit Stirnrunzeln ob der mantalen Enge mancher Beiträge. Du lebst wohl im Süden und als jemand, der selbst dort aufgewachsen ist, habe ich da viellicht auch eine etwas empfindliche Ader.
Du schreibst in Deinem Artikel von subjektiven Wahrheiten. Leider bekomme ich immer wieder den Eindruck, dass Du das Konzept subjektiver Wahrheiten zwar rational akzeptieren kannst, emotional das Akzeptieren aber wohl schwer fällt. Subjektive Wahrheiten sind aber eben genau das: subjektiv. Und indem Du diese als subjektiv akzeptierst, machst Du sie ja noch lange nicht zu Deiner eigenen Wahrheit. Also ein bisschen mehr echter, gelebter Liberalismus könnte auch Dein Verhältnis in die Tangowelt entspannen.
Ja, es ist anstrengend, wenn man auf Grund einer geäußerten Meinung angegriffen wird. Auch ich bin auf tango.de schon aufs heftigste persönlich atakiert worden, da ich es wagte, den klassischen Tango zu verteidigen. Aber wenn ich ehrlich bin: na und. Das ändert an meinem Tango nichts. Ich tanze nicht für die Anderen, sondern für meine Partnerin und mich.
Nimm das Nuevo-Zeug nicht so ernst, in zwei Jahren wird es das de facto auch bei Euch nicht mehr wirklich geben. Wie kürzlich schon einmal geschrieben, in Berlin (wohl wie in Buenos Aires) ist das völlig out, es gibt nur noch ganz wenige Milongas, wo sich die immer kleiner werdende Zahl an Adepten austoben kann, der Tango wird wieder intensiver.
Was mich hier in Berlin richtig freut und positiv in die Zukunft blicken lässt ist eine Gruppe wirklich junger Tänzerinnen und Tänzer (alle so gerade in den 20igern), die nur und ausschließlich traditionell tanzen und auch entsprechend Musik auflegen.
Also: alles wird gut!
Rory