Mittwoch, 30. Juni 2010

Gastbeitrag: Anekdote 110 (Fiorentinos tödlicher Unfall) von Rodrigo

Gestern hatte ich die Anekdote fälschlicherweise als lfd. Nr. 109 nummeriert und bin von einem sorgfältigen Leser darauf aufmerksam gemacht worden. Abends schrieb Rodrigo eine eMail und erklärte mir, daß er mir aufgrund einer Verwechslung die Anekdote 73 geschickt hatte und schickte auch gleich noch eine neue Anekdote mit, die ich hier gerne als (hoffentlich richtige) lfd. Nr. 110 veröffentliche.

Die Chronik eines Unfalls

Francisco Fiorentino tourte im September 1955 mit seinem eigenen Orchester in der Provinz Mendoza (die gleichnamige Hauptstadt der Provinz liegt am Rande der Anden). Nach einem Auftritt in der Kleinstadt Tres Arboles in der Nähe des Medrano Staudamms wollte Fiore sich von seinem Chauffeur nach in die Stadt Mendoza zurückfahren lassen. Er war in Begleitung des Sängers Roberto Flores.

Der Chauffeur nimmt die falsche Straße und bemerkt es zunächst nicht, da die Nacht sehr finster ist. Plötzlich ist die asphaltierte Strecke zu Ende und er macht ein plötzliches Ausweichmanöver und der Wagen überschlägt sich. Fiorentino schlug heftig mit dem Kopf an und verlor das Bewußtsein. Erst langsam bemerken die Anderen, was passiert war. Francisco Fiorentino lag in einer wenige Zentimeter tiefen Pfütze ohne Bewußtsein - seine Ohnmacht war zu einer tödlichen Falle geworden. Rasch brachten ihn die Freunde nach Mendoza ins Krankenhaus, aber jede Hilfe kam zu spät. Am frühen Morgen des 11. Septembers 1955 verstarb Francisco Fiorentino. Seine Einspielung des Tangos En un charquito de barro (in einer kleinen Wasserlache) klingt aus heutiger Sicht wie eine Vorahnung. 12 Tage später wäre er 50 Jahre alt geworden.

Zu Roberto Flores (1907-1981) (der eine Zeit mit Enrique Rodriguez sang) bei todotango.com.

Der Tango De Barro mit Francisco Fiorentino und Aníbal Troilo bei todotango.com.

0 Anmerkung(en):