Gestern war ich gegen zehn noch schnell zum Tango. Wie ich es bereits geschrieben habe, ist das während der (Arbeits-)Woche häufig ambivalent. Einerseits gibt es den Wunsch, ein paar Stunden beim Tango zu entspannen. Andererseits bringe ich meinen Arbeitsalltag immer mit... und der nächste (Arbeits-)Tag kommt bestimmt...
Was soll ich schreiben? Ich wurde (zum Glück) noch einmal auf eine Grundweisheit beim Tango zurück geworfen. Jeder Tango (mit einer Partnerin) ist anders; ja, er ist nicht zu vergleichen. Ich merke, wie mein Unwillen hochkommt, wenn ich an das Vergleichen (besser, schlechter, gefühlsechter, mechanischer etc.) denke. Manchmal vergesse ich das in der Hektik (oder besser Betriebsamkeit) einer üblichen Milonga. Gestern habe ich mit einer Tanguera, die so gefühlte 5.000 Etagen über meinem Niveau tanzt, getanzt. Eine Offenbarung! Sie stand (trotz dichter Umarmung) in ihrer Achse. Und sie hat sich auf meinen einfachen Tango eingelassen (auch im Kulinarischen ziehe ich ehrliche gute junge Biokartoffeln mit Butter und Salz einem durchschnittlichen Schweinebraten mit Soße aus der Pipeline vor). Sie tanzte die Pausen zwischen den Schritten mit einer Ernsthaftigkeit, die mich tief beeeindruckt hat.
Das ist kein Vergleichen mit anderen Tangueras. Es war eben einfach anders und ich bin froh um diese Erfahrung.
Wie man unschwer an der abnehmenden Frequenz der Beiträge in diesem Blog erkennt, gelingen mir gerade keine Beiträge, die so einfach in die Tastatur fließen. Es wird wieder...
1 Anmerkung(en):
Hmm ja. Das kann ich gut nachvollziehen. Die getanzten Pausen beeindrucken mich momentan auch sehr bei guten Taenzerinnen. Gerade an den ruhigen Stellen beim Tanzen merke ich ganz deutlich, wie wenig Tanzerfahrung ich erst habe. Ich fuehle mich nach wie vor sicherer u kompfortabler in den Phasen, wo etwas "passiert". Wo ich Schritte machen kann, reagieren kann. In den "Ruhephasen" bin ich nach wie vor sehr verloren. Und bewundere die Damen, die diese Phasen mit ihrer Praesenz u ihrem taenzerischen Verstaendnis ausfuellen. Wunderschoen!
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