Mittwoch, 3. Juni 2009

Die ersten 20 Sekunden...

Puhhh... gerade ist das Leben etwas mühsam und ich finde keine Ruhe die großen Themen anzugehen. Gestern war ich am frühen Nachmittag schnell auf einen spontanen Café mit einer Tanguera, die kurzfristig gemailt hatte. Das war eine schöne Ablenkung aus dem (Arbeits-)Alltag, eigentlich das Highlight des Tages. Im Miteinander ging es natürlich um... Richtig! Den Tango! Aus diesem spannenden Austausch wurde die Idee für den folgenden Beitrag geboren. Die großen Themen liegen noch in der Pipeline und warten auf den geeigneten Moment... ;-)

Was passiert eigentlich in den ersten 20 Sekunden, wenn ich mit einer mir bis dahin unbekannten Tanguera tanze? Ich bin jetzt einmal verwegen und behaupte, da wird eigentlich ohne Worte abgesteckt, wie wir uns synchronisieren und diese ersten 20 Sekunden entscheiden über die Tanda, die wir miteinander tanzen. Aber betrachten wir doch einmal in Ruhe die Einzelheiten nacheinander.

Wenn ich eine mir unbekannte Tanguera mittels Cabeceo aufgefordert habe und wir schließlich uns auf der Tanzfläche gegenüber stehen, dann nehme ich mir die Zeit und schlage in aller Ruhe meine Hemdsärmel jeweils zweimal um. (Habe ich schon einmal gesagt, daß ich Rituale liebe?) Das ist eine Marotte von mir und ich signalisiere vielleicht damit, es gibt überhaupt keinen Grund zur Hektik. Anschließend schaue ich der Dame direkt in die Augen (und zwar einen ganz kleinen Augenblick länger als es höflich distanziert wäre); ja, das ist schon eine kleine Herausforderung, aber auch ich zeige mich in diesem Blick. Da findet schon Kommunikation statt (ohne daß wir unsere Namen kennen... auch so eine Marotte von mir: Einer mir unbekannten Tanguera stelle ich mich fast immer erst nach dem ersten oder zweiten Tango namentlich vor - ungefähr so: "Ach übrigens... ich heiße Cassiel - und wer bist Du?" Auch das mute ich einer Tanguera bewußt zu.) Anschließend gibt es eine Einladung mit meiner linken Hand. Schon da arbeitet mein Scanner, ich konzentriere mich darauf, wie sie meine linke Hand nimmt, wie warm ihre Hand ist, wie entspannt sie ihre Hand in meine legt usw. Zwischendurch bemerkt: Wir haben noch keinen Schritt getanzt. Nun warte ich auf die Dame, wie sie ihre linke Hand auf oder um meine Schulter legt. Auch da versuche ich achtsam zu sein. (Hier greift das seltsame "Schaulaufen-Phänomen" - so nenne ich es jedenfalls... auf einer Milonga entscheiden die ersten Tandas des Abends, wie ich von den Damen wahrgenommen werde. Deswegen habe ich ich auch in der Regel kein Problem damit, daß eine mir unbekannte Tanguera nicht weiß, auf was sie sich mit mir einlässt. Sie hat mich bereits tanzen gesehen und hat eine ungefähre Vorstellung davon, was sie erwartet. Umgekehrt gilt natürlich Ähnliches.) Im Regelfall entscheidet sich die Dame zur geschlossenen Umarmung, wenn sie es nicht wünscht, dann ist es mir auch recht. Noch immer haben wir keinen Schritt getanzt. Langsam und bewußt lenke ich meine rechte Hand auf ihr Schulterblatt. in jüngster Zeit verändert sich meine Tanzgewohnheit. Ich lege meine rechte Hand eigentlich immer weiter oben auf (fast in Höhe des Schultergelenks) - das kann sich aber auch wieder ändern. Jetzt korrigiere ich noch einmal meine linke Hand und fasse gegebenfalls vorsichtig nach (die linke Hand ist meine Dauerherausforderung beim Tango). Ich versuche unsere Achsen zu synchronisieren (bei mir ist es so ein Gefühl, als ob ich an einem Faden, der zwischen Schlüsselbein und Sternum bei mir befestigt ist, hochgezogen werde). Ich balanciere meinen Körper aus und neige mich leicht nach vorne (der Schwerpunkt verlagert sich; war er zuerst oberhalb von meinem Knöchel, so schiebt er sich nun langsam nach vorne; irgendwann ist er über meinen Zehenspitzen - so ungefähr jedenfalls). Wir haben noch immer keinen Schritt getanzt. Nun versuche ich meine Synchronisierungsgewichtswechsel für die Frau bemerkbar zu machen. Hier habe ich noch eheblichen Lernbedarf. Ich versuche darauf zu achten, in welcher Intensität ich diese vollführen muß, damit die Tanguera sie spürt. ... und noch immer haben wir keinen Schritt getanzt.

Nun gibt es meinen ersten Schritt. Bewußt und entschlossen mache ich mit meinem linken Fuß einen Seitschritt nach links. Und ich weiß nach diesem ersten Schritt, wie ich mit der Tanguera tanzen werde (natürlich gibt es ab und zu auch Überraschungen)... Es ist mir vollkommen gleich, ob die Tänzerin verwegene Voleos (bzw. Boleos) oder ausgefallene Volcadas tanzen kann. Wichtig ist mir das Gefühl synchroner und im non-verbalen Dialog ausgehandelter Bewegung zur Musik...

So einfach und so schwierig ist das mit den ersten 20 Sekunden.

So...

Jetzt muß ich wieder arbeiten. Ich warte gespannt, ob ich später einige Anmerkungen und Kommentare lesen darf.

[Edit 08.06.09: Eine aufmerksame Kommentatorin hat mich auf einen anderen Blog-Artikel zum Thema aufmerksam gemacht. Hier kann man diese ersten Sekunden aus weiblicher Sicht nachlesen. Dank an Kommentatorin Malena!]

36 Anmerkung(en):

2sind1 hat gesagt…

Geniesser !

Ich ziehe meinen Hut ...

2sind1

sophia hat gesagt…

*Seufz*

Und wann tanzen wir endlich miteinander?

Deine Sophia

affig hat gesagt…

Dir wäre es wohl lieber, wenn die Frauen führen würden - oder?

Weich-Ei!

Wieso bitte sollte ich mir so viel Mühe mit einer Frau geben? Schließlich führt immer noch der Mann beim Tango!

Anonym hat gesagt…

Cassiel! Man ist ja schon bei der Lektüre atemlos (wie muß es erst sein, mit Dir zu tanzen?)!
Artikel wie dieser hauchen (D)einem Blog den Lebensatem ein. - Ich werde ihn ausdrucken und heimlich in allen Salons der Umgebung auslegen, ihn den Männern in die Hemdtaschen, den Frauen in die Schuhbeutel schmuggeln!
Aber: das heißt wohl auch, daß Du Dich niemals mit Anfängerinnen abgibst. Denn so viel Ritual, so viel Spiel verlangt wohl nach Ebenbürtigen! Man sieht, auch ein Engel hat diabolische Seiten …

Diana hat gesagt…

Kaffeetrinken mit Cassiel? Ich bin neidisch.

:)

Wußte die Frau eigentlich welches Privileg sie da hatte?

Anonym hat gesagt…

Wenn du dich so beim Tango mit mir verhalten würdest, dann wäre ich ziemlich verunsichert.

Warum machst du das?

cassiel hat gesagt…

Oho! Einige Kommentare... vielen Dank!

Muß schon wieder weiter... antworte später...

c.

Anonym hat gesagt…

Das ist eine nette Geschichte - aber leider erfunden... kein Mann tanzt so! Wenn jemand so anfangen würde, dann wäre das erste Stück vorbei und es wäre noch kein Schritt getan...

Dein Märchen war aber nett zu lesen...

affig hat gesagt…

Sophia und Elbnymphe! Wollt ihr mit so einem Mann tanzen? Spinnt ihr? Ein absolutes nogo! Vielleicht sollte ich doch mal einen Blog zum Tango starten... da geht es dann um die wirklich wichtigen Themen. Bevor ich es vergesse: ich möchte keinen Zettel in meine Hemdtasche!

Anonym hat gesagt…

@Diana

ja, die Frau wußte um ihr Privileg. Von der ersten bis zur letzten Sekunde...


@Sophia

Dein Seufzer ist berechtigt. Es fühlt sich noch viel besser an, als es sich liest...


@Affig

Kaum vorstellbar, dass eine Frau jemals mit Dir tanzen wollte...

la perla hat gesagt…

Hallo Cassiel, vielen Dank für den Einblick in die ersten Augenblicke deines Tanzes. Bereits ein anderer Beitrag „Nur eine Selbstverständlichkeit“ hat mich bereits auf das Thema: wie und was erspüren Tangotänzer während des Tanzes und was ist schön für sie, aufmerksam gemacht und sensibilisiert.
Als eher fortgeschrittene Anfängerin bin ich zunächst immer total aufgeregt, wenn mich ein mir unbekannter guter Tänzer auffordert. Die ersten (wahrscheinlich auch genussvollen) zwanzig Sekunden – und sie werden in Tat von sehr guten Tänzern zelebriert – gehen vor lauter Nervosität häufig an mir vorbei. Hier von Anfang an aufmerksam, nicht sofort die Arme zu heben und abzuwarten bis der Folgende mir ein Angebot macht, daran arbeite ich schon seit einigen Wochen mehr oder weniger erfolgreich. Das fällt mir vor dem Hintergrund meiner Aufregung sehr schwer. Wenn ich mit einem mir unbekannten Tänzer tanze, dann tanze ich zunächst lieber in der offenen Haltung. Für mich ist dann - und vielleicht sind das meine „ersten zwanzig Minuten“- die langsame Annäherung, das immer engere Zusammenkommen, vorsichtige Herantasten an den Anderen und letztlich, vielleicht im zweiten oder dritten Tanz, das Angebot der engen Haltung, etwas was ich ausgesprochen genieße. Ich empfinde dies wie einen intensiven Flirt, in dem der nächste Schritt im gemeinsamen Einverständnis und in freudiger Erwartung getanzt wird. Am meisten freue ich mich dann darüber, wenn der Führende auch die nächsten drei, vier Tandas mit mir tanzen mag.

Nun ja, und da ich in flachen sportlichen Schuhen tanze, werde ich wahrscheinlich bei Deiner Vorliebe für Comme Il Faut oder Neo Tango niiiieee mit Dir tanzen :-(((.

weiblich hat gesagt…

Wie wird man so?

cassiel hat gesagt…

Noch immer fehlt die Zeit für etwas längere Antworten - gleich der nächste Termin... ich habe nur schnell die Kommentare freigegeben...

Und immer schön dran denken:

 
Don't feed the trolls!

:-)))

Bis später

c.

Raxie hat gesagt…

ein wunderbarer Beitrag!

Und ich bin bisher nur ganz wenigen Herren begegnet, die der Dame genau dieses Gefühl der Wertschätzung geben, das Du beschreibst Cassiel. Aber bei den wenigen Herrn ist es ein Traum.

Zugegebnermaßen macht es mich auch nervös. Immer noch. Bei uns in der heimischen Szene gibt es genau zwei Herren, die der Dame Zeit und Raum lassen, sich dem Herrn in der ersten Umarmung zu nähern und ihren eigenen Platz zu finden. Und beide Herren richten sich dann exakt nach der Dame (mir) aus. Dieses sanfte Nachfassen der linken Hand und des rechten Armes ist unbeschreiblich...

Bei mir völlig fremden Herren ist es mir immer ein Bedürfnis, zwei drei Sätze zu reden, bevor wir tatsächlich miteinander zu tanzen beginnen. Mich beruhigt das. Die Hände und Augen alleine sind mir nicht genug, um mich wirklich auf ihn einlassen zu können. Und ich kann einem Herrn nur dann einfühlsam folgen, wenn ich ihn für mich "erfasst" habe. Mit möglichst vielen Sinnen.

Na ja - mitunter helfen auch alle Sinne nichts... dann soll es wohl kein MIteinander geben.

cassiel hat gesagt…

So...
und nun wie versprochen einige kurze Anmerkungen:

@2sind1
;-)
P.S.: Warst Du inzwischen auf einer Milonga?

@sophia
Vielleicht haben wir ja schon miteinander getanzt und Du hast es nicht bemerkt. ;-)

@affig
...

@elbnymphe
Danke für die Werbeaktion. Vielleicht wird es dann ja doch noch etwas mit meinem Tango-Loft. ;-)

P.S. Wer bitte sagt Dir, daß ich nicht mit Anfängerinnen tanze; schließlich bin ich selbst noch Anfänger.

@Diana
;-)

@Anonym #1
Hmmm... nein, verunsichern mag ich niemanden. Vielleicht lernt man beim Tango auch einmal Spannungen auszuhalten. Life's a milonga - isn't it...

@anonym #2
Ich kann Dich nicht vom Gegenteil überzeugen. Also lasse ich Deine Vermutung so stehen.

@affig
...

@Anonym #3
;-)

@la perla
Offene oder engere Tanzhaltung... das ist eigentlich zweitrangig. Woher Du meine Vorliebe für Damenschuhe ableitest, weiß ich nicht. Ich habe einmal geschrieben, ich erkenne sie. Es ist aber keine notwendige Vorraussetzung für eine entspannte Tanda...

;-)

@weiblich
Das weiß ich auch nicht...

@Raxie
Vielleicht probierst Du es einmal ohne Reden. Natürlich macht es das Miteinander vertraut, aber manchmal zerstören Worte auch eine Illusion. Hmmmm... gerade Denke ich darüber nach, ob es erlaubt ist, beim Tango auch seine spezifischen Macken bzw. Marotten zu pflegen... das Thema lege ich noch mal in die virtuelle Schatzkiste.

@ALL
Danke für die Anmerkungen.

Raxie hat gesagt…

@cassiel

... und wenn ich gar nicht wg irgendwelcher Illusionen zum Tanzen gehe? Was könnte ich mir dann mit dem Reden und "Erden" des Tanzpartners zerstören?

Laufen alle Tango-Tänzer nur Illusionen hinterher? Muss die geträumte Illusion das einzige Ziel sein beim Tanzen? Ist das Tango-Feeling notwendigerweise gleichzusetzen mit dem Abtauchen in die Illusionen?

Hmm. Vielleicht bin ich insgesamt ein zu realitätsnaher Mensch. Oder zu geerdet. Oder zu wenig im Tangofieber. Oder zu kurz dabei. Oder zu glücklich und ausgefüllt im echten Leben? Wer weiß das schon...

Ich vermute, dass ich weiterhin mit fremden Herrn erst ein paar Worte wechseln möchte, bevor ich mit ihnen tanze. Aber das werde ich beobachten u falls es sich ergibt, auch mal schweigend in eine Tanda starten. Ma kiecken, ob er mich dann stehen lässt, weil ich eine gar zu mundfaule Dern war...

(Scherz am Rande, Cassiel - ich weiß schon, wie Du es meinst)

cassiel hat gesagt…

> Laufen alle Tango-Tänzer nur Illusionen hinterher? 


Vermutlich... ;-)

Michel hat gesagt…

Ich tanze nun schon einige Jahre Tango und ich würde mich durchaus als Fortgeschrittener bezeichnen. Den Beitrag habe ich gestern gelesen und nicht nachfühlen können. Gestern abend war ich auf einer Milonga und plötzlich habe ich wieder an den Beitrag gedacht. Ich habe es probiert. Ich habe die ersten 20 oder 30 Sekunden eines Tangos in etwa so "durchdacht" wie du es beschrieben hast.

Es war eine Offenbarung!

Ich hätte nie gedacht, wieviel es ausmacht.

Danke

cassiel hat gesagt…

> Danke 

Gerngeschehen ;-)

2sind1 hat gesagt…

Hallo cassiel,

nein, noch steht sie aus, meine erste Milonga. Ich geniesse die Vorfreude ...

... und die wird kontinuierlich größer. Habe ich doch gestern beim Tanztraining etwas erlebt, nein, erfahren, das ich so von anderen Tänzen her nicht kenne. Bin immer noch ganz hin und weg - aber ich verrate Euch nicht was es war ;-)

Liebe Grüße,
2sind1

Raxie hat gesagt…

@2sind1

hin zur Milonga! Du lässt Dir wirklich was entgehen. Ich glaube, dass Vorfreude nicht die Dimension erreichen kann, die das Gefühl einer wunderbaren Milonga auslösen kann.

Sei nur vorsichtig, dass Deine Erwartungen nicht so hoch geschraubt werden, dass sie gar keine Chance mehr auf Erfüllung haben.

Warum gehst Du nicht mit anderen Tänzern aus Deinem Kurs zur ersten Milonga? Dann hättest Du auf jeden Fall die Gewissheit, dass Du ein paar nette Tänze haben wirst.

Aber ich darf Dir hier eh keine Tipps geben - ich war am Anfang ein unglaublich scheues Reh bei den Milongas, über Wochen und Monate hinweg. Hat lange, lange, lange gedauert, bis ich mich da etwas freier bewegt habe und wohl gefühlt habe. Aber so langsam wird es... Aber wie schon an anderer Stelle gesagt, es wird einem nicht geschenkt. Man muss sich schon selbst "durchbeißen". Aber man wird auch reichhaltig belohnt. Mehr als das.

Trau Dich hin. Milongas werden Dein Leben bereichern, glaub es mir.

2sind1 hat gesagt…

@Raxie:

Danke für's 'Mutmachen' !

Ich gehe mit Sicherheit auf eine Milonga, nur habe ich im Moment so einiges um die Ohren. Von daher wird das wohl erst im Herbst was - aber sooo lange ist das ja auch nicht mehr hin.

Nein, ich mache mir da keine 'falschen' Erwartungen, bin da von Natur aus eher zurückhaltend. Ich werde einfach offen sein für alles was kommt ...

Ich wünsche schon mal ein schönes Wochenende,

2sind1

cassiel hat gesagt…

Hallo 2sind1,

natürlich bleibt es selbstverständlich Dir überlassen, wann Du zum ersten Mal auf eine Milonga gehst. Ich möchte Dir nur mit meinen Zeilen ein wenig die Schwellenangst nehmen. Auch im Herbst wirst Du vermutlich ein wenig nervös sein. Das haben wir alle am Anfang unserer Tangokarriere er- bzw. durchleben müssen.

Aufgrund Deiner Anmerkungen hier vermute ich, Du bist bereits jetzt eine Tanguera, die im Tanz deutlich weiter kommt - also abseits der Kurse. Nein, ich möchte nicht alle Tangolehrer arbeitslos machen. Nur: Du wirst es mit hoher Wahrscheinlichkeit erst bei den Milongas merken, wie bereichernd der Tango ist...

Und keine Angst, auch sog. fortgeschrittene Tänzer werden dich auffordern. Die, die Dich nicht beachten, sind vermutlich nicht auf der Suche nach dem Tango. Die suchen irgendetwas anderes und dafür kannst Du nichts.

So, jetzt höre ich auch auf.

Auch Dir ein schönes Wochenende

cassiel

Malena hat gesagt…

Ein wunderschöner Beitrag. Mir kamen die Gedanken aber bekannt vor. Also habe ich noch einmal meine Bookmarks durchgesehen und den Beitrag wieder gefunden...

http://tangoconfidential.blogspot.com/2007/03/prelude-to-kiss-tangos-30-second-rule_14.html

Kanntest Du den Beitrag?

cassiel hat gesagt…

@Malena

Nein, den Artikel kannte ich nicht. Danke für den Hinweis. Ich werde sofort den Beitrag erweitern und Deinen Link hinzufügen.

lg

c.

2sind1 hat gesagt…

Hallo cassiel,

leider war ich ein paar Tage nicht am Rechner.

Womit habe ich Dich denn auf die Fährte gelockt ich sei eine Tanguera ? Nein, ich gehöre zur anderen Fraktion ;-)

Liebe Grüße,
2sind1

cassiel hat gesagt…

keine Ahnung...
Sorry für die Verwechalung...

lg
c.

Martin hat gesagt…

Hallo Cassiel,
auch wenn der Blog jetzt schon ein Jahr alt ist muss ich einfach einen Kommentar dazu schreiben.

Ich "liebe" Deine Beiträge weil sie wunderbar geschrieben und ausformuliert auch meine Sicht des Tangos wiedergeben.
In einem langen "Reifeprozess" bin ich an genau dieser Stelle angelangt die Du Hier beschreibst:
20 (oder mehr.... oder weniger) Sekunden Näherungsphase sind bei mir ein Muss. Auch der Musik wegen. (Vielleicht ein Extra Thema... die Schnellstarter / Sprinter der Tanzfläche)

Lange Rede...
Ich kann dem geschriebenen nur Zustimmen!
Ich bin Froh Deine Seite gefunden zu haben.
Wo? Ein Link einer Freundin auf Facebook.

Martin

P.S.: Entschuldige die ausschweifende Antwort. Mir geht gerade mehr durch den Kopf als dass es eigentlich zum Thema gehört ;-)

cassiel hat gesagt…

Hallo Martin,

Deinen Kommentar habe ich gestern abend kurz vor dem Verlassen des Büros gelesen und ich wollte natürlich umgehend antworten. Leider schaffe ich es erst jetzt.

Vielen Dank für die virtuellen Blumen.

Es ist für mich manchmal kaum vorstellbar, auf welchen Wegen meine Leserinnen und Leser mich finden und alter Content wird dank Google & Co auch immer wieder besucht. Leider fehlt es an Verlinkungen durch die Anbieter von Tangoseiten. Ich habe mich zwar größtenteils vorgestellt, aber eine Verlinkung blieb aus. Warum? Ich kann nur Vermutungen anstellen. Vielleicht gefällt vielen mein Blog nicht oder es liegt an dem Aufwand, eine bestehende Linksammlung zu erweitern.

Jedenfalls freut es mich, wenn auch ältere Beiträge gelesen und kommentiert werden.

Zu Deinem Stichwort Reifeprozess mag ich noch kurz schreiben. Vielleicht sollten wir alle gelassener werden, früher oder später kommt der Tango zu jeder, zu jedem, die/der sucht. Rodrigo hatte ein schönes Zitat von Troilo im letzten Interview.

Raxie hat gesagt…

@ Cassiel

vielleicht müsstest Du jetzt noch mal an die Tangoseitenbetreiber herantreten. Vor einem Jahr konnten die noch nicht wirklich absehen, wie (!) wichtig Du für den Tango werden würdest. Das muss man ihnen sicher zu Gute halten. Aber mittlerweile ist ja klar, dass ein Link zu Deinem Blog für jeden Homepagebetreiber eine unglaubliche Aufwertung bedeutet.
Lieben Gruß
R.

cassiel hat gesagt…

@Raxie

Ganz ehrlich? Das ist mir zu mühsam. Ich habe so schlechte Erfahrungen mit dem Anschreiben von Seitenbetreibern gemacht, daß ich mir das nicht mehr geben will. Ich suche eben nach anderen Wegen der Verbreitung. Ich denke das ist deutlich effektiver.

Und einen gewissen Stolz habe ich ja schließlich auch... ;-)

Raxie hat gesagt…

jo. Kann ich gut nachvollziehen. Würd ich - ehrlich gesagt - auch nicht tun. Mir tut es nur um die Tänzer leid, die Dich noch nicht entdeckt haben. Es ist eine Bereicherung, bei Dir mitzulesen. Ein Geschenk sozusagen. Deshalb mein Missionsgedanke. Wobei ich auch keine Lust hätte, die Missionsarbeit zu übernehmen... :-)

Anonym hat gesagt…

Was fuer einen schoenen, interesanten Bericht. Die kleinen posturalen Vorbereitungen, die Du da beschreibst, sind sehr nuetzlich fuer die Frau, da sie eine Ahnung geben, was fuer eine Tangorichtung Du folgst (eher Milonguero, wuerde ich raten) und wie Du tanzt.

Jeder Mann tanzt anders. Ich weiss, dass auch Frauen verschieden tanzen, aber bei der Fuehrerrolle gibt es wirklich so viele verschiedene Stile des Tanzes: jeder Mann ist da ein Universum und wir Frauen muessen ziemlich flott verstehen, worum es beim Einzelnen geht, und uns anpassen (ohne voellig den Eigencharakter zu verlieren, versteht sich).

Ich bleibe relativ passiv in den ersten Sekunden des Tanzes: es liegt am Mann, einen guten Platz in der Tanzrunde auszusuchen und er weiss auch, wann es Sinn macht, den Tanz anzufangen (vor allem, wenn auf der Piste viel los ist). Ich warte darauf, dass er mich in die Umarmung einlaedt und umarme ihn eigentlich *immer* eng, aber mit einer "abrazo de una teta" -- wie sie das hier nennen (eine Titte Umarmung) oder "de dos tetas" (von zwei Titten) je nach seinem Tanzstil (Salon/Nuevo oder Milonguero).

Obwohl in Buenos Aires viel zwischen den Tangos geplaudert wird und die Maenner, vor allem die aelteren, meistens mit mir flirten und mir Komplimente machen, machen es die allermeisten wie Du: sie sprechen mich ueberhaupt erst *nach* dem ersten Tango an. Man verliert eh einen Teil des ersten Tangos, weil man erst den Cabeceo machen muss, die Frau auf die Piste begleiten, usw. Und ich finde das auch viel schoener. Es hat seinen Zauber, wortlos mit jemand zu komunizieren.

Spaetestens beim ersten Seitenschritt -- und oft schon viel vorher -- weiss ich, wie gut der Mann tanzt. Ich meine wirklich, wie gut er technisch ist. Und habe auch eine sehr gute Ahnung davon, wie schoen die Tanda sein wird.

Entschuldigt meine Deutschfehler.

Und uebrigens habe ich zu Cassiels Blog gelinkt. Da meine Leser meistens kein Deutsch koennen, weiss ich aber nicht, wieviel das bringen wird...

www.tangoaddiction.wordpress.com

Anonym hat gesagt…

PS I habe auch den Beitrag von "Malena" gelesen. Es ist poetisch geschrieben, aber einige Details stimmen nicht. Es laesst mich eigentlich eher vermuten, dass sie noch nie in einer Milonga getanzt hat.

Anonym hat gesagt…

Entschuldigung, der Beitrag war gar nicht von "Malena" sondern von "Marcy Goldman".

Unknown hat gesagt…

"abrazo de una teta"
"de dos tetas"

Herrlich :)