Eine neue Woche, ein neuer Tango. Hier wurde lange nichts mehr von Miguel Caló vorgestellt. Also gibt es heute einen gesungen Tango mit Alberto Podestá. El bazar de los juguetes ist vergleichsweise spät eingespielt worden: am 5. Mai 1954. Irgendwie werde ich wohl noch einmal zu den Sängern im Tango schreiben müssen. Alberto Podestá ist einer der großen Sänger. Er sang mit Di Sarli, mit Caló, mit Laurenz und später mit Enrique Francini. Er tritt ab und zu heute noch auf.
Am Wochenende erreichte mich noch ein ausführlicher Gastbeitrag zum Thema: Der Tango in der Paarbeziehung. Diesen Artikel werde ich heute abend oder morgen im Laufe des Tages veröffentlichen.
Miguel Caló (Alberto Podestá) eine Aufnahme vom 5. Mai 1954:
Direkter Link zum Titel bei goear.com.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich einen guten Start in die neue Woche.
2 Anmerkung(en):
Wenn ich durch den Fenster schaue, fällt mir nur ein:
„¡Cuánta nieve hay en mi alma!
¡Qué silencio hay en tu puerta!“
(Wie viel Schnee ist in meiner Seele! - „Nada“ - Di Sarli/Podesta, Musik: Jose Dames, Text Horacio Sanguinetti )
Eine erfolgreiche und umfallfreie Woche Tanguer@s
abrazo
Diese Lied ist ohne Zweifel eins der Klassiker. Darüber hinaus lohnt es sich, sich mit dem Text zu beschäftigen. Es ist auch eins der am dicksten aufträgt. Es geht ausnahmsweise nicht um Frauen. Der Sprecher geht in ein Spielzeugladen vor Weihnachten und kauft alles leer, an Geld soll es nicht mangeln, um den armen Kindern des Viertels eine Freude zu machen. Einmal will er Weihnachtsmann sein, genauer einer der heiligen Könige, die dort die Geschenke bringen. Und das weil er als Kind sich die Nase an den Fenstern des Ladens platt gedrückt hat, weil seine arme Mutter noch nicht mal das Geld hatte ihm ein Stück Brot zu kaufen.
"Ich weiß wie man sich fühlt,
am heiligen Abend,
ohne ein Geschenk,
ohne ein Stück Brot,
während die anderen Kinder
auf der anderen Straßenseite
ihre Geschenke mitten im Flur
liegen lassen"
Ein Argentinier hat dieses Stück als furchtbar verlogen bezeichnet. Ich verstand ihn erst nicht, aber dann doch, als ich dort war. Die Realität des Landes ist so meilenweit davon entfernt, dass man nicht anders urteilen kann. Die Armut ist real, aber das Verhalten der Reichen bestenfalls an der Fassade so wie im Lied.
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