Sonntag, 19. April 2009

Keine Angst vor großen Themen: Das TBD bzw. TPD

Tataaaa! Großes Kino bei der Tango Plauderei. Angeregt durch einen E-Mail-Wechsel und ein längeres Telefonat mit einer Tanguera versuche ich mich an dem großen Thema Tango und Beziehungen bzw. Partnerschaften...

Zunächst einmal hat das heutige Thema eine griffige Abkürzung bekommen. Das TBD ist das Tango-Beziehungs-Dilemma; das TPD ist das Tango-Partnerschafts-Dilemma. Und nun schneiden wir einfach einmal aus diesem Themenfeld die Aspekte heraus, die momentan nicht betrachtet werden sollen. Die intakte Partnerschaft im Tango (so selten sie auch ist, sie gibt es...) wird in einem anderen Beitrag behandelt.

So bleibt die Frage nach der beginnenden Beziehung im Tango. Warum ich den Begriff Dilemma verwende? Nun ja, gesetzt den Fall, man geht zum Tango um eben in der vergleichsweise sicheren Umgebung der organisierten Unverbindlichkeit einer Milonga etwas Zeit zu verbringen und entdeckt, daß man mit einem anderen Menschen genau diese organisierte Unverbindlichkeit nicht mehr möchte, so befindet man sich in der Zwickmühle.

Ich habe mehrfach in Gesprächen über den Tango erlebt, daß die Motivation, zum Tango zu gehen in dem Wunsch lag, dort eine Partnerin / einen Partner kennen zu lernen. Da gehen bei mir immer sämtliche Warnlampen an und ich fühle mich verpflichtet, ein paar Sätze zu diesem Thema von mir zu geben. Ich gehöre zu der Gruppe von Menschen, die das sehr strikt trennen. Nach meiner Überzeugung kann ich nur dann wirklich innig mit einer Tanguera tanzen, wenn vollkommen klar ist, daß ich von ihr nichts will. Würde ich beim Tango meinen Scanner für eine mögliche Beziehungspartnerin aktivieren, dann wäre es vorbei mit dem Tango (das ist jetzt höchst subjektiv!).

Natürlich ist der Tanz mit einer Partnerin / mit einem Tanzpartner eine besondere Situation. Man geht in ein direktes Miteinander und verlässt es nach dem Tanz wieder. Aus diesem Grunde sind für mich der Beginn und die Auflösung der Umarmung im Tango zwei besondere Momente, die ich sehr bewußt lebe und in der ich auf meine Tanzpartnerin besonders achte. Beim Umarmen versuche ich mich wahrzunehmen, wie die Tanguera die Umarmung wünscht und am Ende des Tangos stehen die Füße zwar mit der letzten Note still, die Umarmung löse ich jedoch behutsam. Das sind die Übergänge zwischen der normal höflich Distanz und einem (vielleicht innigen) Tanz und zurück. Aus der Vertrautheit des Tangos mit einem Menschen etwas in die Zeit nach dem Tanz zu retten gelingt m.E. kaum. Und hier gibt es auch eine solide Wahrscheinlichkeit für Verletzungen. Angenommen, ich würde von einer Tanzpartnerin nach einen sehr gelungenen Tango mehr wollen und müsste mitansehen, wie sie mit einem anderen Tanguero innig tanzt... ich wäre verletzt. Also habe ich mich vor Jahren entschieden, Tango und Beziehung strikt zu trennen.

Ich war über ein Jahr im Tango-Exil (d.h. ich bin jeder Woche zu einer Milonga in 200km Entfernung gefahren) und habe auf dieser sehr großen Milonga die Affairen kommen und gehen gesehen. Meist verlief die Näherung sehr schnell - von einem Abend bis zu wenigen Wochen. Dann hat man die Zwei einige Wochen oder Monate beim Tango nicht gesehen und schließlich kamen sie einzeln zurück und würdigten sich keines Blickes mehr bzw. tanzten nicht einmal mehr miteinander. Diese Beobachtung habe ich ziemlich häufig gemacht.

Und ein weiterer Aspekt: Entwickelt sich tatsächlich eine exklusive Beziehung zu einem Menschen in der Tangoumgebung, so kann es sein, daß die Beziehungen zu den anderen Tanzpartnerinnen und Tanzpartnern leiden. Das liegt in der Natur der Sache.

Und weil ich eingangs das wunderbare Fremdwort Dilemma eingeführt habe, möchte ich zum Schluss des Beitrags noch mein persönliches Dilemma kurz erklären. Ich kann mir nicht mehr eine exklusive Beziehung (übrigens hätte ich die gerne potentiell open-end; da bin ich altmodisch) mit einer Frau vorstellen, die den Tango nicht genauso mag wie ich es tue. Beim Tango blende ich das Thema mögliche Beziehung aus. So befinde ich mich in dem klassischen Dilemma wie der Esel, der zwischen zwei Heuhaufen verhungerte, weil er sich nicht entscheiden konnte, vom linken bzw. vom rechten Heuhaufen zu fressen. ;-)


... to be continued...

So.
Und nun warte ich entspannt auf (hoffentlich zahlreiche) Kommentare...

21 Anmerkung(en):

Raxie hat gesagt…

Ein wichtiges Thema! Du triffst die Themen wirklich zielsicher... Allerdings gefallen mir die gewollten/künstlichen Abkürzungen nicht. Da begibt man sich plötzlich in Sphären wie DSDS und co. Warum muss man bewußt einen "Begriff" für diese komplexen - und emotional ja ernsthaft gelebten - Dilemma (den Begriff wiederum finde ich sehr gelungen) finden? Die Abkürzungen sind sehr abstrakt - die Themenkomplexe dahinter keinesfalls.

Beide Bereiche beschäftigen auch mich, daher eine kleine Anmerkung meinerseits.

Dein Dilemma in Bezug auf ernsthafte Beziehungen zw Tango-Tänzern ist nachvollziehbar, aber nur ein Stück weit. Was Du komplett ausgeblendet hast, ist die Möglichkeit, sich mit dem Tanguero/der Tanguera in Ruhe außerhalb von Milongas zu treffen und kennen zu lernen. Ganz losgelöst vom Tangotanzen, von Berührungen, die kurzfristig irreführend sein können und in einem ganz anderen Kontext. Eben nicht als Tanguero und Tanguera in organisierter Unverbindlichkeit, sondern als Lieschen Müller und Otto Mustermann - und jeder ist auf sich selbst gestellt u plötzlich ganz "normaler" Mensch. Das kann dann echtes Kennenlernen sein - ohne die gefährlichen Einflüsse einer Milonga.

Meinst Du nicht, dass eine Beziehung, deren Partner sich beim Tango kennengelernt haben (wo sonst sollen sich infizierte Tangotänzer überhaupt noch kennen lernen...?), vielleicht doch eine Chance haben könnten, wenn sie die Trennung zw Privat u Tango sehr schnell vorgenommen haben? Und sich privat auch etwas zu sagen haben? Sich auch dort miteinander wohl fühlen? Und das, was sie gegenseitig entdecken, mögen?

Dann wiederum erfolgt der nächste Schritt - gemeinsam zurück zum Tango. Und auch da denke ich, dass erwachsene Menschen, die sich gegenseitig vertrauen, keinerlei Probleme damit haben sollten, wenn der jeweils andere innig mit einem anderen Tanz(!)Partner tanzt.

Meinst Du nicht, dass Menschen, die um die Gefährlichkeit des Tangotanzens wissen, das Eine vom Anderen auseinander zu halten vermögen?

Wie Du schon sagst - es gibt sie, die funktionierenden Partnerschaften von zwei Tango-Tänzern...

Ich für meinen Teil habe mich ganz eindeutig dafür entschieden, möglichen Beziehungen innerhalb einer Tangoszene nicht von vorne herein auszuweichen und bin überzeugt davon, dass sich diese Welten nicht gegenseitig ausschließen.

Vielleicht ist es auch nur eine Wunschvorstellung - wer weiß. Aber eine Chance wird eine Beziehung mit einem Tanguero bei mir ganz sicher bekommen. Ich würde mir sonst ganz wichtige Bereiche innerhalb meines Lebens nehmen...

Lieben Gruß an Dich! Würde mich interessieren, wie sich dieser Themenkomplex in Deinem Leben weiterentwickelt. Ich hoffe, dass Du uns im Laufe der Zeit noch öfter Einblick gewährst. Ein wunderbarer Blog...

cassiel hat gesagt…

Na ja, die Abkürzungen sind zugegenermaßen sehr plakativ... Irgendwie muß ich ja ein wenig provozieren...

;-)

Raxie hat gesagt…

Ist das wirklich Provokation? Das glaube ich gar nicht mal. Vielleicht hat es auch mit Deiner Distanz zu diesen beiden Themenbereichen zu tun, dass Du sie so bereitwillig auf Buchstabenmixe reduzieren magst? Entschuldige, jetzt bin ich provokativ...

ein Fan hat gesagt…

Warum lehrt das ws hier steht eigentlich kein Tangolehrer?

Wunderbar!

cassiel hat gesagt…

Danke für die Kommentare!

Na ja...

Das Tango-Partnerschafts-Dilemma spielt in einer Liga mit der organisierten Unverbindlichkeit. So ab und zu muß ich ja auch mal sprachlich etwas aufdrehen... Soll ja hier nicht langweilig werden...

;-)

sophia hat gesagt…

Ich muss gestehen, ich habe auf einen Beitrag zu diesem Thema schon einige Zeit gewartet. Cassiel, Du wärest nicht der, für den ich Dich halte, wenn dieser Beitrag nicht erschienen wäre...

Nur mal so gefragt: Bist Du nicht der Schwarm aller Frauen?

Wie gesagt, ich habe auf das Thema gewartet und ich habe versucht, mir zu überlegen, was ich zu dem Thema schreiben würde. Mir ist es nicht gelungen. Dein Beitrag hat eine bestechende Leichtigkeit.

Wenn Du so aussiehst und tanzt wie Du schreibst, dann weiß ich nicht, ob ich Dich auf einer Milonga oder im echten Leben treffen möchte.

;-)

Gruß und Kuss
sophia

cassiel hat gesagt…

@sophia

Du wärest enttäuscht. Optisch bin ich durchschnittlich und im Tango bin ich ein leicht fortgeschrittener Anfänger; es gibt also keinen Grund für Hysterie. ;-)

Danke für Deinen Kommentar!

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag

cassiel

Anonym hat gesagt…

Bei Dir muss man aber ganz schön viel lesen...

(:

Tanguera HH hat gesagt…

Den Anfänger kaufe ich Dir bestimmt nicht ab. Gibst Du eigentlich Unterricht? Wenn ja, wo? Ich würde gerne mal bei Dir eine Einzelstunde buchen- keine Sorge, ich will nur mit Dir tanzen...

:-)

Anonym hat gesagt…

Also ich finde, du siehst das alles zu eng...

La Perla hat gesagt…

Nun habe ich bereits seit einiger Zeit über Deinen Beitrag, Cassiel, nachgedacht. Du schilderst die Situation sehr schön und treffend. Der erste Kommentar von Raxie beschreibt im Grunde genau das, was ich auch darüber denke…. Dennoch fehlt mir ein (Beziehungs-)Aspekt …. Ich möchte versuchen ihn zu beschreiben. Mir fehlt der dritte Stuhl zwischen dem wir Tanzen. Im Grunde bewegen wir uns doch in einem dreidimensionalen Raum … Neben der organisierten Unverbindlichkeit (mit mehreren Tänzer/innen), dem Wunsch nach einer intensiven lang andauernden Liebesbeziehung mit (möglichst) einer/einem Tangotänzer/in (auch ich bin da eher altmodisch, Cassiel) UND einer intensiven auf Verbindlichkeit und Regelmäßigkeit basierender Tanzpartnerschaft. Die Anbahnung einer Liebesbeziehung – die die von Raxie beschriebenen Wege gehen kann – vollzieht sich schwierig genug, Cassiel, erinnerst Du Dich an Deinen Beitrag zur Nähe und Distanz auf einer Milonga? Aus der organisierten Unverbindlichkeit herauszutreten und den Wunsch nach einer intensiveren (nahen), auf tänzerischer Entwicklung basierender, Tanzpartnerschaft zu äußern, finde ich ebenso schwierig, denn damit wird die Unverbindlichkeit verbindlicher. Aufgrund der „Distanz und Nähe“ beim Tangotanzen, fällt mir dieses Ansinnen auch sehr schwer …

cassiel hat gesagt…

@La Perla

Danke für Deinen ausführlichen Beitrag! Der dritte Stuhl oder die dritte Dimension, die Du ansprichst kann ich zwar nachvollziehen, das ist aber für mich kein Problem. Ich lasse natürlich in meinen Gesprächen am Rande der Tanzfläche immer wieder einen Testballon steigen. Bekomme ich ein Echo, so entwickelt sich eine Freundschaft. Bekomme ich kein Echo, so bleibt es bei der organisierten Unverbindlichkeit. Vielleicht habe ich Dich ja auch nicht richtig verstanden; ich sehe da überhaupt kein Problem.

Feste Partnerschaften beim Tango, die einen (wie auch immer gearteten) Anspruch begründen, lehne ich ab. Das mache ich nur dann, wenn ich mich explizit zum Tango verabredet habe und z.B. zu einer Milonga in eine andere Stadt fahre. Da gehören die ersten drei und die letzten drei Tangos meiner Begleiterin.

Vielleicht schreibst Du noch kurz, ob das Deine Gedanken getroffen hat - oder ob ich komplett an Dir vorbeigeschrieben habe.

lg

c.

Raxie hat gesagt…

@la Perla

Hmm ja, da ist viel dran! Deine Ausführungen haben mich jetzt auf andere Gedanken kommen lassen.

Ich bin eigentlich zu kurz beim Tango, um jetzt diesen provozierenden Gedanken aussprechen zu dürfen, aber er hat sich mir schon mehrfach aufgedrängt: Es hat mich von Anfang an überrascht, wie viele Singles es beim Tango gibt. Und bei den Hardcore-Tänzern, also denen, die ihre Freizeit mehr oder weniger auf Milongas verbringen, scheinen die Singles ganz klar zu überwiegen (mein Eindruck, nicht abgesichert). Kann es vielleicht sein, dass diese Menschen im Tango einer Illusion hinterhertanzen? Dem vollkommenen Einklang mit einem anderen Menschen? Dieses innere VErschmelzen kann ja unglaublich erfüllend sein - einfach traumhaft schön. Mitunter mag frau ja nach ganz besonderen Tänzen die Augen gar nicht wieder öffnen...

Und diese Illusion lässt sich ja fast nur aufrechterhalten, wenn man den dazugehörigen Tänzer nicht näher kennenlernt. Wenn man es bei der Unverbindlichkeit belässt, aber die Hoffnung nicht begraben wird, dass es sich bei dem Tänzer um den perfekten Mann/Partner handeln könnte. Sobald man sich auf diesen Menschen auch außerhalb des Tanzens einlässt, könnte die Faszination dahin sein. Man ist dann mit der Realität konfrontiert und kann nicht mehr abtauchen in Illusionen und Träumereien.

Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe. Entschuldige bitte, falls nicht. Wer weiß, vielleicht kompensiert der TAngo bei einigen auch einfach nur die fehlende (Liebes)-Beziehung? Das ist jetzt provokant und ich kann es nicht mal richtig für mich beantworten. Aber ich werde das beobachten. Und im Grunde genommen bin ich überzeugt davon, dass man auch als glücklich liierter Mensch im Tango noch völlig dahinschmelzen kann - durchaus auch mit anderen Partnern als mit dem eigenen Lebenspartner. Aber welchen Träumen oder Illusionen gibt man sich dann noch hin? Ob sich im eigenen Empfinden wohl etwas ändert, wenn man/frau plötzlich nicht mehr als Single zur Milonga geht? Eine interessante Frage, wie ich finde...

cassiel hat gesagt…

@Raxie

An Deinem Gedanken ist sicher etwas dran. Eigentlich nimmst Du das vorweg, was ich in einem Beitrag, der noch nicht fertig ist, einmal thematisieren will. Es geht um die unerfüllte Liebe. Das ist ein persische Märchen, das ich deutlich einkürzen muß. Mal sehen, wann ich den Beitrag fertig schreiben kann...

Stay tunedlg

c.

La Perla hat gesagt…

@cassiel

Wir sind nur etwas aneinander vorbei … vereinnahmende (Tanz-)Partnerschaften lehne ich auch ab, und klar – Freundschaften entstehen wären der „Tangoplauderei“ am Rande einer Milonga…

Mir geht es manchmal so, dass ich mit manchen Tänzern gerne noch besser tanzen und mit ihnen vielleicht mal die eine oder andere Practica besuchen möchte. Das Dilemma liegt für mich dann darin, dass genau die Sorge um die Gefahr der Vereinnahmung (die Aufgabe der Distanz?) auf beiden Seiten mich davon abhält zu fragen…. Deine Reaktion ist in gewisser Weise auch ein Beispiel dafür ;-).
Nun, dazu gäbe es vielleicht noch mehr zu sagen, schreiben bleibt dann doch zu „eindimensional“ …

Dir noch einen sonnigen Tag…

La Perla


@raxie

Interessante Gedanken… und ich glaube, Du liegst mit einigen Vermutungen gar nicht so verkehrt. Deine Beobachtungen über die Hardcore-TänzerInnen teile ich.

„Distanz und Nähe“ gehören für mich, die sich auch gern der Illusion der inneren Verschmelzung und des vollkommenen Einklangs hingibt, zum Tango dazu. Und gerade die Distanz ist für mich das Verführerische dabei ;-).

Je mehr ich schreibe, desto verwirrender finde ich die Auseinandersetzugn mit der „Nähe und Distanz“ im Tango! Ich wünsche mir jedenfalls, dass das Tangotanzen mir in einer Partnerschaft lebend ebenso viel Freude und Illusion bereitet, wie ohne.

cassiel hat gesagt…

@La Perla
> Das Dilemma liegt für mich dann
> darin, dass genau die Sorge um
> die Gefahr der Vereinnahmung
> (die Aufgabe der Distanz?) auf
> beiden Seiten mich davon abhält
> zu fragen….
Also das verstehe ich jetzt nicht so ganz. Ich finde eine offene Frage, die jede Antwort erlaubt, zulässig - ja mehr noch: Sogar sehr erwünscht...

> Deine Reaktion ist in gewisser
> Weise auch ein Beispiel dafür ;-).
Welche Reaktion meinst Du? ;-)

lg

c.

La Perla hat gesagt…

@cassiel

..ohne Verabredung dürfte ich vielleicht mehr als drei Tänze am Anfang und am Ende mir Dir tanzen ;-)

:-) La Perla

cassiel hat gesagt…

;-)

frida hat gesagt…

Ein interessantes Thema - und wahrscheinlich, keine Ahnung - ein Thema was einen über kurz oder lang beschäftigt, wenn man Tango tanzt. Ich denke, Tango spricht eine besondere Art von Menschen an. Vielleicht öffnet der Tanz ein Fenster was vorher nicht da war - eine gefährliche Sache, möglicherweise ein "Selbsterfahrungstrip"? Die Nähe und auch wieder die Distanz ist glaube ich eine Erfahrung, die man im "normalen" Leben - oder bei anderen Tänzen nicht macht. Wie gesagt schön, aber auch gefährlich - und das macht u.a. auch die Sucht aus?! Ev. ist auch auch die Reduktion ;-) (komisches Wort), auf die Männlichkeit und Weiblichkeit (ohne Wertung) was mich als Frau, vielleicht auch gerade deswegen, weil das in der heutigen Zeit etwas verloren gegangen ist, anspricht. Ich kann mich fallen lassen - beim Tanz hingeben und ganz "ich" sein. Ja, und dieses "ganz Frau" sein klammert natürlich das TBD ;-) nicht aus. Warum sollte es auch - es kann immer passieren.

Finde Dein persönliches Dilemma - eigentlich kein Dilemma. Könnte mir wahrscheinlich eine Beziehung mit einem "Nicht-Tanguero" auch nicht vorstellen (abgesehen davon, wo sollte man das zeitlich auch unterbringen ;-).
Aber warum vor etwas Angst haben, was immer, egal ob Tangobeziehung oder nicht, gewisse Risiken mit sich bringt, Risiken nicht nur für die Beziehung auf für den Tanz - aber - Garantie hat man nie. Die Frage ist nur, kann eine Beziehung in der Tangoumgebung bestehen? Ich weiss es nicht - ist wohl ein hartes Stück Arbeit und Veränderung - aber möglicherweise hat sie mehr Tiefe als andere, weil man sich vorher schon "anders" ev. "tiefer?" kennenlernt? Deswegen :-) vielleicht traust Du dich irgendwann ggf. doch mal von dem linken Heuhaufen zu fressen.

Wahrscheinlich kann man anfangs besonders innig mit jemanden tanzen, weil eine Scheu abfällt oder zumindest eine gewisse Gelassenheit da ist, um sich dem Tanz hinzugeben (was die Intensität nicht schmälert). Ich glaube, mit dem Wunsch hinzugehen, dort eine Partnerin/Partner zu finden ist der falsche Ansatz. Man geht tanzen, weil mein heillos diesem gottverdammten (entschuldigung) Tanz verfallen ist - aber wenn's passiert, passiert es - und wenn es passiert hat es wahrscheinlich noch eine weitere Dimension und die Intensität, ;-) nicht aber die Gelassenheit, wird noch größer.

Die Schwierigkeit kommt wahrscheinlich erst dann - verträgt sich Tango und eine Beziehung - aber das ist dann dein nächstes Thema TPD ;-)

cassiel hat gesagt…

@frida

Ich kann Deinen Ausführungen nichts mehr hinzufügen. ;-) Vielen Dank...

Sitze noch im Büro. Jetzt aber auf nach Hause...

lg
c.

Raxie hat gesagt…

@Frida

auf den Punkt gebracht! Tolle Ausführung! Und sehr viel Wahres dran, wie ich finde...