Das Wichtigste ist es zu wissen, warum wir tanzen wollen. Wir tanzen die Einsamkeit in uns, die wir durch nichts kompensieren können. Diese Lücke, in deren Leere wir Bewegung bringen, ist der Tango.
The important thing is to know why we want to dance. We dance a solitude that we have inside us and cannot occupy with anything. This gap, that emptiness to which we put movement is the tango.
Lo importante es saber para qué queremos bailar. Bailamos una soledad que tenemos dentro de nosotros y no la podemos ocupar con nada. Ese vacío al que le ponemos movimiento es el tango.
Carlos Gavito (1942 -2005) zitiert nach La potranca
englische Übersetung Tango Commuter
[deutsche Übersetzung ergänzt]
englische Übersetung Tango Commuter
[deutsche Übersetzung ergänzt]
13 Anmerkung(en):
aus Bs As:
natürlich machen sich die Tangueras/os auch hier tiefere Gedanken. Aber kaum jemand würde sich z.B. selber in Frage stellen, wenn von anderer Seite Ärger angesagt ist, wie es die Spiegelgesetze suggerieren. Egal ob man etwas zu sagen hat oder nicht, das Ego bleibt. Ich höre hier ständig Aussagen, die vor Wichtigkeit nur so strotzen, aber da muss man schon hinter die Fassade schauen, bevor man diese ernst nimmt. Selbstdarstellung ist eine grosse Kunst hier (das meine ich ganz wertfrei). Und die Menschenkenntnis, die ich aus Europa mitgebracht habe, muss ich hier immer wieder relativieren. Die Codes im Umgang miteinander lernt man nicht so schnell, und nicht, ohne manchmal auf die Schnauze zu fallen.
Falls jemand gerade von der Milonga nach Hause kehrt: auf Deutschlandradio Kultur läuft noch bis 3 Uhr die Lange Nacht von Buenos Aires.
nochmal aus Bs As:
zu dem Zitat von Gavito:
das Gefühl von Einsamkeit ist vielleicht das Element, das uns Europäer und die Argentinier verbindet. Die für mich noch offene Frage ist, ober der Tango dieses Gefühl beseitigt oder nur kompensiert. Wie seht ihr das?
Hallo Anonym aus BsAs - wie spät ist es eigentlich bei Euch? - Der Titel eines Spielfilms lautet "Zusammen ist man weniger allein" - vielleicht läßt sich das auf den Tango paraphrasieren? Also: Wer Tango tanzt, ist weniger allein - aber immer noch ein wenig …
aus Bs As:
Hallo Elbnymphe:
hier ist es jetzt ca. 21.30und ich mache mich gerade fertig zur Milonga. Einsam werde ich mich nicht fühlen, das ist schon geregelt, und wie der Abend wird, das lasse ich noch offen. Vamaos a ver.
Ich wünsche Dir einen schönen Abend.
Komme gerade nach Hause... Die Sendung im DLF ist wohl vorbei...
Allen eine gute Nacht...
Hallo Cassiel,
hier in Bs As geht die Nacht jetzt erst los. Ans Schlafen denke ich in ca.
6 Stunden. Euch wünsche ich dann ein schönes Frühstück.
abrazos
Hallo anonym in Buenos Aires,
magst Du nicht einen kleinen Gastbeitrag über Deine Milongaerfahrungen in BsAs schreiben und Dir dazu einen (fiktiven) Namen ausdenken?
Meine eMail Adresse findest Du unten auf der Seite.
Ich denke, das würde alle Leserinnen und Leser hier sehr interessieren.
Viele Grüße an den Rio de la Plata
cassiel
Zu dem Zitat kan ich nur "ja" sagen. Ein 'Haken' dabei ist aber für mich, dass man den Tango nicht alleine tanzt, sondern mit dem jeweiligen Partner und auch den anderen Paaren. So passiert es, dass sich diese o.g. Lücke im Idealfall mit einer Ruhe, die "es ist alles gut" ausstrahlt, füllt, manchmal jedoch die Einsamkeit verschlimmert, zur Unruhe und gar Traurigkeit steigert.
Selbstdarstellung empfinde ich persönlich als unnütz, ich bin wie ich bin und will so akzeptiert werden, ohne Maske und Getöse (jeder trägt natürlich auch mal eine Maske! Aber ich muss mich z.B. nicht halb nackig machen, damit ich bemerkt werde ;))). Wer das Sein erkennen mag, darf gerne nahe kommen und wir halten uns gegenseitig für eine Weile.
Darf ich mal eine offene Frage stellen?
Gibt es denn Deiner Meinung nachüberhaupt keine Aussicht auf Besserung?
aus Bs As:
das mit dem Gastkommentar überlege ich mir, aber eigentlich ist es mir lieber hin und wieder punktuelle Eindrücke zu schildern.
Zur "Selbstdarstellung": auch wenn ich mich genau so gebe, wie ich vermeintlich bin, stelle ich mich dar. Es geht hier und dort , glaube ich, mehr um den Aspekt, welchen Teil ich von mir zeige. Und da darf man ruhig sehr wählerisch sein, welche Facetten man offenbart, und welche man besser der Umwelt erspart. Es ist im Grunde wie mit Körpergerüchen. Nicht alles, was es da so gibt, ist präsentabel, und nur wenige sehr engstehende Personen dürfen merken, wie man nach der Arbeit oder um 7 in der Früh riecht. Und erst da beginnt die Einsamkeit kleiner zu werden.
saludos
Wir tanzen die Einsamkeit in uns, die wir durch nichts kompensieren können... in anderen Worten: wir drücken unsere Seele aus, wir halten sie nicht mehr gefangen im Körper, wir leben die Freiheit aus, die in einer Tanz-Bewegung enthalten ist...
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