Montag, 30. November 2009

Für die neue Woche 39: Aníbal Troilo, Floreál Ruíz - Yuyo verde

Das vergangene Wochenende stand bei mir musikalisch unter dem Eindruck des Werkes von Aníbal Troilo - da hatte ich erheblichen Nachholbedarf. Natürlich habe ich ein paar CDs von ihm und ich spiele ihn auch regelmäßig beim Auflegen. Bislang war mein emotionaler Zugang zu seinen Interpretationen für mein Empfinden unzureichend. Ich habe ihn bislang nicht so geliebt, wie ich andere Interpreten liebe. Eine Spätfolge des Films Tango Lesson? Ich weiß es nicht. Ich habe beispielsweise zu Quejas de bandoneón nie einen besonderen Zugang gefunden. Also gut! Ich habe mir intensiv verschiedene Aufnahmen angehört und siehe da, mich packte es und ich habe endlich den emotionalen Zugang zu diesem Interpreten gefunden. Erleichterung macht sich breit (ich dachte schon, mit mir stimmt etwas nicht).
Ich habe die Sammlung der größten Instrumentalerfolge (aus der Serie: "Tango Argentino 20 Temas") mehrmals angehört und sein Werk an Vokaltangos (u.a. mit Fracisco Fiorentino, Alberto Marino, Jorge Casal, Raul Beron, Roberto Goyeneche) im Vergleich gehört. Jetzt fühle ich mich vertrauter. Das waren drei Abende mit jeweils mehreren Stunden spannender musikalischer Entdeckungen.

Ich möchte hier noch einmal nachdrücklich allen Leserinnen und Lesern empfehlen, sich intensiv mit der Musik vertraut zu machen. Ich weiß nicht wieviele Stunden ich inzwischen auf dem heimischen Sofa verbracht habe. Es ist immer wieder spannend. Natürlich hat es keine unmittelbare sofortige Auswirkung auf meinen Tango (der ist phasenweise immer noch so unbeholfen wie vor Jahren). Aber so langsam spüre ich, welche Schätze es (auch tänzerisch) da noch zu entdecken gilt.

Und was macht der Tango-Blogger sonst so an seinen langen Winterabenden? Nun, ich habe auch ein neues Tango-Theater aus Bs As auf DVD gesehen. Doch dazu werde ich ein anderes Mal schreiben.

Das Stück ist übrigens bei Goear.com falsch etikettiert. Es handelt sich tatsächlich um Yuyo verde.

1 Anmerkung(en):

Rory Dixon hat gesagt…

Hallo Cassiel,
ich freue mich sehr für Dich, dass Du einen Zugang zu Troilo gefunden hast. Er ist für mich einer der intensivsten Tangointerpreten, zu Troilo tanzen ist immer sehr besonders und anspruchsvoll. Und das Bandoneon - Solo am Ende von Suerte Loca mit Fiorentino ist für mich eine der schönsten Tangomusikstellen überhaupt und jedesmal wieder absolut umwerfend. Das schafft nur Troilo.
Eine schöne Woche
wünscht
Rory
P.S.: das ist wirklich auf goear falsch beschriftet, der Sänger von Yuyo Verde ist nämlich nicht Alberto Marino, sondern Floreal Ruíz