Montag, 30. März 2009

Tango im Film 9: Man muß mich nicht lieben

[Frankreich 2005 Originaltitel: Je ne suis pas là pour être aimé - Trailer]

Endlich Licht am Horizont... ein Film mit einer Tango-Szene bei dem ich mich nicht über den restlichen Plot ärgern mußte; eine leise erzählte Geschichte, die mich sofort an den Film Lost in Translation erinnert hat. Und der Tango mit Geraldine Rojas und Javier Rodriguez ist ganz nach meinem Geschmack... ;-)


Tango im Film 8: The Tango Lesson

Also... auf geht's. Vor diesem Eintrag habe ich mich lange gedrückt. Ich denke, ich gehöre der verschwindend geringen Minderheit an, die den Film nicht gut findet. Sicherlich ist Pablo Veron ein großartiger Tänzer. Mir sind die Tangoszenen zu technisch; zu seelenlos getanzt. Sally Potter wirkt auf mich zu verbissen. Die Geschichte ist mir zu konstruiert.

Aber ich lasse mich gerne auf andere Meinungen ein.

Tango im Film 7: Moulin Rouge

Es wird Zeit, die Serie "Tango im Film" fortzusetzen... sonst findet die ja nie ein Ende. ;-)

Heute gibt es den Tango de Roxanne aus dem Film Moulin Rouge. Das Stück ist ursprünglich von der Gruppe The Police (Sting u. a.)


Für die neue Woche 4: Osvaldo Pugliese - A Evaristo Carriego

Diese Woche gibt es ein Stück von einem meiner Lieblings-Tangokomponisten bzw. -Interpreten: Osvaldo Pugliese. Das Stück heißt A Evaristo Carriego (Evaristo Carriego war ein argentinischer Schriftsteller). Dieser Tango ist vielleicht ein typische Pugliese, ein strenger und akzentuierter (Schritt-)Rhytmus und zwischendurch immer wieder sehr leise und lyrische Passagen.

Allen Leserinnen uns Lesern einen guten Start in die neue Woche.

Samstag, 28. März 2009

Was war das?

Gestern abend war ich noch schnell auf der wöchentlichen Milonga. Eine seltsame Stimmung! Ich kann nicht genau festmachen, woran es lag. Sicherlich habe auch ich meine (anstrengende) Arbeitswoche mitgebracht und habe mich zunächst sehr schwer getan, in den Tango hineinzufinden. Aber... das war es nicht allein.

Ein (für die Tangueras) frustrierender Frauenüberschuss, komisches Licht, eine unorthodoxe Aneinanderreihung der persönlichen Favoriten des DJs? ... Oder Zufall? ... Oder die aktuelle Mondphase? Ich kann den Grund nicht festmachen.

In den zufälligen und beiläufigen Gesprächen am Rande der Tanzfläche wurde es auch häufig thematisiert. Inzwischen steige ich auf solche Gespräche nicht mehr ein. Zu groß ist meine Angst vor einer self-fulfilling prophecy.

Hmmm...

Wahrscheinlich ist es das Beste, wenn ich mir nicht so viele Gedanken mache.

Donnerstag, 26. März 2009

Nur ganz kurz...

[Heute erdrückt mich die Arbeit, sitze immer noch...]

Heute gibt es nur ganz schnell ein schönes Zitat (gefunden bei La Potranca):
There are two secrets to being a great tango dancer. The first is having a hole in yourself that you cannot fill, and the second is the luck to fall upon tango as the thing you try to fill it with.
Jaimes Friedgen


[Es gibt zwei Geheimnisse ein großer Tangotänzer zu sein. Erstens: Du hast eine Lücke in Dir, die Du nicht ausgleichen kannst. Zweitens: Du stolperst glücklicherweise über den Tango und betrachtest ihn als etwas, mit dem Du diese Lücke zu füllen versuchst.]

Mittwoch, 25. März 2009

... und noch ein komischer Gedanke

Die kürzeste mir bekannte Poetik (= Lehre von der Dichtkunst) stammt von Hilde Domin aus dem Jahr 1964:
Lyrik

das Nichtwort
ausgespannt
zwischen Wort und Wort.
[Hilde Domin aus dem Lyrik-Band: Hier, Frankfurt, 1964.]

In meiner virtuellen Schatzkiste findet sich folgende Weisheit über den Tango:
The secret of tango is in this moment of improvisation that happens between step and step. It is to make the impossible thing possible: to dance silence. This is essential to learn in tangodance, the real dance, that of the silence, of following the melody.

[Das Geheimnis des Tangos liegt in diesem Moment der Improvisation, es passiert zwischen Schritt und Schritt. Es macht das Unmögliche möglich: Man tanzt Stille. Dies ist das Wesentliche beim (Er-)Lernen des Tangos - des echten Tanzes, des Tangos der Stille, der der Melodie folgt.
Carlos Gavito - zitiert nach Tango-E-Vita]


...

Dienstag, 24. März 2009

Graffiti

Zwischendurch gibt es ein kleines Juwel aus meiner virtuellen Schatzkiste - einem Ordner in meinem Rechner mit Links, Texten usw. ...

Das Grafitti habe ich einmal irgendwo auf dem Weg zu einer konspirativen Hinterhofmilonga gesehen. Leider kann ich mich nicht mehr genau erinnern, wo es war. Das ist aber letztendlich auch egal.

Dance - not to impress, but to express...

[Tanze - nicht um zu beeindrucken, sondern um etwas auszudrücken...
oder etwas freier und eleganter übersetzt:
Tanze - nicht für den Eindruck, sondern für den Ausdruck...
]

Montag, 23. März 2009

Juwelen bei YouTube 4

Im Rahmen der Reihe Juwelen bei YouTube geht es heute nicht um Musik oder um eine Aufführung eines Tangos. Heute geht es um die sog. didaktischen Kurzvideos (jedenfalls nenne ich sie so). In solchen Videos wird häufig eine spezielle Figur vorgestellt (z.B. der Gancho, die Volcada, die Sacada usw.). So wunderschön diese Kurzvideos auch sein mögen, meines Erachtens geht eine Gefahr von ihnen aus. Sehr ehrgeizige Tangueros meinen, aus diesen Videos kann man so viel Wissen ziehen, daß man den Tango quasi auf der Überholspur lernen kann. Welcher Typ Tanguero dabei entstehen kann, ist in diesem Psychogramm nachzulesen.

Nun gibt es bei YouTube nicht nur kurze Beiträge zu einzelnen Figuren, nein es gibt auch komplette Tangokurse. Ich habe mal in meinem Linkarchiv gewühlt und stelle einige Projekte vor (obwohl ich sie eigentlich nicht empfehlen kann). Diese Auswahl erhebt freilich nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.

  • Den Reigen der Video-Tutorials eröffnet Dario's Tango Guide von und mit Claire und Dario da Silva. Inzwischen sind 21 Beiträge verfügbar. Im ersten Beitrag geht es um die Umarmung, das Gehen und eine Basis-Sequenz. Die Folgebeiträge sind bei YouTube schnell auffindbar.

  • Carlos Esquena hat inzwischen 28 Tango Exercises eingestellt. Im ersten Teil erklärt er ausführlichst die richtige Haltung.

  • Osvaldo Zotto und Mora Godoy haben einen 36-teiligen Anfängerkurs auf Video produziert. Die einzelnen Abschnitte sind auch bei YouTube zu finden (leider in verschiedenen Accounts aber mit ein wenig Geduld findet man die Beiträge). Auch bei dieser Produktion werden konkrete Schrittfolgen erklärt. Im ersten Teil geht es um die richtige Haltung.

  • Fabian Salas vermittelt den Tango in 10 Easy Lessons. Ich habe jetzt nicht lange gesucht. Den ersten Teil beginnt er mit Übungen im Gehen.

  • Sundi West und Patrick Marsolek (www.tangohelena.com) stellen einen Kurs mit 9 zweiteiligen Folgen vor. Auch hier beginnt der erste Teil mit Gehübungen.

  • Oscar and Maria Ann Casas (www.tangoargentino.ca) haben einen Anfängerkurs in 6 kurzen Beiträgen eingestellt. Hier geht es erfreulicherweise zunächst einmal um das Führen und den Fluss von Energie. Der erste Teil ist jedenfalls unter der Überschrift Intention in the Lead eingestellt. Das gefällt mir schon deutlich besser.

Mein höchst subjektive Meinung? Mir sind fast alle Einführungen zu technisch. Es wird zu sehr auf Schrittfolgen eingegangen. Und ich denke, daß manche Tango-Begeisterte in der Gefahr stehen, den Tango auf das Technische - also konkrete Schrittfolgen zu reduzieren. Im Unterricht mag das in Ordnung sein; notfalls können Lehrer bei Fehlentwicklungen sofort eingreifen. Bei einem Video-Kurs entfällt dieses Korrigieren. Das ist m.E. eine gute Quelle für Fehlhaltungen. Natürlich muß man irgendwie anfangen aber ich habe nach einem abstrakteren Zugang zum Tango gesucht - vielleicht nach einem Weg, der das Körpergefühl anschaulicher transportiert.

Nachdem ich nun einen kurzen Überblick über die verschiedenen Kurskonzepte bei YouTube gegeben habe, will ich nun meinen Favoriten vorstellen. Technisch sind die Beiträge arg limitiert. Aber der Ansatz ist so erfrischend anders, daß es mich zunächst überrascht hat. Diese kurze Einführung kommt mit drei Beiträgen aus.
  1. Posture and Balance
  2. Musicality
  3. Contract of Engagement
Nun, ich bin kein Tango-Experte, aber für mein Empfinden lohnt es sich, diese drei Videos einmal in Ruhe anzusehen. Mir haben sie am besten gefallen.







Wie gesagt: Ich bin kein Tango-Experte. Gerne lese ich andere Meinungen in Kommentaren.

Für die neue Woche 3: Astor Piazzolla - Tristezas de un doble A

An diesem Montagmorgen gibt es ein eher unbekannteres Stück vom Meister (Astor Piazzolla). Tristezas de un doble A; das kann man kaum angemessen übersetzen. AA oder "Doppel A" steht für Alfred Arnold ein Instrumentenbauer in Carlsfeld (Eibenstock), einem kleinen Ort im Erzgebirge. Seine Instrumente sind unerreicht und sein Wissen ist teilweise untergegangen (Weitere Informationen bei Wikipedia). Also beschreibt dieses Werk die Traurigkeit eines alten Bandoneons.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich einen guten Wochenstart.


Sonntag, 22. März 2009

Ewald, der Event-Fotograf - Eine Schmähschrift

Heute geht es um eine Begleiterscheinung vom Tango in Zeiten von Web 2.0. Leider ist immer häufiger zu beobachten, daß Fotografen von Web-Portalen Tangoveranstaltungen entdeckt haben und dort ein Blitzlichtfeuerwerk abfackeln, daß man meint, man wäre auf dem Bundespresseball und nicht auf einer Milonga.

Auf einer zugegebenermaßen nicht ganz leeren Tanzfläche war ich schwer beschäftigt, meine Tanzpartnerin sicher durch die Heere von Tanzpaaren zu führen und pötzlich stand Ewald im Weg. Ewald ist Event-Fotograf, er ist also im Auftrag eines regionalen Web-Portals unterwegs um die Highlights des sozialen Lebens einer Region in Bildern einzufangen. Im Zeitalter der Digitalfotografie kostet so etwas ja auch fast kein Geld mehr. Gut! Man muß eine Kamera haben. Aber die teure und langwierige Filmentwicklung ist weggefallen.

Mittlerweile sind Speicherchips einem dramatischen Preisverfall ausgesetzt, so kann man also einige Gigabyte in der Tasche haben und schon geht es los. Weil Bilder bekanntlich wirklich das Wichtigste auf der Welt sind, steht Ewald selbstverständlich auf der Tanzläche und hält sein Objektiv direkt auf die Gesichter der Tanzenden. Nun sind Milongas üblicherweise nicht mit Flutlicht beleuchtet. Das macht nichts, denn Ewald hat einen Monster-Blitz mitgebracht der es schon richten wird. Ewald ist so unauffällig wie ein Exhibitionist. Sollte jemals ein Kamerahersteller einen Preis für "kreative Kamerahaltung" ausloben, Ewald wäre in der Endauswahl.

Ewald zielt also mit seinem Monster-Objektiv direkt auf das Gesicht meiner Tanzpartnerin. Gott sei Dank kann ich noch eine schnelle Vierteldrehung einbauen und bringe einige Paare zwischen Ewalds Objektiv und dem Gesicht meiner Tanzpartnerin. Puh! Gerade noch einmal gutgegangen.

Spricht man Ewald direkt darauf an, erntet man Unverständnis. Er kommt nicht einmal auf die Idee, daß seine Bilder ein Intimitätsbruch sein könnten. Schließlich möchte jeder einmal schöne Bilder von sich beim Tango haben.

Nun denn! Wir werden wohl damit leben müssen, daß die Ewalds dieser Welt als moderne Reinkarnation eines apokalyptischen Reiters den Tango entdecken und mit ihren digitalen Spiegelreflexkameras und Super-Zooms (18-300mm Brennweite - wie praktisch, da reicht ein Objektiv für den ganzen Abend) auf die Jagd gehen.

Samstag, 21. März 2009

OT: Clint Eastwood über Demut

Ich hatte mir das folgende Interview am 28. Februar aus der SZ aufgehoben. Ohne weiteren Kommentar sei hier ein Ausschnitt veröffentlicht...

SZ: Es ist naiv, aber man erwartet von einem Regisseur, der so bewegende Filme wie "Million Dollar Baby" oder "Gran Torino" dreht, eine gewisse emotionale . . .

Eastwood: . . . es zahlt sich nicht aus, während der Arbeit mit seinen Gefühlen hausieren zu gehen. Sie stecken in der Geschichte und im Drehbuch. Ich brauche ein ruhiges und konzentriert arbeitendes Team, um diese Geschichte umzusetzen. Ich brauche den richtigen Rhythmus, verstehen Sie?

SZ: Alles eine Frage des Rhythmus?

Eastwood: Rhythmus, ja, das können Sie vom Jazz lernen. (Pause). Verantwortung. (Pause). Demut schadet auch nicht. Ich hab' Demut meinem Team gegenüber. Verunsicherte Leute killen jedes Projekt. An einem Film hängen viele Leute, Familien, Häuser, die sie abbezahlen müssen. Also liefert man besser gute Arbeit ab. Dazu gehört, dass der Häuptling seinen Indianern vermittelt, dass sie gute Indianer sind. Und ich bin der Häuptling.

Interessiert? Das gesamte Interview gibt es hier.

Freitag, 20. März 2009

Was macht ein Tanguero am frühen Morgen?

Es gibt eine neue Rubrik in der Tango-Plauderei: Homestory. Und auch gleich den ersten Eintrag...

Blick in den WäschetrocknerAuf geht's! Das Wochenende steht vor der Tür. Kleidung im fröhlichen Schwarz liegt gewaschen und getrocknet bereit. Jetzt muß das alles nur noch gebügelt werden. :-(

Donnerstag, 19. März 2009

Juwelen bei YouTube 3

Tja... eigentlich wollte ich heute einen Beitrag unter der Überschrift: Tango, Empathie und andere soziale Fähigkeiten schreiben. Der Beitrag wurde aber nicht rund und meine Zeit wurde knapp. Plan B war ein kleiner Tango-Knigge (es gibt zwar schon ungefähr 500.000 Stück im Netz - aber das ist augenscheinlich immer noch nicht ausreichend). Ein Tango-Knigge benötigt aber einen erheblichen Aufwand an Vorarbeiten. Also gibt es einfach einen kleinen Beitrag aus der Reihe Juwelen bei YouTube.

Heute: Großes Kino
Hier wurde an anderer Stelle schon einmal über Tango und Kunst geschrieben. Die Damen und Herren vom Bundessozialgericht sahen Tango jedenfalls nicht als Kunstform. In dem heutigen Videoschnipsel wird das wiederlegt. Für mein Empfinden wird dort ein ewiges Thema der Menschheit noch einmal aufgekocht. Romeo und Julia; Shakespeare war wahrscheinlich der Erste, der es in eine literarische Form gegossen hat. Das Thema ist aber wohl schon deutlich älter.

Was hat das mit Tango zu tun? Ein Mann, eine Frau, eine Liebe, die nicht sein darf, Gewalt und ein trauriges Ende. Das reicht eigentlich an Parallelen. In der Diskussion bei YouTube wird bemängelt, daß es sich nicht um den klassischen Tango Argentino handelt: "Gardel hätte sich wohl im Grabe umgedreht". Das macht aber (jedenfalls nach meiner bescheidenen Meinung) nichts. Ich habe auch einmal (es ist wohl schon 15 Jahre her) im Burgtheater in Wien eine Romeo und Julia Aufführung in der Übersetzung von Erich Fried gesehen (richtig, das ist der Urheber des unsäglichen "Was es ist" Gedichts). Das Bühnenbild bestand nur aus verrosteten COR-TEN-Stahl-Wänden.

Nun aber Schluß mit den Worten...

Und für den Fall, daß nichts sichtbar ist, gibt es hier den Link zum Video bei YouTube.

Mittwoch, 18. März 2009

OT: Das Walker-Hasser-Manifest

Ich sitze noch im Büro. Gerade habe ich kurz die Schlagzeilen bei Spiegel-online überflogen. Mein Auge hakte bei einer Anzeige für ein neues Hörbuch in Spiegel-Shop ein. Klick!

Das Walker-Hasser-Manifest
von Achim Achilles (schöne Alliteration!)

Ein Zitat aus dem Klappentext:
Was als Trend begann, ist zur Volksseuche geworden: das Walken. Die Fans dieser Schleichbewegung hängen auch noch dem Irrglauben an, die slow motion am Stock habe irgendetwas mit Sport zu tun. Achim Achilles hat den Wahnsinn von Anfang an durchschaut und sich den Kampf gegen das Walken auf die Fahnen geschrieben. Dieses aufrüttelnde Hörbuch, gelesen von Heikko Deutschmann, enthüllt die ganze Wahrheit über Freizeitvergeudung, systematische Volksverdummung und ihre schrecklichen Folgen.

"Als der liebe Gott den Menschen erschuf, unterteilte er ihn in drei Klassen. Die Guten waren jene, die aufrecht und ohne fremde Hilfe laufen konnten. Die weniger Guten erhielten einen Knüppel als Stütze und wurden Golfspieler. Der jämmerliche Rest bekam zwei Stöcke und schlurft seitdem als Nordic Walker durch die Grünflächen. Walker sind die Schöpfungsverlierer."
Achim Achilles
Vielleicht ist es besser, daß Achim Achilles nicht über den Tango geschrieben hat. ;-)

Gehe später noch zum Tango...

Puh... drei tangofreie Tage...

... können ganz schön anstrengend sein. Ich werde wohl heute abend mal wieder streunen gehen. ;-) Am kommenden Wochenende bin ich vielleicht beruflich im Rheinland unterwegs. Mal sehen, was ich dort finden werde.

P.S.: So ab und zu muß ich auch mal etwas Arbeiten... dann ist Funkstille bei der Tango-Plauderei. Aber... keine Sorge, die nächsten Beiträge kommen.

Montag, 16. März 2009

Tango im Film 6: Tango (Carlos Saura)

... und weil bei "Tango im Film 5" ebenfalls ein großer Altersunterschied der Tanzenden zu sehen ist, gibt es hier gleich noch eine Alt-Jung-Kombination.

Zu dem Film werde ich nicht viel schreiben. Ich mag ihn nicht besonders. Vermutlich legen viele nur Wert auf die Tango-Szenen. In dem Diskussionsstrang bei YouTube wird häufiger kritisiert, daß der Tanz ohne Passion ist. Das stört mich jetzt nicht besonders. Eine solide Darbietung (wie ich finde). Den Film mag ich insgesamt trotzdem nicht besonders.

Wie immer freue ich mich auf andere Ansichten in Kommentaren.

Und für den Fall, daß nichts sichtbar ist, gibt es hier den Link zum Video bei YouTube.

Irgendein Witzbold hat auch hier eine andere Tonspur unterlegt. Das Video wird natürlich nicht vorenthalten. ;-)

Tango im Film 5: Scent of a Woman

Irgendwie muß die Serie "Tango im Film" ja mal vollständig werden. Also gibt es heute wieder einen Beitrag.

Der aus einfachen Verhältnissen stammende Internats-Schüler Charlie Simms nimmt über Thanksgiving einen Job an. Er betreut den verbitterten und erblindeten Ex-Colonel Frank Slade (Al Pacino), da die Familie über die Feiertage verreist. Kaum sind die beiden allein, geht es auf eine Reise nach New York.


Und für den Fall, daß nichts sichtbar ist, gibt es hier den Link zum Video bei YouTube.

Für die neue Woche 2: New Tango Orquesta - 1919

Natürlich gibt es wieder einen Tango. Hoffentlich bringe ich den Leserinnen und Lesern etwas Neues. Diese Woche gibt es "1919" vom New Tango Orquesta aus Schweden. Auf der Website (siehe Link) gibt es übrigens weitere Stücke, die sehr hörenswert sind (meine persönlichen Favoristen heißen Cinnamon und Elegy). Allen Leserinnen und Lesern eine gute (Tango-)Woche!


Sonntag, 15. März 2009

Den Tango lernen - einmal als Weg betrachet

In letzter Zeit beobachte ich einen seltsam zufälligen Themen-Cluster in meinen Gesprächen über den Tango. Heute muß ich das hier einmal thematisieren.

Es geht um die Frage der Geschwindigkeit beim Erlernen des Tangos. Da sind mir die abenteuerlichsten Vorstellungen begegnet und ich muß gestehen, ich bin ein wenig verunsichert.

Natürlich nutze ich (wenn ich die Zeit habe - und gerade nehme ich mir auch sehr bewußt die Zeit) gerne die Kurse. Es macht zufrieden, wenn man neue Figuren und Schrittkombinationen ausprobieren kann. Etwas befremdlich wirkt es, wenn ich dann auf Tangueras und Tangueros treffe, die mit einem (fast fanatischem) Fleiß neue Elemente lernen und diese dann sehr ehrgeizig auf den Milongas versuchen. Da habe ich meine argen Zweifel.

Mir fällt da die Geschichte von dem Indianer ein, der zum ersten Mal mit der Eisenbahn gefahren ist. Er setzte sich am Zielbahnhof still hin und verharrte einige Stunden. Gefragt, was das solle, erklärte er, sein Körper wäre zu schnell gereist, er müsse jetzt warten, bis seine Seele angekommen sei. Das klingt im erstem Moment vermutlich ein wenig putzig und pathetisch - aber ich denke, es verhält sich mit dem Tango ähnlich.

Nicht umsonst wird die Einstufung bei Festivals häufig in Jahren an Tanzerfahrung gemessen. Das wird seinen Grund haben! Mir persönlich ist es wichtiger, die Musik zu respektieren, als die gewagten Schrittkombinationen immer wieder halbherzig zu probieren. Es ist (für mein Empfinden) nicht besonders schön anzuschauen, wenn ein Paar beispielsweise eine Volcada mehr stolpert als tanzt. Ich verzichte auf solche Versuche bei einer Milonga.

Natürlich setze ich mich der Gefahr aus, daß mein Tanz als monoton und langweilig eingestuft wird. Damit kann ich aber leben.

So! Das war es für heute... Gerne lese ich Ergänzungen, Anmerkungen und andere Meinungen in Kommentaren.

Samstag, 14. März 2009

Noch einmal von vorne?

Gestern habe ich auf Anfrage noch einmal einen Kurs für Anfänger mitgemacht. Eine Dame hatte mich gefragt und ich hatte spontan zugesagt. Nun würde ich mich ja selbst im Tango mit so 4 Jahren Tanzerfahrung immer noch als leicht fortgeschrittenen Anfänger betrachten, aber ich wäre eigentlich nicht auf die Idee gekommen, noch einmal die absoluten Basics zu wiederholen.
Ich bin ohne Erwartungen in den Kurs gegangen. Meine Kurspartnerin tanzt so etwa seit einem Jahr und wir haben uns dann wirklich nur auf die Haltung, Balance und die Musik konzentriert. Es war eine Offenbahrung und ich habe wieder einmal viel gelernt.

Ja, man lernt eben wirklich nie aus.

Donnerstag, 12. März 2009

Der Tangohimmel - Ein Gefühl in Worten (1. Versuch)

Schaut man sich im Internet ein wenig um und liest sich so in die Tangowelt ein, so stößt man ab und zu auf Begriffe wie tango heaven, tango bliss, tango moment oder Kick oder... oder... Es geht immer um den mehr oder weniger hilflosen Versuch, ein Gefühl zu verbalisieren. Ich will hier nicht kneifen und versuche mich ebenfalls an dem äußerst schwierigen Thema. Ich schildere das Gefühl aus der Sicht des Mannes. Und weil mir keine bessere Form einfällt, schildere ich ein konkretes Ereignis. Es ist nicht mein erster Aufenthalt im Tangohimmel gewesen. Den behalte ich für mich, weil sonst meine Anonymität gefährdet wäre. Zu ungewöhnlich waren die äußeren Umstände. Ich schildere also einmal Tangohimmel und zurück während einer "ganz normalen" Milonga.

I cannot teach you the feeling - nobody can teach you the feeling...
(Carlos Gavito (1942 - 2005) einer der großen Milogueros in einem YouTube-Video)

Es war nach einer üblichen wöchentlichen Milonga. Wir standen an der Tür und warteten auf den Verantwortlichen, der das Licht ausschaltete und die Tür verschloss. Alle waren müde, es regnet und jeder hing so ein wenig seinen Gedanken nach. Plötzlich sprach mich eine Frau an. Nennen wir sie einfach Helena [die Himmlische ;-)]. Sie sagte, sie hätte mich und meine Tanzpartnerin beobachtet, es hätte so wunderbar synchron ausgesehen und sie wollte mir einfach ein Kompliment machen.

Ein paar Wochen später erschien sie zu später Stunde auf der Milonga und eigentlich saß ich - schon ein wenig müde - am Rand der Tanzfäche und hing meinen Gedanken nach. Natürlich habe ich sie wiedererkannt, auch wenn ich ihren Namen in der Zwischenzeit vergessen hatte. Sie war - wie sie später erzählte - Studentin und optisch eher unauffällig. Den Tango hatte sie während eines Auslandssemesters in Buenos Aires gelernt. Es war eigentlich mehr ein Reflex - jedenfalls schaute ich quer durch den Raum direkt in ihr fröhliches und ehrliches Lächeln und nickte mit meinem Kopf leicht grinsend Richtung Tanzfläche. Es war eine Tanda mit einigen soliden Tangos aus der Goldenen Ära und natürlich gab es die üblichen Synchronisationsschwierigkeiten, die ich von mir kenne, wenn ich das erste Mal mit einer neuen Tanzpartnerin tanze. (Hört das eigentlich jemals auf?)

Die nächste Tanda begann mit Tanguera (in der Interpretation von Mariano Mores) während eines Ochos wich die anfängliche höfliche Distanz und es fühlte sich eben natürlich an, fortan sehr dicht zu tanzen. Plötzlich war es wieder da; dieses Gefühl, das kaum in Worte zu fassen ist. Irgendwer hat mal gesagt, der Tango wäre "ein Tier mit vier Beinen, zwei Köpfen und einem Herzen". Dieser Spruch fällt mir gerade beim Schreiben spontan ein und im Moment finde ich ihn sehr passend. Mit eigenen Worten beschrieben: Ich konnte plötzlich loslassen und mich nur noch auf mein Gefühl verlassen. Das ständige Scannen der Umgebung ging langsam zurück (Gott sei Dank war die Tanzfläche inzwischen deutlich leerer). Das Führen trat immer mehr in den Hintergrund. Es wurde eigentlich immer mehr zu einem Dialog. Um im Bild zu bleiben: Ich schlug ein Thema vor und sie entgegnete mit ihren Bewegungen.

Üblicherweise ist mein Figuren-Repertoire für Milongas deutlich eingeschränkt. Ich beschränke mich auf die Figuren, die ich wirklich absolut sicher führen kann und die umgebungskompatibel für eine dicht-bevölkerte Milonga sind. Jetzt dachte ich nicht mehr über Figuren nach, ich tanzte einfach. Ich hatte ein Gefühl, daß ich die Figuren nicht einmal mehr führen mußte, ich mußte nur an sie denken. Das reichte vollkommen aus (natürlich werde ich sie wohl schon geführt haben aber das habe ich nicht mehr wahrgenommen). Kurz: Es war einfach traumhaft.

Ich weiß nicht mehr, wie lange es so ging. Ich schätze so eine halbe Stunde. Dann passierte es. Für einen Ocho lockerte sich unsere Umarmung und von hinten hörte ich die Stimme eines anderen Tänzers, der sich verpflichtet fühlte, deutlich wahrnehmbar anzmerken, er sei doch erleichtert, daß wir nicht "aneinanderkleben" würden. Mit meiner rechten Hand spürte ich das Beben in ihrem Schulterblatt. Ganz leise versuchte ich, sie zu beruhigen und sagte, sie solle es sich nicht so zu Herzen nehmen. Zu spät! Sie entgegnete dem Kommentator laut ein: "Blödmann!" Aber der Fall aus dem Tangohimmel war bereits irreversibel passiert. Wir tanzten noch zwei Tangos, aber der Himmel war verschlossen. Nach diesen zwei Tangos wechselte sie ihre Schuhe, verabschiedete sich und ging. Sie kam nie wieder auf die Milonga.

Es war eben einer dieser eher seltenen Momente von absolut gelungenem Tango der süchtig macht. Aber es gibt leider (oder vielleicht doch: Gott sei Dank) keinen gewohnheitsrechtlichen Anspruch auf diese Momente. Sie bleiben ein Geschenk.

Tango im Film 4: James Bond - Never Say Never Again

So ab und zu muß der Tangoblogger auch einmal arbeiten. Also gibt es heute nur einen ganz kurzen Beitrag aus der Reihe Tango im Film.

Ich lasse den Ausschnitt einmal für sich sprechen und erspare mir weiterführende Anmerkungen.

;-)

Kommentare sind natürlich immer willkommen!


Und für den Fall, daß nichts sichtbar ist, gibt es hier den Link zum Video bei YouTube.

Mittwoch, 11. März 2009

Tango im Film 3: Frida

Wahrscheinlich verscherze ich es mir jetzt mit allen weiblichen Leserinnen dieses Blogs. Ich kann nicht anders. Auch diese Tangoszene vermag mich nicht zu überzeugen. So langsam gelange ich zu der Auffassung, daß der größte Feind vom Tango im Film der Tango selbst ist. Na ja, jetzt werde ich erst einmal diese Serie zu Ende schreiben und dann begebe ich mich auf die Suche nach Tangoszenen, die mir gefallen. Wie immer freue ich mich über Kommentare. Ich bin jederzeit bereit, mich auf andere Meinungen einzulassen. ;-)


Und für den Fall, daß nichts sichtbar ist, gibt es hier den Link zum Video bei YouTube.

Nur für Patrick...

... weil er da war und einen Kommentar hinterlassen hat...

In alter Blogger-Kollegialität wird hier gerne sein Blog tangoblog.ch verlinkt. Sehr lesenswert.

Die Punkteregel für die Tangosucht wird hiermit modifiziert.

Regel Nr. 20: Sie schreiben ein Tango-Blog? Addieren Sie 500 Punkte zu Ihrem Ergebnis aus der Multiplitation der Ja-Antworten mit den Tango-Abenden in den letzten 12 Wochen. An den Grenzen der Auswertung ändert sich nichts. :-)))

Gruß nach Basel!

cassiel

Dienstag, 10. März 2009

Anamnesebogen zur Tangosucht

Nachdem hier im Blog in einem Kommentar neulich über die Anzeichen einer Tangosucht geschrieben wurde, habe ich mal im Internet recherchiert. Auf Tangomegusta.de bin ich tatsächlich fündig geworden. Das englische Original findet sich übrigens bei Del Tango, El Amor Y Otros Demonios. Für eine Veröffentlichung in diesem Blog habe ich die Geschichte etwas aufpoliert. Auf beide Quellvorlagen sei ausdrücklich und dankbar hingewiesen.

Vorläufiger Anamnesebogen zur Tangosucht

Liebe Patientin,
Lieber Patient,

nachdem die Tangosucht noch keinen offiziellen ICD-Schlüssel hat, überreicht Ihnen Ihr Arzt diesen vorläufigen Fragebogen Ihrer kassenärztlichen Vereinigung um die Möglichkeit einer Erkrankung an der Tangosucht abzuklären. Bitte gehen Sie die folgenden Fragen gewissenhaft durch. Führen Sie bitte eine Strichliste für Ihre Ja-Antworten.

  1. Empfinden Sie die Farbkombination schwarz-rot als angenehm?
  2. Haben Sie permanent Pfefferminzpastillen in der Jackentasche (Handtasche o.ä.)?
  3. Wünschen Sie sich, Spanisch zu können?
  4. Finden Sie das Reiseziel Buenos Aires attraktiv?
  5. Bringen Sie intuitiv im Alltag Knöchel und Knie ständig zusammen?
  6. Haben Sie ein Paar Tanzschuhe permanent im Auto?
  7. Hören Sie etwa Tangomusik auch außerhalb von Milongas und Practicas?
  8. Finden sich in Ihrem Musikarchiv mehr als 5 verschiedene Versionen von La Cumpasita?
  9. Haben Sie jemals am Arbeitsplatz im Internet nach Tango-Webseiten gesucht?
  10. Sind Sie jemals weiter als 200km für einen Tangoabend gefahren?
  11. Haben Sie jemals einen Einkaufswagen als imaginären Tangopartner genutzt?
  12. Suchen Sie vor einer Reise (egal ob beruflich oder privat) im Internet nach Tangoevents am Reiseziel?
  13. Planen Sie Ihr kümmerliches Privatleben so, daß es nicht mit Tangoabenden in Konflikt kommt?
  14. Haben Sie Entzugserscheinungen (nervöse Unruhe o.ä.) ohne mindestens einen Tangotag pro Woche?
  15. Haben Freunde von Ihnen jemals ernsthaft geplant, Sie für eine Woche zur Umprogrammierung zu kidnappen?
  16. Haben Sie nicht mehr länger Parties bei Ihnen zu Hause, sondern veranstalten Sie Milongas?
  17. Nehmen Sie etwa eigene Tango CDs zu Hochzeiten und Parties mit, um sicher zu gehen, daß Ihre Wünsche auch gespielt werden?
  18. Haben Sie jemals nachts an einem ungewöhnlichen Ort (leerer Parkplatz, im Urlaub am Strand unter Palmen usw.) Tango getanzt?
  19. Hängen an einem wichtigen Ort in Ihrer Wohnung Werbeflyer für Tangoevents?
Multiplizieren Sie nun bitte die Anzahl Ihrer Ja-Antworten mit der Anzahl der Tage, an denen Sie in den letzten 12 Wochen Tango getanzt haben.
(Beispiel: Alle zwei Wochen eine Milonga; das entspricht 6 multipliziert mit 5 Ja-Antworten => Testergebnis: 30 Punkte)


0 - 10 Punkte:
Herzlichen Glückwunsch! Sie sind bestimmt nicht von der Tangosucht befallen. Entspannen Sie sich. Aus statistischen Überlegungen folgt, daß Sie sich vermutlich auch nicht mit dieser Krankheit infizieren werden. Meiden Sie jedoch vorsorglich Räumlichkeiten, die abends von dunkel gekleideten Besuchern mit seltsamen Stoffbeuteln am Handgelenk aufgesucht werden. Hier besteht höchstes Infektionsrisiko.

11 - 30 Punkte:
Sie kennen den Tango entfernt, aber Sie haben ein gesundes soziales Umfeld. Sie finden Stricken und Ikebana sind auch adäquate Freizeitbeschäftigungen. Notfalls können Sie ja noch auf die Orchideenzucht umsteigen. Ein Tangoevent im Quartal gilt auch als unbedenklich. Tanzen Sie aber möglichst nur mit Ihrer Partnerin / ihrem Partner, das minimiert das Infektionsrisiko. Hören Sie bitte niemals daheim Musik von Piazzolla; nehmen Sie die Möglichkeit einer Erkrankung an der Tangosucht nicht auf die leichter Schulter.

31 - 200 Punkte:
In Ihrem Fall muß von einer alarmierend hohen Wahrscheinlichkeit einer akuten Infektion mit der Tangosucht ausgegangen werden. Es gilt nun differenzialdiagnostisch abzuklären, ob bei Ihnen schon von einem chronischen Verlauf gesprochen werden muß. Der Behandlungsplan sieht vor, daß Ihr Musikprogramm daheim auf James Last, Richard Clayderman und Julio Iglesias umgestellt wird (CDs gibts auf Krankenschein). Befolgen Sie bitte genau die Anweisungen Ihres Arztes. Aber, sind wir realistisch, Ihre Prognose sieht äußerst düster aus.

201 Punkte und mehr
Leider zeigt das Testergebnis, daß bei Ihnen die Krankheit bereits chronische und damit irreversible Züge angenommen hat. Da ist nun nichts mehr zu machen. Vielleicht verkaufen Sie Ihr Hab und Gut und übersiedeln nach Buenos Aires. Dort lebt es sich leichter mit dieser Krankheit. Wie? Sie haben Bedenken wg. Ihrer Freunde? Sind wir ehrlich! Sie haben keine Freunde mehr. Jedenfalls keine, die nicht ebenfalls tangosüchtig sind. Die Tangosüchtigen werden Sie natürlich in Buenos Aires besuchen kommen.

Montag, 9. März 2009

Tango im Film 2: Take The Lead

Ich schreibe jetzt mal nichts dazu. Im Grunde reichen die kritischen Anmerkungen aus dem Beitrag Nr. 1 aus. Aber: Immerhin... der Film hat zumindest den Anspruch, eine Botschaft zu vermitteln, das ist ja zumindest etwas.


Und für den Fall, daß nichts sichtbar ist, gibt es hier den Link zum Video bei YouTube.

Tango im Film 1: Shall We Dance?

Nach der Diskussion neulich auf der Heimfahrt von einer Milonga, starte ich heute meine Serie "Tango im Film". Um es vorweg zu nehmen: Nach meiner bescheidenen Meinung gibt es keine guten Tango-Szenen in Filmen. Aber ich lasse mich auch gerne vom Gegenteil überzeugen.

Die Reihe wird eröffnet mit Jennifer Lopez (sie spielt eine enttäuschte, verlassene Tanzlehrerin) und Richard Gere (ein angestellter Anwalt für Erbrecht, der spontan versucht der Monotonie seines Alltags durch den Tanz zu entfliehen). Der Rest der Geschichte ist ein übliches Cinderella-Abziehbild, wie es in Hollywood gern produziert wird. Aber gut! Lassen wir einmal die Rahmenhandlung unbewertet und konzentrieren wir uns auf die Tango-Szene. Wenn es denn tatsächlich Tango ist, was die da turnen. Na gut! Man mag das "polemisch" nennen. Dieses Herumposen ist nun wirklich nicht meins! Mir fehlt in dieser Tango-Szene der Dialog und die Berücksichtigung der Musik. Für mein Empfinden ist der Tanz mit Bedacht auf Außenwirkung aufgeführt. Und da werd' ich bissig. Wie beliebig die Darbietung ist, zeigt das zweite Video. Ein Computer-Enthusiast hat sich (nur mit den üblichen Windows-Bordmitteln) die Mühe gemacht und die Bilder mit neuer Musik versehen. Das passt einfach zu gut. Und damit ist die Musik ausstauschbar. Mehr muß ich da - glaub' ich - nicht schreiben.

Na ja. Das ist nur meine höchst-subjektive Meinung. Gerne lese ich andere Standpunkte in Kommentaren.

Die Original-Szene
[Musik: Santa Maria (Del Buen Ayre) von Gotan Project]

Und für den Fall, daß nichts sichtbar ist, gibt es hier den Link zum Video bei YouTube.

Mit anderer Musik
[Musik: Roxane aus dem Film: Moulin Rouge]

Und für den Fall, daß nichts sichtbar ist, gibt es hier den Link zum Video bei YouTube.

Für die neue Woche: Esteban Morgado - Cinema Paradiso (E. Morricone)

Zum Wochenbeginn gibt es ein Musikstück für alle. Es handelt sich um eine Tangoversion von Cinema Paradiso (Ennio Morricone), gespielt von Esteban Morgado.

Einen guten Start in die neue Woche wünscht...

cassiel


Kein embedded Player zu sehen? Hier ist der Link zur Quelle.

Sonntag, 8. März 2009

Der Morgen danach...

Nein, es ist viel unspektakukärer als die Überschrift es vermuten lässt. Nur: Der Morgen nach einer langen Milonga (sechs Stunden getanzt) bringt eine seltsame Stimmung mit. Vielleicht ist es auch nur die jähe Erkenntnis: Jetzt gibt es die nächsten drei Abende keinen Tango.

Ich sitze mit dem Laptop auf dem heimischen Sofa beim Café. Gerade habe ich den ungewöhnlichsten Non-Tango, der gestern abend gespielt wurde, noch einmal abgehört (Queen: Bohemian Rhapsody). Vielleicht um mir eine abschließende Meinung zu bilden, ob dieses Stück auch in die Liste meiner Non-Tangos darf - oder besser doch nicht. Ich denke, das ist eher für Fortgeschrittene... Abteilung: schwieriger, hinterhältiger Rhythmus außerdem ist der Titel grenzwertig lang. Ich entscheide mich gegen die Aufnahme in meine Playlist.

Es ist irgendwie eine Marotte von mir. Am Morgen nach einer Milonga zwinge ich mich, den Abend noch einmal durchzudenken. Ich überlege mir, mit welchen Damen ich getanzt habe, rufe mir die Namen noch einmal ins Gedächtnis (mit der bitteren Erkenntnis, daß ich einen großen Teil dieser Namen wieder vergessen werde) und höre (soweit in meinem Fundus vorhanden) die Stücke noch einmal, bei denen ein "guter" Tanz gelungen ist (was auch immer "gut" in diesem Zusammenhang heißen mag).

Bei der Rückfahrt letzte Nacht (so 100 Kilometer Bundesautobahn) entwickelte sich spontan eine lebhafte Diskkussion über verschiedene Filmszenen zum Tango. Ich fand eigentlich fast alle Filme furchtbar. Die drei Damen im Auto waren entschieden anderer Meinung. Hmmm... Na ja! Das ist immerhin Stoff für ein paar Beiträge in diesem Blog in der nächsten Zeit.

Samstag, 7. März 2009

Über den letzten Tango auf einer Milonga

Was macht ein Tango-Blogger an einem verregneten späten Samstagnachmittag? Richtig! Wäsche waschen, Hemden bügeln und - wenn das alles erledigt ist - im Internet surfen und neue Gedanken veröffentlichen.

Auf den Streifzügen durch das Internet habe ich diesen Text gefunden. Der folgende Satz sei hier kurz zitiert. Vielleicht weckt er die Neugierde und die Schwelle, den gesamten Text zu lesen, wird etwas niedriger.
[...] Es gibt Tanzende, die sich diesem letzten Tango entziehen. Vor diesem Oktroy, dieser von außen auf sie zukommenden Knebelung schrecken sie zurück, denn dies würde ein gänzliches Sichausliefern, Loslassen und Hingeben an die Verhältnisse bedeuten. Sie ziehen es vor, bereits früher zu gehen, sie haben eine gewisse Scheu davor, den letzten Tango der Veranstalter zu tanzen. Sie möchten vielmehr die Milonga aus eigenem Entschluß und kurz vor dem offiziellen Ende verlassen. Sie wollen, wenn sie ins Dunkel treten und sich von ihr entfernen, zuhören, wie sich noch die Töne ihres Tanzes mit denen der profanen Umgebung zu vermischen beginnen, um dann ganz zu entschwinden und wie die Lichter der Milonga kleiner werden und erlöschen.

Und dies alles tun sie in dem Bewußtsein eigener Stärke, eigener Bezwingung, dem unweigerlichen und gewissen Ende durch ein selbstgesetztes Zeichen zuvorgekommen zu sein [...]
von: Claus Heinrich Bill: El Tango Ríoplatense. Skizzen über die Philosophie eines lateinamerikanischen Gesellschaftstanzes.

Juwelen bei YouTube 2

Ohne weitere Worte...


Und für den Fall, daß nichts sichtbar ist, gibt es hier den Link zum Video bei YouTube.

Mit den besten Wünschen für das Wochenende... besonders an die Kommentatorin R. - ich kann auf Deine umfangreichen Kommentare nicht immer antworten.

[Edit 08.03.09: Die Langversion (13') dieses Streifens findet sich hier (wird in einem neuen Fenster/Tab geöffnet).]

Freitag, 6. März 2009

Abgedroschene "Weisheiten" über den Tango I


Tango is the vertical expression of a horizontal desire.
[Tango ist der vertikale Ausdruck eines horizontalen Begehrens.]

Meine Güte! Wie furchtbar und wie lebensfremd ist dieser Spruch! Ich habe keine Ahnung, wer der Urheber dieser intellektuellen Straftat ist, aber es stimmt nicht.

Aber betrachten wir das einmal mit Ruhe und Abstand. Vielleicht ist es dazu erforderlich, zwei Fälle zu unterscheiden. Die erste Möglichkeit wäre, das Objekt des Begehrens ist die aktuelle Tanzpartnerin / der aktuelle Tanzpartner. Welch eine Mißachtung von Grenzen. Eine Milonga wäre demnach eine Sammelbecken für triebstau-beeinträchtigte Menschen, die nur eine Gelegenheit suchen, diesen Stau abzubauen. Die feinen und leisen Zwischentöne würden komplett negiert und der Mensch auf seine evolutionäre Funktion reduziert. Das kann es doch nicht sein! Stünde tatsächlich ein gesteigertes sexuelles Interesse beim Tango im Vordergrund, so wäre ziemlich schnell Schicht mit dem Leisen, dem Einfühlsamen und der Melancholie.

Bliebe noch eine zweite Möglichkeit: Das Objekt des Begehrens ist nicht die aktuelle Tanzpartnerin / der aktuelle Tanzpartner. Welch eine unglaubliche Unverschämtheit! Man tanzt vertraut mit einem Menschen und die Phantasien wandern komplett woanders hin.

Viel mehr muß ich zu dieser angeblichen Weisheit wohl nicht schreiben.

Tangueros zum Abgewöhnen III: Grimbald, der Grobmotoriker

Vielleicht vorab eine Bemerkung: Mir ist durchaus bewußt, daß die Serie "Tangueros zum Abgewöhnen" eine freche Pöbelei ist. Im echten Leben käme das (zumindest bei mir) nicht vor. Hier in der Anonymität des Netzes erlaube ich mir, ein paar Gedanken zu veröffentlichen, das tut den Vorlagen für meine Charakterstudien nicht weh. Sie wissen ja nicht einmal davon.

Letztens wieder einmal... ich tanze friedlich auf einer Milonga und plötzlich passiert es. Ich habe einen Mörder-Stöckel in der Ferse - genau da, wo es richtig weh tut. Aber: Zähne zusammenbeißen und durch. Ein Entschuldigung oder Sorry höre ich auch nicht. Unauffällig drehe ich mich und meine Partnerin und erblicke Grimbald. Dacht' ich's mir doch!

Es ist fast ein wenig gemein, aber wenn Grimbald unterwegs ist, dann versuche ich möglichst viele Quadratmeter zwischen ihn und mich zu bringen. Grimbald hat leider eine angeborene Begabung, wortlos seine aktuelle Tanzpartnerin immer wieder in ein anderes Tanzpaar hineinzuschieben. Und Grimbald nimmt seit zwei Jahren Einzelstunden. Das ist wirklich tragisch und da darf man dann auch nicht schimpfen.

Weh tut es trotzdem!

Können wir Grimbald etwas wünschen? Hmmm... Er nimmt ja schon Unterricht. Vermutlich bleibt nur der eine Ausweg: Abstand! Schade! Manchmal beeinträchtigt so ein Tanguero den ungetrübten Tangogenuss schon sehr.

So, nun mache ich eine Pause in der Serie "Tangueros zum Abgewöhnen". Ich mußte es mir einmal von der Seele schreiben. Jetzt reicht es wieder für einige Zeit.

Donnerstag, 5. März 2009

Abgehört: Cellotango

Mein über 80-jähriger Vater weiß von meiner Leidenschaft für den Tango. Anfang des Jahres hat er dann im NDR eine CD Besprechung gehört und war so aufmerksam, die CD zu kaufen und mir zu schicken (ist das nicht rührend aufmerksam?). Es handelt sich um die CD Cellotango (Klavier: Jacques Ammon; Cello: Eckart Runge).

Ich mag beide Instrumente und vielleicht ist das der tiefere Grund, warum ich mich nun schwer tue, diese CD zu besprechen. Nein, es ist keine CD zum Tanzen (oder wenn doch, dann nur in Ausnahmefällen). Es ist eine CD, die den perfekten Soundtrack zu meditativen Stunden liefert. Die Tempi-Wechsel, die Variationsbreite von kaum-hörbar zart bis zum kraftvollen und energiereichen Spiel sind die tiefe Ursache für die Untauglichkeit für eine Milonga aber zugleich auch der Garant für die Wertbeständigkeit im heimischen CD Regal.

Wer die Cello-Suiten von Bach (ich habe eine Interpretation von Mstislav Rostropovich in meinem Fundus) oder die späte Einspielung der Goldbergvariationen von Glenn Gould liebt, dem sei diese CD vom Klangeindruck her uneingeschränkt empfohlen. Ich kann mich nicht entscheiden, welchen Titel ich wirklich am meisten mag. Das in der NDR-Besprechung gelobte Stück El Choclo ist sicherlich eine neuartige Interpretation mit akuter Daseinsberechtigung, aber ich denke, ich tendiere doch eher zu den Piazzolla Klassikern Soledad bzw. Oblivion.

Abschließend meine Kurzzusammenfassung:

Keine leichte Kost, aber äußerst empfehlenswert!

Dienstag, 3. März 2009

Auch das noch... Boris Becker beim Tango

Die online-Herberge für Zocker, Pockerstars.de warb schon im letzten Jahr mit Boris Becker für ihre Dienste. Natürlich wissen wir alle nicht, wer den perfiden Plan ausgeheckt hat, Boris B. in dem Werbespot ausgerechnet Tango tanzen zu lassen. Hier soll aber der Spot nicht vorenthalten werden.

Und für den Fall, daß nichts sichtbar ist, gibt es hier den Link zum Video bei YouTube.
Wahrscheinlich handelt es sich um einen ganz subtilen Beitrag zum Kampf gegen den Männermangel beim Tango. ;-)

Nur mal so gefragt: Was machen wir eigentlich, wenn nun Heerscharen von online-Pokerspielern die Milongas bevölkern?

Vielleicht Spieltische aufstellen?

;-)

Über das DJ-ing auf Milongas

Ein weites Feld, ich weiß, aber ich sollte vielleicht auch mal ein paar Gedanken ausformulieren. Ich habe jetzt ein wenig Milonga-Erfahrung und ich habe vermutlich genügend verschiedene DJs erlebt. In meinem CD Regal nehmen die Tango CDs inzwischen gut einen Meter Platz in Anspruch und jetzt traue ich mich, meine Gedanken zu diesem Thema einmal zu artikulieren.

Die Klassiker vs. neuere Titel
Da kann man nun wirklich verschiedener Meinung sein. Nicht wenige lehnen die historischen Aufnahmen aus dem goldenen Zeitalter ab. Sie seien technisch eben zu sehr beschränkt. Andere halten diese Musikstücke hoch wie eine Reliquie und verehren sie entsprechend. Beide Standpunkte kann ich nicht teilen.

Immer die gleichen Titel?
Ein (wie ich finde) ganz wichtiger Punkt! Ich tanze nun schon einige Jahre Tango und mittlerweile haben sich einige Titel bei mir derartig abgenudelt, weil sie zu häufig gespielt wurden. Ich kann sie nicht mehr hören! Dazu gehören u.a. die Evergreens von Kevin Johansen (Sur o no Sur, Timing), Alexio Haris mit dem "To Tango the Nephelis". Die Liste ließe sich beliebig erweitern. Schade! Das wäre vermeidbar gewesen.

Non-Tangos?
Mit den Non-Tangos verhält es sich meines Erachtens wie mit dem Salz in der Suppe. Ohne sie wäre es öde und langweilig. Aber Vorsicht! Zuviel des Guten und es wird ungenießbar. Sparsam eingesetzt (an der richtigen Stelle) sind sie für meine Begriffe das I-Tüpfelchen einer Milonga.

Tandastruktur?
Hmmm... ich glaube, ich bin altmodisch. Für mich ist eine klare Tandastruktur an einem Tangoabend eine Frage der Höflichkeit gegenüber den Gästen (insbesondere den Gästen gegenüber, die noch ein wenig unsicher im Tango sind). Drei oder vier Stücke mit ähnlichem Charakter erleichtern gerade Anfängern den Schritt auf die Tanzfläche. Die Musik wird berechenbar. Den Fortgeschrittenen ermöglichen sie ungetrübte Tanzfreude. Die Tandastruktur wurde nicht ohne Grund erfunden (na ja, die Wahrheit ist wohl, daß in den Anfängen des Tangos - damals gab es noch dramatischen Männerüberschuß - die Einwanderer für eine Tanda zahlten; so habe ich es jedenfalls irgendwo gelesen). Ich mag Rituale und Institutionen deshalb bevorzuge ich eine klare Tandastruktur.

Cortina?
Nach einer Tanda wird auf sehr formalen Milongas ein absolut untanzbares Stück kurz angespielt. Es läuft so lange, bis die Tanzfläche leer ist. Diese Cortina (Vorhang) unterbricht natürlich die Paare in ihrem Tanzfluß, die länger als eine Tanda miteinander tanzen wollen. Auf der anderen Seite wird durch diese Einrichtung auch ein wenig nachgeholfen, daß alle einmal zum Tanzen kommen. In der Frage bin ich nicht festgelegt. Ich kann sehr gut mit- aber auch sehr gut ohne eine Cortina leben.

Die besondere Rolle von La Cumparsita
Es gibt das ungeschriebene Gesetz, daß eine Milonga mit La Cumparsita beendet wird (ähnlich wie das ungeschriebene Gesetz, daß ein Stück von Carlos Gardel nie auf einer Milonga zum Tanz gespielt wird). Auch an dieser Tradition sollte - wie ich meine - festgehalten werden. Wenn schon der Anspruch erhoben wird, daß Tangueras und Tangueros überall auf der Welt auf eine Milonga gehen können, so kann man auch in dieser Frage sich getrost an die Konventionen halten.

So! Das mag reichen. Ich werde demnächst mal ein Experiment wagen und selbst auflegen. Als Student habe ich auf Studenten-Parties aufgelegt, ich habe in meiner Jugend zwei Instrumente gespielt und ich beschäftige mich seit Jahren intensiv mit Tangomusik. Mehr Referenzen kann ich nicht mitbringen. Mal sehen, ob es glückt. Ich habe 35 Tandas vorbereitet. Das sind bei äußerst zurüchaltender Schätzung (eine Tanda mit ungefähr 10 Minuten angesetzt) knapp sechs Stunden Tangomusik. Ich bin gespannt!

Montag, 2. März 2009

Vollkommen gaga!

Ich sitze noch immer im Büro und warte darauf, daß mein lahmer Computer endlich die Datensicherung überspielt hat. Zeit für ein wenig Surfen im Netz!

Was ich nun letztendlich an Wahrheit aus dem Netz der Netze gezogen habe ist von zweifelhafter Relevanz. Es geht um die Frage, ob der Tango eine Kunstform ist oder nicht. Genauer: Ist eine Tangolehrerin eine Künstlerin im Sinne des Sozialgesetzbuches oder nicht.

Den erstaunten Leserinnen und Lesern dieses Blogs sei ein Satz aus einer Entscheidung des Bundessozialgerichts aus dem Jahr 2006 präsentiert:

[...] Daraus folgt, dass der Argentinische Tango zum Bereich des Sports (Freizeitsport, Breitensport, Turniertanzsport) zählt, weil er in Sportverbänden organisiert ist und wettkampfmäßig ausgeführt werden kann. Er unterscheidet sich insoweit nicht von vielen anderen Tanzdisziplinen, bei denen es Turniere und Meisterschaften gibt. [...]
Aha!

Die ganze Entscheidung gibt es hier zum Nachlesen. Tja, da gehen wir doch lieber zur nächsten Milonga... oder?

Candombe

Gestern abend habe ich ein Kompliment für meinen Milonga-Stil bekommen. Das hat mir sehr gefallen (auch Männer mögen Komplimente). Anschließend wurde eine Candombe gespielt. Meine Tanzpartnerin hat den Tango vor zig Jahren in BsAs gelernt. Sie hat mir kurz erklärt, wie es ungefähr geht und dann haben wir lustig improvisiert. Das hat einen Höllen-Spaß gemacht und heute mußte ich gleich mal bei YouTube schauen...



Und für den Fall, daß nichts sichtbar ist, gibt es hier den Link zum Video bei YouTube.

Sonntag, 1. März 2009

Abgehört: Cuarteto Rotterdam: Yunta De Oro

In einem guten Tango-Blog darf die Rubrik CD-Besprechungen nicht fehlen. Es ist mir ein ganz persönliches Anliegen eine aktuell eher unbekannte CD zu empfehlen. Das Cuarteto Rotterdam spielte 2007 die CD Yunta De Oro ein.


Hinreißend! Ich habe mir die CD nach einem Live-Auftritt der Formation auf einer Milonga gekauft (übrigens zusammen mit der ersten CD aus dem Jahre 2005). Ich habe den Kauf nie bereut. Das Cuarteto Rotterdam beeindruckt durch musikalische Exaktheit in einer sehr gelungenen Kombination mit einem gefühlvollen, fast lyrischen Musikvortrag. Und so ist diese CD eine echte Bereicherung! Sie ist (fast) uneingeschränkt tanzbar und eine CD für die melancholischen Stunden daheim, wenn man nach einer Milonga beim abschließenden Glas Rotwein auf dem heimischen Sofa sitzt. Wunderbar!

Diese CD hat mich häufig bei meinen Milongafahrten in andere Städte begleitet. Auf dem Heimweg lief sie immer im Auto. Sehr entspannend.

Auf der Website des Quartetts finden sich übrigens Hörbeispiele im mp3-Format.

Prädikat: Besonders wertvoll